Mittwoch, 9. März 2011
"Licht aus!" im Zentrum der Macht. Oder: misslungener Versuch eines lästerfreien Tagebucheintrages
Was für ein Spaß: Gestern gingen im Berliner Regierungsviertel die Lichter aus. Irgendein Depp kappte gleich drei 10-kV-Leitungen und drehte damit Bundestag und Kanzleramt den Saft ab. Nachzulesen z.B. hier http://www.tagesspiegel.de/berlin/stromausfall-legte-bundestag-lahm/3926614.html und da http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/keiner-darf-mehr-zur-toilette/
Die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches dürfen beruhigt sein, ich halte mich zurück. Aus diesem Grund werde ich auch nicht darüber lästern, wie peinlich es ist, dass in einem ordentlichen, bürokratisch auf Weltniveau agierenden Land wie dem unseren einfach so drei Kabel gekappt werden.
Und ich lache mich auch nicht darüber schlapp, dass im Zentrum der Macht des wirtschaftlich stärksten EU-Landes der Strom einfach so für mehr als elf Stunden ausfallen kann und dass der Bundestag nebst Nebengebäuden keine wirkliche Notstromversorgung besitzt, die diesen Namen verdient. Nein, ich sehe das Positive: Immerhin hat ja das Kanzleramt eine solche. Nicht auszudenken, wenn Angela Merkel durch dunkle Flure geistern müsste. Da kann man/frau sich ja auf den Tod erschrecken; schon bei Licht ist es nicht ohne ...
Worüber ich gestern gelacht habe (und noch heute schmunzle), ist eine Überschrift der Süddeutschen http://www.sueddeutsche.de/politik/stromausfall-im-bundestag-das-licht-ist-aus-wir-gehn-nach-haus-1.1069351 : „Das Licht ist aus, wir geh’n nach Haus.“ Schön.
Ach ja, eines bin ich meinen LeserInnen noch schuldig, den üblichen blöden Spruch. Der geht mir in diesem Fall leicht von den Fingern: „Der Bundestag war komplett arbeitsunfähig. Was für ein Segen für das deutsche Volk, wenn in der Quasselbude Betriebsruhe herrscht.“
Wobei: Nach reiflicher Überlegung ziehe ich das Wort „Quasselbude“ zurück. Nicht, weil es nicht von mir ist, sondern weil ich weiß, von wem es stammt ...

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