Montag, 25. August 2014
IP-Telefonie ist toll. Oder: IP-Telefonie ist (vielleicht doch keine)Scheiße.
zeitungsdieb, 11:46h
Die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches wissen, dass ich nicht zu den early adopters zähle. Guckst Du http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1740859/
Um nicht missverstanden zu werden: Ich habe nichts gegen Neuerungen, aber irgendwie müssen sie es schaffen, mich von ihrem wie auch immer gearteten Vorteil zu überzeugen. Nur weil ein anderes neu und angesagt ist, muss ich kein funktionierendes Gerät aussondern.
Und so habe ich auch einige Zeit gewartet, bis ich mich den Segnungen der IP-Telefonie hingab. Zuvor durften mir nette Telekommitarbeiterinnen (Ist das eigentlich System, dass mich nie Kerle anrufen? Wie ist das bei Kundinnen? Und woher wissen die, ob man/frau Hetero ist?) eingehend die Vorteile der neuen Technik gegenüber meinem ollen ISDN-Anschluss (der inzwischen auch ganz anders hieß) schildern. Letzten Endes überzeugte mich, dass ich durch den Wechsel auf IP-Telefonie einige Kosten sparen und zudem einen schnelleren Internetzugang erhalten würde.
Anfang Juli war es soweit. Mit einem leisen Ziehen in der Magengegend baute ich aus meinem Serverschrank den alten Router aus, installierte einen neuen namens Speedport irgendwas und brachte so nach und nach alles wieder in Gang. Irgendwann erfuhrt ich auch, dass es ein wenig dauern würde, bis ich telefonisch wieder erreichbar sei. Aber dann ging fast alles, das Wlan wlante und nach einigem Stöbern in diversen Anwenderforen ließ sich sogar das Rätsel lösen, warum mein oberaffengeiles Gigaset-Telefon zwar funktionierte, aber keine Anrufe erhielt.
In den folgenden Tagen entdeckte ich die Segnungen der IP-Telefonie (Wobei dieser Prozess bis heute anhält.) Und ich lernte, dass mein oberaffengeiles Gigaset-Telefon zwar Probleme mit der Einrichtung einer Rufumleitung hat, dass ich diese aber auch via Webinterface (sehr nett) und per Handy-App starten kann. Warum allerdings die Umleitung von Zeit zu Zeit Weiterschaltung heißt, bleibt wohl ein ewiges Geheimnis der Telekom.
Doch die Freude am neuen IP-Dingens wurde getrübt, als Kunden mich auf dem Handy anriefen und mangelnde Erreichbarkeit via Festnetz monierten. Das Fehlerbild wechselte, mal ging's nur raus, aber nicht rein, dann war völlig Ebbe und irgendwann ging nichtmal mehr das Webinterface. Eine Störungsmeldung per Mail wurde umgehend übers Handy bestätigt, eine nette Frau (!) bat mich um Nachsicht und Geduld und versuchte mich zu trösten. Ich sei nicht allein, sondern Opfer eines Großschadensereignisses. Das stärkte mir den Rücken, denn es ist ja ein tolles Gefühl, nicht der einzige Depp zu sein, dessen Anschluss streikte. Ich war Teil etwas Großen, zusammen mit mehr als einer Million anderer Telekomkunden durfte ich erleben, wie es ist, wenn das Netz "down" ist. Das ist ein wenig so, als wäre ich bei Woodstock und der Loveparade im selben Jahr dabeigewesen, davon kann ich einst meinen Enkeln berichten.
Irgendwann war das Großschadensereignis behoben. Am nächsten Tagen lief das System wieder, auf eine Entschuldigung der Telekom warte ich nicht mehr. Die kommt ebenso wenig wie eine Gutschrift für die nicht bereitgestellte Leistung. Aber das ist sicher ok und steht in den AGB.
Oder die Telekom ist schlau und entschädigt kumulativ. Das liegt nahe, denn am nächsten Großschadensereignis durfte ich in der vergangenen Woche teilhaben. Als schon gestählter IP-Telefonist lehnte ich mich zurück, nutzte die letzten Minuten vor dem "down" zum Einrichten meiner Rufumleitungen und amüsierte mich über die hektischen Rookies, die versuchten, in irgendwelchen Foren Druck auf den Netzbetreiber zu machen.
Fazit: IP-Telefonie ist eine tolle Sache, wenn das Netz läuft. Scheiße, wenn's nicht läuft, denn dann dauert es, bis alles wieder anfährt.
Allen, die je nach Geschlecht und sexueller Orientierung von den Damen oder Herren der Telekom zur IP-Teleonie geschubst werden sollen, kann ich nur raten, diesem Werben nicht (nachtreag 10.3.2015: voreilig) nachzugeben. Noch nicht, denn irgendwann bekommt "big T" sein Netz sicher in den Griff. Aber bis dahin ...
Nachtrag per 28.8.14: Nächster Ausfall VOIP. Sollten die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches einen Anruf von Telekomwerbern in Sachen VOIP erhalten ... brüllt den Leuten ins Ohr, nennt sie Verbrecher und Betrüger, aber bleibt beim alten Vertrag.
