Dienstag, 21. Juni 2011
Wer hat's wo erfunden? Oder: BMW macht Edison zum Garagenbastler.
zeitungsdieb, 10:11h
Ein namhafter bayerischer Autobauer wirbt derzeit in einem TV-Spot mit ... Garagen. Der Plot: Eine Kamerafahrt zeigt Garagentore, eine Stimme aus dem Off berichtet, dass viele Innovationen in Garagen erfunden worden seien, so z.B. Glühbirne und PC. Und dass in zahlreiche Garagen allmorgendlich Innovationen gestartet würden. Und prompt rollt ein BMW aus einer Garage.
Nun ist den geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches bekannt, dass ich zur weißblauen Fahrfreudemarke ein ... spezielles Verhältnis habe. Die Ergebnisse meiner empirischen Untersuchungen zur speziellen Geistesverfassung der Probanden, die privat bzw. geschäftlich trotz vorhandener Alternative einen BMW fahren, habe ich bereits vor Jahren in einem knappen Satz zusammengefasst: „Der größte Teil der Menschen, die freiwillig BMW fahren, ist nicht ganz richtig im Kopf.“
Trotz allen Ärgers, den mir diese wissenschaftliche These bereits eingebracht hat, halte ich daran fest. Wer die Probe aufs Exempel machen möchte, schaue sich z.B. die durchschnittliche (Fehl-)Belegung deutscher Behindertenparkplätze an …
Aber das nur am Rande, denn es geht mir ja um den Garagenwerbespot der bajuwarischen Autoinnovatoren. Ein paar Stichworte zu Garagenfirmen und ihren Produkten finden sich hier http://de.wikipedia.org/wiki/Garagenfirma Zugegeben, das Barbie (und Ken) aus einer Garage stammen, hat schon was. Dass die Ford Motor Company eine Garagenfirma gewesen sein soll, eher nicht – hier liegt sicher eine Verwechslung der beiden Bedeutungen des Wortes „Garage“ vor. Während im Deutschen praktisch nur noch die Abstellmöglichkeit für ein Auto gebräuchlich ist, kann eine englische bzw. amerikanische Garage auch eine Werkstatt sein (Man denke z.B. an die Automarke MG, das Kürzel steht für „Morris Garages“). Das ist naheliegend, weil da, wo ein Auto rumsteht, einst auch emsig geschraubt und gewerkelt werden musste ...
Zurück zu den Garagen im BMW-Werbespot: Wer die Tiefgründigkeit dieses Kunstwerkleins hinterfragen will, denke über die Herkunft der Glühbirne nach. Wer hat’s erfunden? Nicht die Schweizer, sondern eine ganze Reihe heller Köpfe, als deren bekanntester wohl Thomas Alva Edison durchgehen dürfte. Sein entscheidendes Glühlampenpatent stammt von 1879, als der Großmeister der Erfinderei bereits in seinen Laboratorien in Menlo Park (heute heißt das Städtchen Edison) forschte. Warum olle Alva da in einer Garage bastelns sollte, bleibt wohl auf ewig des Geheimnis der BMW-Werber.
Auch die anderen hellen Köpfe aus der Frühzeit der Glühlampenpatente – genannt seien Swan, Grove, Lindsay – sind eher keine Garagentypen. Und der Russe Lodygin auch nicht ... Aber zumindest starten ja allmorgendlich in vielen Garagen innovative Autos namens BMW. Wenigstens das stimmt ja hoffentlich im Werbespot ...
Nun ist den geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches bekannt, dass ich zur weißblauen Fahrfreudemarke ein ... spezielles Verhältnis habe. Die Ergebnisse meiner empirischen Untersuchungen zur speziellen Geistesverfassung der Probanden, die privat bzw. geschäftlich trotz vorhandener Alternative einen BMW fahren, habe ich bereits vor Jahren in einem knappen Satz zusammengefasst: „Der größte Teil der Menschen, die freiwillig BMW fahren, ist nicht ganz richtig im Kopf.“
Trotz allen Ärgers, den mir diese wissenschaftliche These bereits eingebracht hat, halte ich daran fest. Wer die Probe aufs Exempel machen möchte, schaue sich z.B. die durchschnittliche (Fehl-)Belegung deutscher Behindertenparkplätze an …
Aber das nur am Rande, denn es geht mir ja um den Garagenwerbespot der bajuwarischen Autoinnovatoren. Ein paar Stichworte zu Garagenfirmen und ihren Produkten finden sich hier http://de.wikipedia.org/wiki/Garagenfirma Zugegeben, das Barbie (und Ken) aus einer Garage stammen, hat schon was. Dass die Ford Motor Company eine Garagenfirma gewesen sein soll, eher nicht – hier liegt sicher eine Verwechslung der beiden Bedeutungen des Wortes „Garage“ vor. Während im Deutschen praktisch nur noch die Abstellmöglichkeit für ein Auto gebräuchlich ist, kann eine englische bzw. amerikanische Garage auch eine Werkstatt sein (Man denke z.B. an die Automarke MG, das Kürzel steht für „Morris Garages“). Das ist naheliegend, weil da, wo ein Auto rumsteht, einst auch emsig geschraubt und gewerkelt werden musste ...
Zurück zu den Garagen im BMW-Werbespot: Wer die Tiefgründigkeit dieses Kunstwerkleins hinterfragen will, denke über die Herkunft der Glühbirne nach. Wer hat’s erfunden? Nicht die Schweizer, sondern eine ganze Reihe heller Köpfe, als deren bekanntester wohl Thomas Alva Edison durchgehen dürfte. Sein entscheidendes Glühlampenpatent stammt von 1879, als der Großmeister der Erfinderei bereits in seinen Laboratorien in Menlo Park (heute heißt das Städtchen Edison) forschte. Warum olle Alva da in einer Garage bastelns sollte, bleibt wohl auf ewig des Geheimnis der BMW-Werber.
Auch die anderen hellen Köpfe aus der Frühzeit der Glühlampenpatente – genannt seien Swan, Grove, Lindsay – sind eher keine Garagentypen. Und der Russe Lodygin auch nicht ... Aber zumindest starten ja allmorgendlich in vielen Garagen innovative Autos namens BMW. Wenigstens das stimmt ja hoffentlich im Werbespot ...
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