Freitag, 16. September 2011
Wann steht's in der LVZ? Oder: Neues zur Intendantenwahl beim mitteldeutschen rentnersender.
zeitungsdieb, 10:31h
Manche Dinge geschehen einfach. Da stecken irgendwelche Naturgesetze dahinter. Sowas wie Schwerkraft. Wie der Apfel, der vom Baum nach unten fällt. Oder wie LVZ-Chefredakteur Bernd Hilder, der mdr-Chef werden wird. Da kann sich der Charismatiker (Nein, Ihr Jungredakteursdeppen aus dem Peterssteinweg, Charisma ist keine Lungenkrankheit. Recherchiert mal tiefgründig, z.B. bei Wikipedia) entspannt zurücklehnen, der Ausgang Intendantenwahl steht fest: „The winner is Onkel Bernd von der Leipziger Klagemauer.“ So wird es am 26. September 2011 verkündigt werden. Vielleicht nicht so salbungsvoll wie das berühmte „Habemus Papam“, aber dafür sind die Mitglieder des Rundfankrates ja auch keine Kardinäle.
Wobei: Bis weißer Rauch aufsteigt, dürfte es ein Weilchen dauern. Schließlich will man ja nicht als Umfaller gelten und sich als rosaroter Sozi gegen die allmächtigen Schwarzen ein wenig sperren. Zumindest zum Schein.
Dass die Wahl wunschgemäß ausgeht, ist spätestens seit dem Moment gesichert, als auf der Tagesordnung der Rundfunkratssitzung der berühmte Punkt 6 auftauchte. Da heißt es: „im Interesse der größtmöglichen Rechtssicherheit sollte der Rundfunkrat zu Beginn von TOP 9 beschließen, dass mehrere Wahlgänge durchgeführt werden können“. Ein weiterer Wahlgang könnte „insbesondere dann in Frage kommen, wenn die notwendige Mehrheit knapp verpasst wird.“ Nachzulesen bei der TAZ unter http://www.taz.de/ARD-pocht-auf-Unabhaengigkeit-des-MDR/!78106/
Apropos nachzulesen: Angesichts der Gewissheit über den Ausgang der mdr-Intendantenwahl finde ich die Frage viel spannender, wann die geneigte Leserschaft des Holzmediums „Leipziger Volkszeitung“ in ihrem Blatt endlich ein paar Zeilen über die Ambitionen Bernd Hilders als mitteldeutscher Oberschunkler lesen darf. Der durchschnittliche LVZ-Leser – ein dafürnichtaufdemringgewesener, 72-jähriger Gleitsichtbrillenträger mit grüner Plakette und Betablockererfahrung – hat beim Schmökern ins seiner Leibzschor Logaldseidung („Die läs’sch schon seit Siemsächzsch, die wird immor bässor!“, Übersetzung für Auswärtige auf Anfrage gegen Kostenerstattung) noch nichts darüber erfahren dürfen, dass Onkel Bernd besagtem Hort des Qualitätsjournalismus’ den Rücken zu kehren gedenkt.
Ein Information darüber erhielt bisher nur, wer sich die Online-Ausgabe der Leipziger Volkszeitung anschaut. Hier http://nachrichten.lvz-online.de/nachrichten/mitteldeutschland/lvz-chefredakteur-bernd-hilder-soll-mdr-intendant-werden/r-mitteldeutschland-a-104273.html findet sich der entsprechende Eigenbericht. „Onkel Bernd“ kennt diesen wahrscheinlich nicht, denn er enthält noch immer das hübsche dpa-Foto, auf dem der Konterfeite diesen herrlichen Gesichtsausdruck, laut TAZ „blasierten“ zeigt, wie ich ihn ansonsten nur bei russischen Gardisten erlebt habe. Wobei die Russen für ein solches Gesicht immer noch ihre ausgestopfte Schirmmütze auf den hoch erhobenen Kopf setzen müssen, Onkel Bernd schafft das in der Pose eines tauenden Schneemannes.
