Dienstag, 30. Oktober 2007
Widerruf eines Gelübdes
Die Leser meines kleinen Tagebuches wissen, dass ich vor einigen Monaten gelobt hatte, nichts mehr über Robby Clemens alias Rolly Schlemens und die Farce des worldrun zu schreiben. Heute und hiermit widerrufe ich dieses Gelöbnis oder Gelübde. Warum? Beim Stöbern auf den worldrun-Seiten stieß ich in der Gästebuch-Rubrik dieses Motorsport-Events auf den Eintrag eines gewissen Hans-Werner. Dieser Mensch - ich vermute, dass es sich trotz des fehlenden Famliennamens bei selbigem um einen solchen handelt - beglückt das Gästebuch des "worldrun" in schöner Regelmäßigkeit mit Einträgen, die eigentlich als brüllend komische Satire einen Preis verdient hätten, weil doch so ... (cleared by zensor) ... kein Mensch sein kann. Aber in mir erhärtet sich der Verdacht, dass Hans-Werner seine Einträge nicht als Satire gedacht hat. Nun gut, es hat auch in vergangenen Jahrzehnten Katastrophen gegeben.
Nun aber hat besagter HaWe ein lesenswertes Stück Realsatire gegen Detlev Ackermann gerichtet. Man kann über Letztgenannten ja durchaus so oder auch anders denken, aber HaWe hat es dennoch geschafft, dass ich einen kleinen Eintrag ins Worldrun-Gästebuch geschrieben habe. Nun geht es wieder los, Suppenillutommy beschimpft mich, der alte Kampfgruppenkommandeur aus dem Freundeskreis eines gewissen Herrn G. ruft mich an ... aber ich konnte nicht anders.
Und nur für den äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass mein Gästebucheintrag einem Zensor zum Opfer fallen sollte - die Weltenumfahrwanderbummler haben zur Kritik ein Verhältnis, dass fatal an die Zeiten des DDR-Politbüros erinnert - habe ich meine Zeilen hier noch einmal eingefügt.
Dennoch sollte meine geneigte Leserschaft auch mal die Seite www.worldrun.de frequentieren - nur für den Fall, dass mein Text doch erscheint, wird Hans-Werner der Immerguuuuute sicher einige gepfefferte Zeilen erwidern. Und schließlich ist in der Reihe der deutschen Spitzenkomiker seit dem Tod von Frau Hamann ja ein Lücke, gelle HaWe ...


Hallo miteinander und vor allem "Guten Morgen, Hans-Werner",
ja, an Sie wende ich mich ganz persönlich. Vielleicht werden Sie ja irgendwann wirklich noch einmal wach & bemerken das Ausmaß der hier veranstalteten Verschaukelei samt 180-Grad-Wende.
Warum ich solch bösen, bösen Worte formuliere, die gar nicht ins Worldrun-Eiapoppeia passen? Mit Neid hat das nichts zu tun. Ich wäre zwar auch gern auf seltsamer Leute Kosten um die Welt gewanderfahrt, aber neidisch bin ich auf Robby nicht. Absolut nicht - bei dem drumrum.
Um aber auf mein eigentliches Anliegen zu kommen: Keiner der Ultraläufer, die sich in diesem Gästebuch - soweit nicht durch Zensurfilter geblockt oder mittlerweile wegen des Volkszorns entfernt - kritisch in punkto Worldrun geäußert haben, wollte Robby seinen netten Ausflug vermiesen. Wir fahren doch alle gern mal in den Urlaub.
Aaaaaber: Als die ganze Nummer im Januar am Leipziger Gewandhaus losging (ich war dabei), gab es skeptische Stimmen. Damals - vielleicht schaffen Sie es ja, sich zu erinnern - war die Rede vom größten, schnellsten, besten und allerflinkensten Ultrarobby aller Zeiten, der jeden jemals aufgestellten Weltrekord in Grund und Boden laufen wollte. Wer seinerzeit nachfragte, wurde nach Strich und Faden für dumm verkauft und als dumm beschimpft.
Sollten Sie, lieber Hans-Werner, sich daran nicht mehr erinnern können, müssen Sie sich deshalb nicht schämen. Da kommt vor, man nennt es entweder Alzheimer oder Verdrängung. Ich stelle Ihnen aber gern die Ausdrucke der seinerzeitigen Statements von Robby, Giermann & Co. zur Verfügung. Leider sind diese kernigen Sprüche ja irgendwann von der HP verschwunden. *kicher*
Und weiter im Text: Wer vorsichtig anfragte, ob denn das ganze Vorhaben realistisch sei, durfte sich von Ihresgleichen als Miesepeter beschimpfen und abends zu vorgerückter Stunde von den einstigen Kampfgefährten - tschuldigung: Freunden - eines Herrn G. telefonisch bedrohen lassen.
Dass Detlev Ackermann Robby zum 24-h-Lauf eingeladen hat, freut mich sehr. Allein seine Anwesenheit wäre ein Grund für mich, auch nach Köln zu fahren und mir dort im Mai die 24h zu gönnen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Robby nicht dabei sein wird. Wettkämpfe sind ja nicht sein Ding, denn dort zählt, was man leistet - nicht was man vielleicht hätte leisten können, wenn man gewollt und gedurft und beim Pullern nicht die Socken nassgemacht hätte.
Mag sein, dass im Ergebnis irgendwelcher wunderlichen Transaktionen sogar noch bei irgendeiner irgendwie vielleicht mitunter karitativen Organisation irgendeine Spende ankommt - schön. Sicher - und zwar absolut sicher - ist allerdings schon jetzt: Robby C. und seine Hilfstruppen haben mit ihrer Weltumfahrung dem Ultralauf einen verheerenden Imageschaden zugefügt. Er sprang als Tiger und landete als Bettvorleger.
In diesem Sinne: Weiterhin gute Fahrt wünscht
ad

PS.: Zur Sicherheit stelle ich diesen Text auch noch auf meinem Blog zeitungsdieb.blogger.de ein. Falls "der Thomas" mich wieder kritisieren möchte ...

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