Dienstag, 10. März 2015
Aufrussung mit Folgen. Oder: Ich hasse es, wenn meine Vorhersagen eintreffen.
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich in punkto Ukraine einige Vorhersagen abgegeben. Mein Fazit damals: Die Russen holen sich, was sie wollen. EU und Nato werden nichts unternehmen. Bei meinen Gesprächspartnern stieß ich damals auf wenig Verständnis. Und ganz ehrlich: Ich bin nicht wirklich froh darüber, mit meinen Prognosen im Wesentlichen richtig gelegen zu haben.

Kleiner Einschub:
Zugegeben, mein Verhältnis zu den Russen bzw. den mir einst staatlich verordneten "sowjetischen Brüdern" ist ein wenig schwierig. Das mag zum einen daran liegen, dass ich mich intensiv mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigt habe und noch beschäftige; zum anderen aber auch daran, dass meine Familie mit dem großen Kulturvolk aus dem Osten einige Erfahrungen machen durfte und wohl auch daran, dass mir 1980 so ein dummer Russe einen Schwarm 7,62er um die Ohren gepfeffert hat. Vor allem letzteres hat meine Abneigung sehr gestärkt, denn ich liege nur sehr ungern von jetzt auf gleich mit der Nase im Schlamm und zurückschießen durfte ich auch nicht, so unter Freunden.
Wer sich nun die Frage stellt, ob die Russen unter ihrem aktuellen Führer Putin zum Krieg in der Lage und bereit sind, der lese hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1232146/ nach ... Meinst Du, die Russen wollen Krieg? Ja.
Ende des Einschubs.

Zurück zu den Prognosen:
Den LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sei die Lektüre dieses Welt-Kommentars ans Herz gelegt. http://www.welt.de/debatte/kommentare/article138223349/Die-Ukraine-wird-nicht-das-letzte-Kapitel-sein.html

Vielleicht noch ein paar Prognosen: Mangels eines entsprechenden Paktes dürfen sich die Polen wohl noch einige Zeit in scheinbarer Sicherheit wiegen. Und auch die Finnen werden sich wohl noch einige Jahre an ihrem Rest Kareliens erfreuen dürfen, ehe Russland die Vereinigung mit seinem bereits 1940/47 heim ins Reich geholten Löwenanteil anstrebt. Molotows Brotkörbe reloaded ...
Erstmal kommen die abtrünnigen Gebiete im Baltikum an die Reihe. Denn schließlich leben da ja auch russische Seelen, und das nicht zu knapp.
Als ich in den 80ern als Student in Lettland und Estland unterwegs war, fielen mir die Spannungen zwischen den "echten Letten" bzw. Esten und den russischen Zuzüglern auf. Ich lernte damals das Wort "Aufrussung" kennen. Es stand für die Politik der Moskauer Zentralregierung, in den angeschlossenen Sowjetrepubliken gezielt russischstämmige Familien anzusiedeln. Es ist eine seltsame Ironie, dass ich über das von den Nazis einst praktizierte Prinzip der "rassischen Aufnordung" in besetzten Gebieten erst später etwas erfuhr.
Dank der sowjetischen Aufrussung gibt es in den baltischen Staaten eine hinreichend große russische Minderheit, die zu gegebener Zeit von grünen Männchen zu retten sein wird. Und diese Zeit ist nicht mehr fern, denn dem eiskalt kalkulierenden Machtmenschen Wladimir Putin fehlt ein Gegenspieler, der Minsk I und Minsk II nicht noch Minsk III bis XII folgen lässt ...

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Putziges von Sigi-Pop. Oder: Wer ist der größere Parteischädling?
Sigmar Gabriel, seines Zeichens Chef der Kleinpartei SPD, ist immer für einen Brüller gut. Nein, liebe LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches, ich spiele jetzt nicht auf irgendwelche äußerlichen Eigenheiten des einstigen SPD-Popkulturbeauftragten Sigi-Pop an, mir geht's um Inhalte zum Brüllen.
Zurück zum Parteichef. Der drängt auf den Austritt oder Rausschmiss von Sebastian Edathy aus der SPD. Edathy? Genau - das war der mit den nicht kinderpornographischen Posingbildern, für deren Besitz er auch nicht verurteilt wurde, sondern sich freikaufen durfte. Besagter Sebastian Edathy habe "der SPD und ihrem Ansehen schwer geschadet", begründete Gabriel im Gespräch mit der Rheinzeitung, nachzulesen u.a. hier http://www.welt.de/regionales/niedersachsen/article138161902/SPD-Chef-Gabriel-will-Edathy-nicht-mehr-in-der-Partei-haben.html
Soso, parteischädigendes Verhalten ... Wieso eigentlich ist Putins Gasmann und PR-Knecht Gerhard Schröder noch SPD-Mitglied?

