Mittwoch, 17. Oktober 2007
Der Gerhard, der Wladimir und die Altkanzlergattin, was die Doris ist
Doris. Doris? Da war doch was ... Richtig, Doris Schröder-Kopf. Die leicht überbissige Frau an der Seite des Basta-Kanzlers. Oder – wie die „Welt“ so herzerfrischend schrieb – die Altkanzlergattin. Und was ist nun mit Doris? Man hat längere Zeit nichts von der zweifachen Adoptivmutter gehört, die ihr Recht auf Privatsphäre so vehement verteidigte. Nur gelegentlich vergaß sie ihren heiligen Anspruch aufs Private und ging in die Öffentlichkeit. Vornehmlich dann, wenn es galt, dem Gerhard den von der Last des Regierens arg gebeugten Rücken zu stärken.
Heute habe ich wieder etwas von Doris gehört. Ein Schelm, wer (wie ich) gleich Arges dabei denkt. Nett ist die Doris, und so freundlich. Mit ihrer ganzen Nettigkeit hat sie ein Interview gegeben. Der Bunten. Darin beklagt sie sich darüber, dass die Deutschen zu antirussisch eingestellt seien. Russlandkritiker sollten doch einmal in dieses spannende Land fahren. Und sie sollten es doch den Russen überlassen, ihre Regierung zu beurteilen. Besonders schlimm seien die Journalisten, die deutschen natürlich. Die russischen seien hingegen lieb, denn die seien entweder für die Regierung oder tot. Aber das hat die Doris nicht gesagt, dieser Satz stammt von mir. Hätte aber auch von der Dorsi sein können.
Ich finde es schön, wie die Doris das so zusammengefasst hat. Da spürt man, welche Wärme doch in der Schröder-Schröder-Köpfschen Ehe herrscht. Nix da, von wegen der Gerhard verdient die Kohle und die Doris bleibt bei Viktoria (7) und Gregor (2) daheim und brutzelt dem Ollen Buletten. Die Doris darf auch mithelfen. Vor allem dann, wenn Wladimir, was Gerhards Chef ist, für sein Geld von Gerhard Leistung sehen will. Gut, als die Doris noch richtige Kanzlergattin ohne „Alt“ war, da hat der Gerhard seinem Freund Wladimir einige Male ganz dolle geholfen und spätestens bei der nächsten Gasabrechnung werden ganz viele Deutsche wieder ganz dolle an den Gerhard und seinen Freund denken, so dolle haben die beiden den Deutschen eins eingeholfen. Und mancher wird sich fragen, warum er eigentlich dem Schröder ein Stück vom Gehalt zahlen muss, wenn der doch beim Russen schafft.
Aber zurück zu Doris: Jetzt, wo aus der Kanzlergattin längst eine Altkanzlergattin geworden ist, muss der Gerhard sich einfallen lassen, wie er es dem Wladimir auch weiterhin besorgen kann.
Und da hat er lange überlegt und dann kam ihm eine Idee. „Dorrris“, hat er gesagt. „Wir müssen was für Wladimirs Image tun.“ Und die Altkanzlergattin rief einige Kollegen an. Bei einer Zeitung. Die waren ganz lieb zu ihr, denn schließlich hatten andere Freunde von Wladimir auch schon angerufen. Und so durfte die Doris „den Deutschen“ einmal richtig die Leviten lesen. Das kann sie, denn schließlich ist sie ja Altkanzlergattin und kennt die Welt. Sie kennt Hannover, Berlin und Petersburg und sie weiß, dass die Russen allesamt Gutmenschen sind und dass „die Deutschen“, die weder die reichen noch die armen Russen mögen, in Wirklichkeit gar keine Russen mögen und ganz in Wirklichkeit irgendwie rechts oder links und auf der Suche nach einem Feindbild sind. Das hat sie alles irgendwie gesagt. Oder so ähnlich. Ist ja interessant.

... comment