Mittwoch, 29. April 2009
Courage zeigen in Leipzig. Oder: Ist Gleichschritt immer braun?
Am Vorabend des 1. Mai findet in Leipzig unter dem Motto „Courage zeigen“ eine Freiluftveranstaltung gegen Rechts statt. Das ist gut so. Mit einem Konzert am Völkerschlachtdenkmal soll kackbraunen Kameraden der Marsch geblasen und zugleich verhindert werden, dass Rechte das Denkmal für eigene Demonstrationen missbrauchen. Das ist auch gut so.
Das Freiluft-Konzert trägt in diesem Jahr den Untertitel „Aufrecht gehen. Nicht im Gleichschritt marschieren.“ Und hier beginnen meine Probleme. Was hat Gleichschritt mit rechtem Gedankengut zu tun? Gleichschritt, das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Nazis, sondern eine in militärischen Kreisen übliche Fortbewegungsart – bei UNO-Blauhelmen übrigens ebenso wie in der Bundeswehr.
„Nicht im Gleichschritt marschieren“ – dieser Slogan ist aus meiner Sicht gründlich daneben, denn er setzt die Bundeswehr sprachlich mit trommelnden braunen Horden gleich. Und irgendwie glaube ich nicht, dass den „Machern“ dieser Parole ein Lapsus unterlaufen ist. Ich möchte wetten, dass da linke Absicht im Spiel ist.
Schade, denn die Aktion „Courage zeigen“ hätte Besseres verdient. Aber soweit denken die weichgespülten Kerzenschwenker der Gutmenschenfraktion sicher nicht ... brauchen sie auch nicht, schließlich wähnen sie sich ja auf der Seite der "Guten".

PS.: An alle, die über den Link auf der Seite von Mike Nagler hierher gekommen sind - ich habe mit "links" nichts am Hut, sondern bin vor allem eines: nach allen Seiten politisch unkorrekt, das aber von ganzem Herzen.

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