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Sag' beim Abschied leise Servus ... Oder: Wenn's wichtig ist, schick's mit der Post (reloaded)
Dass ich auf die Dienste der LVZ-Post wegen gar zu großer Unzuverlässigkeit schon länger verzichte, habe ich den LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches an dieser Stelle ja schon mehrfach dargelegt. Und ich mache auch keinen Hehl daraus, demnächst einen Verteilauftrag, der zurzeit noch über einen der LVZ nahestehenden Zustelldienst abgewickelt wird, der Deutschen Post zu übergeben - trotz eines mehr als deutlich höheren Preises.
Aber was nutzt mir ein Verteildienst, der zwar billig, aber nicht preiswert ist, weil er seinen Preis nicht wert ist, weil die Verteilung mit viel Glück irgendwann, oft aber (je nach "Tagesform") bei bis zu 30 Prozent der Auflage gar nicht erfolgt? Nur am Rande sei erwähnt, dass nicht nur meine Kunden es nicht mögen, ihr Produkt in Bündeln a' 150 Stück im Container des örtlichen Altstoffhändler des Vertrauens zu entdecken. Ich mag's auch nicht.

Dass ich mit meinen Erfahrungen in punkto Vertrieb per LVZ-Verwandschaft nicht allein dastehe, sei meiner geneigten Leserschaft nicht vorenthalten: Die Gemeinde Machern hat im vergangenen Jahr folgendes bekanntgegeben: "... nach zahlreich eingegangenen Beschwerden über die verspätete oder zum Teil gar nicht erfolgte Zustellung des Gemeindeblattes ... hat sich die Gemeindeverwaltung Machern dazu entschieden den Vertrag mit der LVZ aufzukündigen ..." (www.gemeindemachern.de/node?page=6).
Nun hat auch die Stadt Taucha auf die Bremse und der LVZ in den Arsch getreten und die Zustellung ihres Amtsblattes an die Deutsche Post übergeben. Guckst Du http://taucha.de/taucha/module/sb/idx.asp?action=detail&id=752 und hier http://www.taucha-direkt.de/cms/stadtanzeiger-soll-wieder-in-allen-briefkaesten-landen/
Wie pflegte ich in diesem Zusammenhang schon mehrfach zu schreiben? Wenn's wichtig ist, schick's mit der Post. Mit der richtigen ...

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Beschwerde beim Presserat. Oder: Und wann beschweren Sie sich über die LVZ?
Ok, ich hab's getan. Und es war ganz einfach, es tat nicht weh und hat sogar funktioniert. Ich finde, dass mehr Leute sich einen Ruck geben und im Fall der Fälle eine Beschwerde beim Deutschen Presserat einlegen sollten.
Damit befinde ich mich in guter Gesellschaft, denn mein werter Kollege Daniel Große hatte sich über die "Wunderbare Werbe-Welt des LVZ Boulevard" beschwert, worauf der Presserat der LVZ eine Missbilligung aussprach (Guckst Du hier http://www.danielgrosse.com/blog/presserat-missbilligt-leipziger-volkszeitung/ ). Lt. Presserat wird den angepissten Zeitungen zwar die Veröffentlichung der Schmähschrift empfohlen, eine Verpflichtung dazu besteht allerdings nicht. Folglich hat's die LVZ auch nicht getan, das Zähneknirschen aus dem Haus an der Klagemauer war aber bis jenseits der A14 zu hören.
"Meine" Beschwerde richtete sich gegen die Ausgabe vom 7./8. Februar 2015. Diese war nämlich in einen Mantelbogen eingewickelt, der unter dem originalen Titelkopf der Leipziger Volkszeitung Werbung für das Unternehmen LVZ-Post machte. Natürlich steht es jedem frei, für sein nicht funktionierendes Unternehmen zu werben; sogar dann, wenn dabei längst durch die Realität widerlegte Behauptungen wie "Zuverlässig" und "Sicher" aufgestellt werden, aber die Werbung muss als solche erkennbar sein. War sie im konkreten Fall nicht, weshalb nun meine ausführliche Beschwerde samt Beweismaterial beim Presserat der nächsten Sitzung des zuständigen Ausschusses entgegenschlummert. Na, mal schauen, was die Krähen so hacken.

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