Freitag, 18. September 2009
Streisand-Effekt. Oder: Wie der mdr aus einem Udo Reiter zwei macht.
Der Mitteldeutsche Rundfunkt mdr ( www.mdr.de ) probiert zurzeit aus, ob an der Sache mit dem Streisand-Effekt (Guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt ) etwas dran ist. Fur Unwissende in aller Kürze: Wenn versucht wird, eine bestimmte Information aus dem web zu entfernen, wird diese nur umso belannter. Benannt ist der Effekt nach Barbra Streisand, die gegen ein im Internet abrufbares Luftbild ihres Domizils vorging und damit eine ungeahnte Popularität ebendieses Motives erreichte. Auch Frau Ypsilanti musste nach dem Fake-Interview mit Müntefering http://www.netzeitung.de/internet/internet/1466781.html erfahren, dass dieser Effekt funktioniert. Je mehr youtube-Veröffentlichungen gelöscht wurden, umso hurtiger wuchsen diese nach ...
Nun testet mal der mdr was passiert, wenn man bei twitter einen gefakten Account unter dem Namen des Intendaten Udo Reiter löschen lässt: Statt des entfernten Twitter-Profils gibt es nun zwei. Nachzulesen hier: http://www.netzeitung.de/internet/internet/1466781.html
Köstlich. Die Dummen werden aber auch nicht alle.

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Amokgedanken. Oder: Äxte und Streichhölzer gehören verboten.
Mal ehrlich: Wer kannte eigentlich bis gestern das mittelfränkische Ansbach? an einer Schule in Bayern. Schlimme Sache. Mal abgesehen von den gut 40.000 Ansbachern ... trotz Bachwoche, Residenzschloss und Bosch ist Ansbach nicht wirklich der Nabel der Welt. Doch nach dem gestrigen Amoklauf mit Messer, Axt und Molotowcocktails steht die Stadt im Medienfokus. Das irre Geschehen, das mit dem nichtfinalen Abschuss des Amokläufers endete, findet sich heute in allen Zeitungen wieder, recht nah am Ereignis (und gern von den Kollegen abgeschrieben) ist der Bericht der Abendzeitung http://www.abendzeitung.de/bayern/132802 .
Was mich beeindruckt, ist der nur wenige Minuten nach Bekanntwerden der Tag einsetzende Automatismus der üblichen Verdächtigen. Betroffenheitslyrik, Lob für diesen und jenen, Kritik an dem und dem - und die schlauen Sprüche der Seelenklempner und selbsternannten Internetexperten.
Man muss kein Prophet sein um Vorherzusagen, dass der 18-jährige Täter 1. schon einmal ein Killerspiel gespielt hat, 2. jemanden kennt, der von einem gehört hat, der Paintball gutfindet und 3. ganz bestimmt schonmal "arg komisch dreingeschaud had, da wo is mir ganz eisgald den Rügge nundergelaufe".
Und ebenso sicher ist es, dass nun ganz bestimmt irgendwelche Populisten kommen und eine Verschärfung von irgendwas fordern werden.
Was eigentlich? Strafen für den Bau (und die Veröffentlichung von Bauanleitungen) für "Mollis"? Höhere Strafen für Axtanschläge? Registrierung von Axtkäufen? Keine Ahnung, aber irgendein verschnarchter Politiker wird sich schon melden, 's ist ja Wahlzeit.

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