Aber wahrscheinlich kümmert er sich so kurz vor dem Absprung zum mitteldeutschen rentnersender nicht mehr sonderlich um die LVZ, sondern hat sein Augenmerk nach vorn, auf den mdr gerichtet. Denn auf dessen Homepage war die Presseinformation zur Kandidatenkür hier http://www.mdr.de/presse/unternehmen/presseinformation378.html zunächst mit dem blasierten Gardistenfoto garniert, ein paar Stunden später schob der mdr ein viel, viel, viel schöneres Bild nach, das aus dem LVZ-Archiv stammt und mit dem der Dargestellte auch bei der Hamburgmafia als Versicherungsvertreter arbeiten könnte. Was muss der Mann für lange Arme haben: Noch nicht im Amt und schon am Drücker.
Doch um auf meine spannende Frage zurückzukommen: Ich bin und bleibe gespannt, wann der Dümmstanzunehmendeleser etwas über die Personalie im Blatt finden wird. Ich tippe ja mal auf den 28. September 2011, denn wenn Punkt 6 der Rundfunkratssitzungstagesordnung greift, dürfte es spät werden, bis weißer Rauch aufsteigt. So spät, dass die Zeitung vom 27. September dann über die Rotation läuft. Wer mittippen will, darf das gern tun. Meine Stammleser aus dem LVZ-Haus sind auch teilnahmeberechtigt – schließlich sind wir hier nicht an der Börse (Nur Onkel Bernd schließe ich aus, das wäre denn doch zu viel Insiderei.).
Achja, es gibt was zu gewinnen: Unter allen richtigen Einsendern verlose ich ein Exemplar des Bestsellers „Die Bärenstrategie – In der Ruhe liegt die Kraft“, vielleicht spendiere ich auch noch ein paar Zeitungsdieb-Notizbücher ...
Wobei: Bis weißer Rauch aufsteigt, dürfte es ein Weilchen dauern. Schließlich will man ja nicht als Umfaller gelten und sich als rosaroter Sozi gegen die allmächtigen Schwarzen ein wenig sperren. Zumindest zum Schein.
Dass die Wahl wunschgemäß ausgeht, ist spätestens seit dem Moment gesichert, als auf der Tagesordnung der Rundfunkratssitzung der berühmte Punkt 6 auftauchte. Da heißt es: „im Interesse der größtmöglichen Rechtssicherheit sollte der Rundfunkrat zu Beginn von TOP 9 beschließen, dass mehrere Wahlgänge durchgeführt werden können“. Ein weiterer Wahlgang könnte „insbesondere dann in Frage kommen, wenn die notwendige Mehrheit knapp verpasst wird.“ Nachzulesen bei der TAZ unter http://www.taz.de/ARD-pocht-auf-Unabhaengigkeit-des-MDR/!78106/
Apropos nachzulesen: Angesichts der Gewissheit über den Ausgang der mdr-Intendantenwahl finde ich die Frage viel spannender, wann die geneigte Leserschaft des Holzmediums „Leipziger Volkszeitung“ in ihrem Blatt endlich ein paar Zeilen über die Ambitionen Bernd Hilders als mitteldeutscher Oberschunkler lesen darf. Der durchschnittliche LVZ-Leser – ein dafürnichtaufdemringgewesener, 72-jähriger Gleitsichtbrillenträger mit grüner Plakette und Betablockererfahrung – hat beim Schmökern ins seiner Leibzschor Logaldseidung („Die läs’sch schon seit Siemsächzsch, die wird immor bässor!“, Übersetzung für Auswärtige auf Anfrage gegen Kostenerstattung) noch nichts darüber erfahren dürfen, dass Onkel Bernd besagtem Hort des Qualitätsjournalismus’ den Rücken zu kehren gedenkt.
Ein Information darüber erhielt bisher nur, wer sich die Online-Ausgabe der Leipziger Volkszeitung anschaut. Hier http://nachrichten.lvz-online.de/nachrichten/mitteldeutschland/lvz-chefredakteur-bernd-hilder-soll-mdr-intendant-werden/r-mitteldeutschland-a-104273.html findet sich der entsprechende Eigenbericht. „Onkel Bernd“ kennt diesen wahrscheinlich nicht, denn er enthält noch immer das hübsche dpa-Foto, auf dem der Konterfeite diesen herrlichen Gesichtsausdruck, laut TAZ „blasierten“ zeigt, wie ich ihn ansonsten nur bei russischen Gardisten erlebt habe. Wobei die Russen für ein solches Gesicht immer noch ihre ausgestopfte Schirmmütze auf den hoch erhobenen Kopf setzen müssen, Onkel Bernd schafft das in der Pose eines tauenden Schneemannes.
