Freitag, 20. März 2015
Im Märzen der Bauer. Oder: Chemieangriff auf der Laufstrecke
Wenn ich in diesen (sehr angenehmen) Märztagen laufend unterwegs bin, könnte das eigentlich purer Genuss sein. Ist es meist auch, sofern sich die fleißigen Bauern in gebührendem Abstand befinden.
Lange vorbei sind die Zeiten, da der Bauer im Märzen "die Rößlein" anspannte. Heute röhrt's mehrhundertpferdestärkig über den Acker. Vorbei sind auch die Zeiten, da der Sämann (guckst Du hier https://de.wikipedia.org/wiki/Saat) körnerwerfend über den Acker schritt. Doch das alles wäre zu verkraften, gäbe es da nicht die Agrarkapitalisten mit ihren Giftspritzgeschwadern, die jetzt der sprießenden Wintersaat eine ertragssichernde chemische Keule verpassen.
Auf den Feldwegen stehen Tankwagen mit einer sicher vollkommen ungefährlichen Chemiebrühe, die per Traktor(en) auf den Feldern versprüht wird.
Laufe ich sonst eher nach Lust und Laune durch die grünende Flur, heißt es derzeit aufzupassen, wo sich das Chemiegeschwader zum Angriff rüstet und wie der Wind steht.
Trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, ab und zu in eine Wolke zu geraten. Nagut, es stinkt und manchmal fühlt es sich auch irgendwie suboptimal an. Aber stets wird mir versichert, dass "das Zeug" ja erstens ungefährlich sei ("Du bisd doch geeen Unkraud", alternativ: "Ham Se sich nich so, Sie sinn doch geen Gäfer!") und dass ich mich doch nach meinem Lauf sowieso unter die Dusche begebe und somit alles harmlos sei.
Nagut, vielleicht hänge ich mir noch ein Schild um, so in der Art "Achtung, mit Pflanzenschutzmitteln behandelt! Vor Verzehr Karenzzeit beachten!" Sicherheitshalber und nur für den Fall, dass ich Menschenfressern in die Hände gerate.

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