Freitag, 14. September 2007
Kundenpflege: wieder eine Prophezeiung
Weil ich gerade bei den Vermutungen bin: Am 10. September hatte ich mich an dieser Stelle über die nervige Verquickung von Anzeige(n) und Redaktion bzw. über die Selbstbeweihräucherung auf den Seiten meines mir leider sehr teuren Lokalblättchens ausgelassen. Die heutige Ausgabe gibt mir Anlass zu einer neuerlichen Prophezeiung: In der Montagsausgabe, d.h. am 17. September 2007, wird im Blatt ein netter Bericht über das Kraftwerk Lippendorf stehen.
Woher ich diese Weisheit beziehe? Nun, einst kamen in meinem Lokalblättchen doch tatsächlich Menschen zu Wort, die sich über die aus dem gigantischen Kühlturm entweichenden Wolken beschwerten, die ihnen nervige Schatten über Haus und Garten huschen ließen. Aber das ist Geschichte. Jetzt schaltet Vattenfall Europe (Da war doch was ...) Anzeigen in meinem Lieblingsgutenmorgenknisterpapierpaket. Heute erschien eine Viertelseite – das bringt einige Tausender, da muss ein alte Frau lange für stricken! Besagtes Seitenviertel steht unter dem Motto „Für alle: Strom gucken!“ und ist eine Einladung zur Kraftwerksbesichtigung mit Humtata, Speis’ und Trank. Brot und Spiele hieß das wohl früher mal ...
Und da ein erfolgreiches Medienhaus des 21. Jahrhunderts weiß, wie man sich für den einen oder anderen Tausender erkenntlich zeigen und künftige Geschäfte anbahnen kann, wird es wohl eine liebevolle Berichterstattung geben. Tätteräää.

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Applaus für die blonde Eva
Den Lesern dieses kleinen, im Sinne der Political Correctness mitunter etwas fragwürdigen Tagebuches habe ich meine Meinung zur Causa Eva Herman ja bereits am 12. September mitgeteilt: Nicht superblonder Dummheit, sondern klarem Kalkül war ihre „uuups“-Lobpreisung der Familienpolitik des Gröfaz geschuldet. Im Klartext: Die blonde Eva hat, wie schon im Fall ihres zuvor veröffentlichten Elaborates „Das Eva-Prinzip“ sich nicht verquatscht, sondern den Skandal bewusst inszeniert, um ihr neues Buch zu promoten. Ob sie dafür den Rausschmiss beim NDR in Kauf genommen hat oder von diesem Schritt wirklich überrascht wurde, sei dahingestellt. Ich vermute ja, dass sie erwartet hatte, mit der Nummer noch mal durchzukommen. Wo sie doch ihre Entschuldigung mit demütigem Blick unter der blonden Gardine hervor so prompt vorgetragen hat ...
Aber das ist eine pure Vermutung. Fakt ist hingegen, dass die PR-Nummer voll aufgegangen ist, denn „Das Prinzip Arche Noah“ hat auf Anhieb den Sprung in die deutschen Beststellerlisten geschafft.
Interessierten Lesern sei zur Sicherheit noch einmal die Lektüre des letzten Absatzes meines Tagebucheintrags vom 12. September empfohlen.
Mitunter kotzt es mich an, mit meinen Vermutungen so oft richtig zu liegen.

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