Freitag, 18. März 2011
Dümmer geht immer bei der Polizei. Oder: Was uns die Engländer voraus haben.
In Leipzig hat die Polizei hat in den vergangenen Jahren mehrfach mit allem branchentypischen Rambazamba Wohnungen unbescholtener Bürger gestürmt. Na gut, die Artillerievorbereitung und der Einsatz der Luftwaffe fehlten, ansonsten mangelte es beim schweineteuren Einsatz der Staatsmacht an nichts. Und sogar die Adresse stimmte, nur die Etage war regelmäßig falsch. Was laut polizeilichem Flurfunk daran gelegen haben soll, dass das sächsische Fußvolk eine sehr feine Sprache pflegt und die Bedeutung von "Etage" und "Stock" unterscheidet. Bei letzterem wird das Erdgeschoss nicht mitgezählt, der "dritte Stock" ist also das, was der zugereiste Obersesselpuper in der Zentrale als "vierte Etage" bezeichnet. Dumm gelaufen. Vor allem für die jäh geweckten Liebenden, die sich minimalstbekleidet auf dem Boden wiederfanden. Noch dümmer lief solch Treppenhausfehler nur für einen armen Hund (also einen wirklichen), der bei der Verteidigung seines Menschen den Respekt vor der Staatsmacht vermissen ließ und mal eben amtlich erschossen wurde.
Manchmal ist aber auch die Adresse auf dem Einsatzbefehl falsch und die Bullizei kettensägt trotzdem die richtige Tür auf - schließlich kennt man ja seine Spezeln und muss nicht erst auf so nebensächliche Dinge wie die Hausnummer auf einem Durchsuchungsbefehl gucken. Jüngst geschenen in Dresden http://www.dnn-online.de/specials-dd/specialthemen/19-februar/durchsuchung-im/r-19-februar-a-21435.html
Dennoch: Wer nun glaubt, dass die Polizei in Leipzig besonders dämlich und die in Dresden besonders kreativ bei der Einsatzgestaltung ist, sei beruhigt. Es geht schlimmer, viel schlimmer. Zum Beispiel in London, wo die Polizei in den vergangenen eineinhalb Jahren 40 (!) Besuche in der falschen Wohnung absolvierten, darunter auch am Weihnachtstag - doppelt. Nachzulesen hier: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,751139,00.html Und weil die Sache in England passiert ist, kann man sogar drüber schmunzeln. Aber nicht zu sehr ...

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