Mittwoch, 6. April 2011
Anruf vom Unternehmen Hartwig. Oder: Bis zur ersten Mille dauert's nun doch noch
Okay, der Zeitpunkt des Anrufes war ungünstig; ich hatte zu tun und war nun "raus". Aber daran lag es nicht, dass ich sauer war. Vielmehr daran, dass ich nicht zum ersten Mal von einer Dame behelligt wurde, die mich im Namen des "Unternehmens Hartwig" anrief und einen kostenfreien Gespräch ihres Chefs mit mir vorbereiten wollte. Artig sagte sie auf, dass mich das zu nichts verpflichtete, das ich für dieses Gespräch allenfalls 20 Minuten meiner kostbaren Zeit investieren und nicht einmal Unterlagen bereithalten müsste.
Dafür würde es - im übertragenen Sinne - Manna http://de.wikipedia.org/wiki/Manna_%28Bibel%29 vom Himmel regnen. Im Klartext: Herr Hartwig würde mir Wege zu mehr Liquidität aufzeigen.
Dass ich der Dame einen Korb gab, hatte vor allem etwas mit Lebenserfahrung zu tun. Dummerweise hatten sich all die Hartwigs der letzten Jahre als dubiose Verkäufer entpuppt, die mir - natürlich nach eingehender Analyse meiner ganz, ganz persönlichen Vermögenssituation - stets irgendein tolles Finanzprodukt bzw. eine andere Krankenversicherung andrehen wollten. Meist verbunden mit dem Lob, dass ich schon sehr, sehr kostenbewusst agieren würde, aber genau in diesem einen, klitzekleinen Pünktchen könne man noch etwas tun ...
Okay, vielleicht tue ich der Dame unrecht und Herr Hartwig hätte mich der schwersten Million tatsächlich ein Stück näher gebracht.
Ein Tipp an die Telefon-Feen des Unternehmens Hartwig: Vielleicht geben Sie sich ja demnächst als Mitarbeiterinnen eines Weinhauses aus. Bei denen kaufe ich zwar auch nichts, aber die lasse ich ein paar Minuten länger in der Leitung. Weil sie mit all ihren Abfüllungen und Trockenbeerenauslesen so schöne Phantasien wecken und weil sie gleich sagen, was sie mir verkaufen wollen ...
Ach ja, und wenn ich mir noch etwas wünschen dürfte: Nett wär's auch, wenn die Telefonmaus eine Rufnummer hätte, die sich tatsächlich einem "Unternehmen" zuordnen lässt - Prepaid-Handys und son Zeugs lassen mein Vertrauen ganz schnell schrumpeln.

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Zugangserschwerungsgesetz in die Tonne. Oder: eine Klatsche für die blonde Zensursula
Die schwarzgelbe Koalition will das so genannte Zugangserschwerungsgesetz http://de.wikipedia.org/wiki/Zugangserschwerungsgesetz aufheben. Für diejenigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, die erst später dazugekommen und/oder mit diesem Wortkonstrukt aus anderen Gründen nicht anfangen können: Hinter dem Terminus Zugangserschwerungsgesetz verbirgt sich der Irrglaube, dass es besser sei, Internetseiten mit z.B. kinderpornographischen Inhalten durch ein Stoppschild zu verdecken als diese zu löschen. Nachzulesen u.a. hier http://www.heise.de/tp/blogs/5/149602
Maßgebliche Protagonistin des Zugangserschwerungsgesetzes war das superblonde konservative Sturmgeschütz Ursula von der Leyen. Ihr nicht eben von Kompetenz, dafür aber von propagandistischem Eifer und populistischem Sendungsbewusstsein getragenes Eintreten für die Stoppschilder trug der einstigen Familienministerin den Beinamen Zensursula ein. Unvergessen ist ihr Propaganda-Auftritt vor Sulzbacher Mumien, ähäm Senioren, anzuschauen hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1624251/
Seltsam: Ende 2008 hat Zensursula das Stoppschildgeschwafel als geistiges Alleinstellungsmerkmal für sich entdeckt und seither vehement verfochten. Nun, Jahre später, schwenkt die schwarzgelbe Koalition auf die Linie der Kritiker ein, die das Zugangserschwerungsgesetz als Müll bezeichnet haben.
All das führt dazu, dass sich mir eine Frage aufdrängt: War bzw. ist Ursula von der Leyen einfach nur so blöd, dass der Himmel das Heulen bekommt? Oder ist sie einfach nur eine verlogene Politikerin, die diesen KiPO-Scheiß wider besseres Wissen durchgedrückt hat, um Punkte zu machen? Denjenigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immerkorrekten Tagebuches, die nun fingerhebend anmerken, dass das aber zwei Fragen sind, sei gesagt, dass das bisher nur die Einleitung war. Meine (eine) Frage lautet: Was wäre schlimmer?

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