Mittwoch, 23. März 2011
Degeto-Chef Jurgan und der Streisand-Effekt. Oder: Wie ein Film von Michael Graeter verschwand und nun wieder auftaucht.
Manche Leute lernen es nicht und tappen in die Falle des Streisand-Effektes http://de.wikipedia.org/wiki/Streisand-Effekt
Das mag am realen und/oder gefühlten Alter liegen. Nun mögen sich die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, wie ich gerade jetzt auf diese These komme.
Ganz einfach: Beim Bayerischen Filmball, Mitte Januar in München, schaute sich der legendäre Klatschreporter Michael Graeter http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Graeter beruflich unter den Promis, Sternchen und Stars um. Einiges von dem, was er gesehen hatte, stellte Graeter unter http://www.michaelgraeter.de/ ins Netz, darunter auch ein netter Film namens "Heiße Küsse", der die schauspielernde Frau von Weltstar Jürgen Prochnow ("Das Boot") beim sehr vertraulichen Gespräch mit Hans-Wolfgang Jurgan, dem Chef der Frankfurter ARD-Produktionstochter Degeto, zeigte. Wobei - gesprochen wurde weniger, eher mehr "ausgetauscht".
Sehr nett nachzulesen übrigens bei http://www.sueddeutsche.de/C5F38x/3983082/Austauschprogramm.html
Bis hierhin war alles nur lustig, doch am 1. März kassierte Graeter laut SZ eine von Jurgan per Medienanwalt Christian Schertz erwirkte einstweilige Verfügung des Hamburger Landgerichtes (sehr berühmt, sehr berüchtigt, hier möge meine geneigte Leserschaft selbst nachlesen, Stichwort "Fliegender Gerichtsstand") und nahm den Film erstmal vom Netz.
Doch der Streisand-Effekt wäre nicht der Streisand-Effekt, fände sich das Techtelmechtel nicht inzwischen anderenorts im Netz. Zum Beispiel bei youtube ...

Edit per 13.4.11: Hier stand ursprünglich ein Verweis auf das Video bei youtube. Diesen habe ich, um Schaden vom Betreiber der Domain blogger.de abzuwenden, entfernt. Good old Germany ...

Ungeachtet dessen sind die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sicher in der Lage, auf Youtube weitere Kopien des netten Late-Night-Movies finden. Die für die Suche benötigten Stichworte liegen ja auf dem Tisch, ähem ... der Hand.

Diejenigen, die dazu nicht in der Lage sind, haben sicher einen Taschenträger (vulgo: Referenten oder Wissenschaftlichen Mitarbeiter), der ihnen in bewährter Weise "mal das Internet ausdruckt".

PS.: Michael Graeter ist übrigens die "Vorlage" für Baby Schimmerlos in Kir Royal; und auch wenn ich die einschlägigen Klatschsendungen nicht mag, muss ich den Typen schon deshalb gut finden. Gell, spatzl?

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Verkaufsoffene Sonntage in Leipzig. Oder: Wetten, dass Verdi und Pfaffen noch dazwischenklagen?
In einer Pressemitteilung verkündete die Stadtverwaltung Leipzig gestern die fürs laufende Jahr 2011 geplanten "verkaufsoffenen Sonntage". Nachzulesen u.a. in meiner Lokalpostille, der Leipziger Volkszeitung, nämlich hier http://nachrichten.lvz-online.de/leipzig/citynews/einkaufen-in-leipzig-am-sonntag-zweimal-im-oktober-zweimal-im-dezember/r-citynews-a-80746.html
Sonntägliches Einkaufen soll in Leipzig am 2. (Leipziger Markttage) und 18. Oktober (Herbstfest) sowie am 4. und 18. Dezember (Weihnachtsmarkt, brrrrr....) möglich sein. Im LVZ-Text heißt es sehr schön, aber weltfremd: "Sind die Stadträte mit dem Antrag von Oberbürgermeister Burkhard Jung einverstanden, kann im Stadtgebiet an diesen Tagen zwischen 12 und 18 Uhr eingekauft werden."
Kann es wahrscheinlich wieder nicht, zumindest nicht an allen. Denn zum einen gibt es da eine schrumpelnde und eben darum sehr angriffslustige Gewerkschaft namens Verdi, zum anderen die vollkommen überflüssige heilige Pfaffenschaft, vulgo: Kirche. Beide haben bereits so manchen verkaufsoffenen Sonntag gekippt, indem sie sich 1. zunächst tot stellten und 2. kurz vor ultimo gegen die Sonntagsöffnung klagten.
Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn die unheilige Allianz aus linker Kampfbrigade und heiligen Heerscharen nicht noch mindestens einen der Weihnachtsmarktsonntage abschießen sollte ...

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