Aber wahrscheinlich kümmert er sich so kurz vor dem Absprung zum mitteldeutschen rentnersender nicht mehr sonderlich um die LVZ, sondern hat sein Augenmerk nach vorn, auf den mdr gerichtet. Denn auf dessen Homepage war die Presseinformation zur Kandidatenkür hier http://www.mdr.de/presse/unternehmen/presseinformation378.html zunächst mit dem blasierten Gardistenfoto garniert, ein paar Stunden später schob der mdr ein viel, viel, viel schöneres Bild nach, das aus dem LVZ-Archiv stammt und mit dem der Dargestellte auch bei der Hamburgmafia als Versicherungsvertreter arbeiten könnte. Was muss der Mann für lange Arme haben: Noch nicht im Amt und schon am Drücker.
Doch um auf meine spannende Frage zurückzukommen: Ich bin und bleibe gespannt, wann der Dümmstanzunehmendeleser etwas über die Personalie im Blatt finden wird. Ich tippe ja mal auf den 28. September 2011, denn wenn Punkt 6 der Rundfunkratssitzungstagesordnung greift, dürfte es spät werden, bis weißer Rauch aufsteigt. So spät, dass die Zeitung vom 27. September dann über die Rotation läuft. Wer mittippen will, darf das gern tun. Meine Stammleser aus dem LVZ-Haus sind auch teilnahmeberechtigt – schließlich sind wir hier nicht an der Börse (Nur Onkel Bernd schließe ich aus, das wäre denn doch zu viel Insiderei.).
Achja, es gibt was zu gewinnen: Unter allen richtigen Einsendern verlose ich ein Exemplar des Bestsellers „Die Bärenstrategie – In der Ruhe liegt die Kraft“, vielleicht spendiere ich auch noch ein paar Zeitungsdieb-Notizbücher ...
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zeitungsdieb,
Montag, 19. September 2011, 11:26
In der LVZ noch nicht, aber im Spiegel
Kleiner Nachtrag: In der LVZ steht die Personalie Bernd Hilder noch nicht auf Papier, dafür nimmt sich Onkel Bernd, sonst gar nicht so öffentlichkeitsscheu und recht großzügig mit dem Abdruck seines Konterfeis im eigenen Blatt, derzeit auffällig zurück.
Aber da die LVZ ja zum Glück nur ein Fürzelchen in der deutschen Medienlandschaft ist, darf der geneigte Konsument doch etwas über Onkel Bernds Ambitionen erfahren, z.B. im Spiegel, guckst Du hier http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,786814,00.html
Da steht (bissel weiter hinten) einiges über Onkel Bernd, den mdr-Verwaltungsrat und was-wäre-wenn
Sehr lesenswert, wobei ich das Szenario "Bernd Hilder fällt durch" für sehr unwahrscheinlich halt. He, Ihr Spiegelfechter, denkt an den Paten: "Ich habe ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte." Um im Verwaltungsrat sind es halt ein paar Angebote mehr ... "man muss ja auch essen." oder so.
Aber da die LVZ ja zum Glück nur ein Fürzelchen in der deutschen Medienlandschaft ist, darf der geneigte Konsument doch etwas über Onkel Bernds Ambitionen erfahren, z.B. im Spiegel, guckst Du hier http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,786814,00.html
Da steht (bissel weiter hinten) einiges über Onkel Bernd, den mdr-Verwaltungsrat und was-wäre-wenn
Sehr lesenswert, wobei ich das Szenario "Bernd Hilder fällt durch" für sehr unwahrscheinlich halt. He, Ihr Spiegelfechter, denkt an den Paten: "Ich habe ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte." Um im Verwaltungsrat sind es halt ein paar Angebote mehr ... "man muss ja auch essen." oder so.
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jean stubenzweig,
Montag, 19. September 2011, 14:04
Fast wie bei
der Papstwahl. Wobei der rollende Herrenreiter bereits seine eigene, irgendwie fest im christlich-sozialen System verankerte, beinahe himmlische Geschichte hat.
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