Montag, 15. Oktober 2007
Eine Gesundheitsbeeinträchtigung ist auszuschließen
zeitungsdieb, 21:09h
Als ich am Sonnabendnachmittag von einer lockeren Trainingsrunde heimkehrte, lief ich die letzten fünf Kilometer in Richtung Sonnenuntergang. Mir bot sich ein imposantes Farbenspiel, zusätzlich bereichert durch eine gewaltige Rauchsäule, die sich über Leipzig in den geröteten Himmel reckte. Ein Brand von beachtlichen Ausmaßen war Auslöser dieses Spektakels. Ein Brand, der – wie ich wenig später erfuhr – die Lagerfläche eines Recyclingunternehmens im Leipziger Westen verwüstete und eine erst kürzlich errichtete Halle zerstörte. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen auf die Sortieranlage des Recyclers und ließ Papierreste und Kunststoffe kontrolliert abbrennen, so die Nachricht.
In der Berichterstattung der Medien fand sich eine mehr oder weniger umgeschriebene Behördenformulierung wieder, die offensichtlich zu den beliebtesten Textbausteinen der Branche gehört. „Die parallel zu den Löscharbeiten durchgeführten Schadstoffmessungen im weiten Umkreis hätten keine Ergebnisse ergeben, die auf eine Gesundheitsbeeinträchtigung schließen ließen, hieß es seitens der Branddirektion“, vermeldete meine Lokalpostille und machte sich sogar die Mühe, den Text zu bearbeiten. Andere Medien meldeten „Gefahr für die Bevölkerung hat nicht bestanden.“
Wenn 150 Feuerwehrleute im Einsatz sind, um auf einem halben Hektar brennende Wertstoffe zu löschen bzw. zumindest die weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern, dann ist das eine Menge Qualm. Und nicht nur das: Es müsste mit dem Teufel zugehen, sollte sich unter den brennenden Wertstoffen nicht das eine oder andere Stück PVC befinden, das beim Abfackeln leckeren Chlorwasserstoff freisetzt. Der bildet mit Luftfeuchtigkeit gern Salzsäure. Aber auch sonst sind chlorierte organische Verbindungen nicht ohne – das Stichwort Dioxin soll genügen.
Wenn bei einem Wertstoff-Feuer dieser Dimension keine gesundheitlichen Gefahren bestehen, verstehe ich die Welt nicht mehr. Auf alle Fälle werde ich künftig meinen Kamin verstärkt dazu nutzen, all die tollen Wertstoffe, die ich normalerweise in die gelbe Tonne stopfe, wärmebringend abzufackeln. Eine Gesundheitsbeeinträchtigung ist ja auszuschließen, sagt die Branddirektion.
In der Berichterstattung der Medien fand sich eine mehr oder weniger umgeschriebene Behördenformulierung wieder, die offensichtlich zu den beliebtesten Textbausteinen der Branche gehört. „Die parallel zu den Löscharbeiten durchgeführten Schadstoffmessungen im weiten Umkreis hätten keine Ergebnisse ergeben, die auf eine Gesundheitsbeeinträchtigung schließen ließen, hieß es seitens der Branddirektion“, vermeldete meine Lokalpostille und machte sich sogar die Mühe, den Text zu bearbeiten. Andere Medien meldeten „Gefahr für die Bevölkerung hat nicht bestanden.“
Wenn 150 Feuerwehrleute im Einsatz sind, um auf einem halben Hektar brennende Wertstoffe zu löschen bzw. zumindest die weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern, dann ist das eine Menge Qualm. Und nicht nur das: Es müsste mit dem Teufel zugehen, sollte sich unter den brennenden Wertstoffen nicht das eine oder andere Stück PVC befinden, das beim Abfackeln leckeren Chlorwasserstoff freisetzt. Der bildet mit Luftfeuchtigkeit gern Salzsäure. Aber auch sonst sind chlorierte organische Verbindungen nicht ohne – das Stichwort Dioxin soll genügen.
Wenn bei einem Wertstoff-Feuer dieser Dimension keine gesundheitlichen Gefahren bestehen, verstehe ich die Welt nicht mehr. Auf alle Fälle werde ich künftig meinen Kamin verstärkt dazu nutzen, all die tollen Wertstoffe, die ich normalerweise in die gelbe Tonne stopfe, wärmebringend abzufackeln. Eine Gesundheitsbeeinträchtigung ist ja auszuschließen, sagt die Branddirektion.
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