Nachtrag per 10.3.2015: Ich verspüre ein vorfrühlingshaftes Entzücken. Seit meinem Nachtrag vom 28.8.2014 gab es keine weiteren Ausfälle. Zumindest sind mir solche weder aufgefallen noch von anderen Menschen mitgeteilt worden. Und auch das Telefoniecenter (eine Web-Anwendung zur Steuerung des VOIP) macht sein Ding in endlicher Zeit. *DreimalklopfaufHolz*
Um nicht missverstanden zu werden: Ich habe nichts gegen Neuerungen, aber irgendwie müssen sie es schaffen, mich von ihrem wie auch immer gearteten Vorteil zu überzeugen. Nur weil ein anderes neu und angesagt ist, muss ich kein funktionierendes Gerät aussondern.
Und so habe ich auch einige Zeit gewartet, bis ich mich den Segnungen der IP-Telefonie hingab. Zuvor durften mir nette Telekommitarbeiterinnen (Ist das eigentlich System, dass mich nie Kerle anrufen? Wie ist das bei Kundinnen? Und woher wissen die, ob man/frau Hetero ist?) eingehend die Vorteile der neuen Technik gegenüber meinem ollen ISDN-Anschluss (der inzwischen auch ganz anders hieß) schildern. Letzten Endes überzeugte mich, dass ich durch den Wechsel auf IP-Telefonie einige Kosten sparen und zudem einen schnelleren Internetzugang erhalten würde.
Anfang Juli war es soweit. Mit einem leisen Ziehen in der Magengegend baute ich aus meinem Serverschrank den alten Router aus, installierte einen neuen namens Speedport irgendwas und brachte so nach und nach alles wieder in Gang. Irgendwann erfuhrt ich auch, dass es ein wenig dauern würde, bis ich telefonisch wieder erreichbar sei. Aber dann ging fast alles, das Wlan wlante und nach einigem Stöbern in diversen Anwenderforen ließ sich sogar das Rätsel lösen, warum mein oberaffengeiles Gigaset-Telefon zwar funktionierte, aber keine Anrufe erhielt.
In den folgenden Tagen entdeckte ich die Segnungen der IP-Telefonie (Wobei dieser Prozess bis heute anhält.) Und ich lernte, dass mein oberaffengeiles Gigaset-Telefon zwar Probleme mit der Einrichtung einer Rufumleitung hat, dass ich diese aber auch via Webinterface (sehr nett) und per Handy-App starten kann. Warum allerdings die Umleitung von Zeit zu Zeit Weiterschaltung heißt, bleibt wohl ein ewiges Geheimnis der Telekom.
Doch die Freude am neuen IP-Dingens wurde getrübt, als Kunden mich auf dem Handy anriefen und mangelnde Erreichbarkeit via Festnetz monierten. Das Fehlerbild wechselte, mal ging's nur raus, aber nicht rein, dann war völlig Ebbe und irgendwann ging nichtmal mehr das Webinterface. Eine Störungsmeldung per Mail wurde umgehend übers Handy bestätigt, eine nette Frau (!) bat mich um Nachsicht und Geduld und versuchte mich zu trösten. Ich sei nicht allein, sondern Opfer eines Großschadensereignisses. Das stärkte mir den Rücken, denn es ist ja ein tolles Gefühl, nicht der einzige Depp zu sein, dessen Anschluss streikte. Ich war Teil etwas Großen, zusammen mit mehr als einer Million anderer Telekomkunden durfte ich erleben, wie es ist, wenn das Netz "down" ist. Das ist ein wenig so, als wäre ich bei Woodstock und der Loveparade im selben Jahr dabeigewesen, davon kann ich einst meinen Enkeln berichten.
Irgendwann war das Großschadensereignis behoben. Am nächsten Tagen lief das System wieder, auf eine Entschuldigung der Telekom warte ich nicht mehr. Die kommt ebenso wenig wie eine Gutschrift für die nicht bereitgestellte Leistung. Aber das ist sicher ok und steht in den AGB.
Oder die Telekom ist schlau und entschädigt kumulativ. Das liegt nahe, denn am nächsten Großschadensereignis durfte ich in der vergangenen Woche teilhaben. Als schon gestählter IP-Telefonist lehnte ich mich zurück, nutzte die letzten Minuten vor dem "down" zum Einrichten meiner Rufumleitungen und amüsierte mich über die hektischen Rookies, die versuchten, in irgendwelchen Foren Druck auf den Netzbetreiber zu machen.
Fazit: IP-Telefonie ist eine tolle Sache, wenn das Netz läuft. Scheiße, wenn's nicht läuft, denn dann dauert es, bis alles wieder anfährt.
Allen, die je nach Geschlecht und sexueller Orientierung von den Damen oder Herren der Telekom zur IP-Teleonie geschubst werden sollen, kann ich nur raten, diesem Werben nicht (nachtreag 10.3.2015: voreilig) nachzugeben. Noch nicht, denn irgendwann bekommt "big T" sein Netz sicher in den Griff. Aber bis dahin ...
Nachtrag per 28.8.14: Nächster Ausfall VOIP. Sollten die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches einen Anruf von Telekomwerbern in Sachen VOIP erhalten ... brüllt den Leuten ins Ohr, nennt sie Verbrecher und Betrüger, aber bleibt beim alten Vertrag.
Nachtrag per 10.3.2015: Ich verspüre ein vorfrühlingshaftes Entzücken. Seit meinem Nachtrag vom 28.8.2014 gab es keine weiteren Ausfälle. Zumindest sind mir solche weder aufgefallen noch von anderen Menschen mitgeteilt worden. Und auch das Telefoniecenter (eine Web-Anwendung zur Steuerung des VOIP) macht sein Ding in endlicher Zeit. *DreimalklopfaufHolz*
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