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Dienstag, 31. März 2015
Leipzig und Münster im Vergleich. Oder: Wie hältst Du's mit der Kinderschändersekte?
zeitungsdieb, 10:04h
Heute möchte ich die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches mit einem Städtevergleich weiterbilden. Es geht konkret um die Städte Leipzig und Münster.
Beide haben viele Gemeinsamkeiten: Sie sind nicht sonderlich groß (Leipzig hat reichlich 500.000, Münster rund 300.000 Einwohner) und waren in ihrer Vergangenheit auch schon mal wichtiger. Und noch eine Gemeinsamkeit: In beiden Städten will das Zentralkomitee der deutschen Katholiken eine Werbeveranstaltung in eigener Sache veranstalten, den Deutschen Katholikentag; in Leipzig 2016 und in Münster 2018. Und in beiden Städten wollen die Veranstalter von ihren Gastgebern ordentlich Geld sehen. Dafür, dass die Kinderschändersekte zu ihnen kommt, sollen die verschuldeten Kommunen einen klitzekleinen Millionenbetrag abdrücken.
Und nun zu den Unterschieden: In Leipzig (lt. Stat. Jahrbuch 2013 gehören hier 11,8% der Bevölkerung der evangelischen und nur 4,3% der katholischen Kirche an, der "Rest" einer sonstigen oder gar keiner Religion) gab es zwar eine menge Diskussionen zum elften Gebot ("Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen"), aber letzten Endes sprach sich der Stadtrat von Leipzig dafür aus, den Katholen die gewünschte Million zukommen zu lassen (sprich: auf den großen Haufen zu scheißen), auf dass es wem auch immer ein Wohlgefallen sei und die Missionierung der Heiden im Osten weitergehe.
In Münster hingegen, wo 2012 trotz eines deutlichen Rückganges noch immer 51% der Bevölkerung dem katholischen Glauben anhingen (19.3 evangelisch, 1,5 Freikirche), entschied sich der Stadtrat nach zweistündigem Gezeter dafür, den Katholikentag nicht mit den gewünschten 1,2 Millionen Euro zu alimentieren. Statt dessen wird Münster "nur" Sachleistungen beitragen, so z.B. vergünstigte Tickets für den ÖPNV, kostenlose Räume usw., die sich auf max. 600.000 Euro summieren könnten.
Aber was soll's, in Leipzig ist ein Religionslehrer Oberbürgermeister, in Leipzig hat die katholische Kirche das Grundstück der neuen Probsteikirche von der Stadt zum Schnäppchenpreis fast geschenkt bekommen, in Leipzig wird der Katholikentag 2016 nicht nur mit 1,2 Millionen bezuschusst, sondern sicher auch noch ein paar Sachleistungen für lau erhalten. Auch meine Lokalpostille, die Leipziger Volkszeitung, zeigt inzwischen einen sehr zurückhaltenden Umgang mit dem Thema ... Fanden sich vor einigen Monaten noch kritische Stimmen zur städtischen Spende an die Katholiken im Blatt wieder, so ist es inzwischen sehr ruhig geworden. Die Entscheidung der Stadt Münster gegen eine Cash-Finanzierung wurde in der LVZ lediglich mit einer nüchternen epd-Meldung wiedergegeben.
Aber es ist sicher nur Zufall, dass für 2016 eine Katholikentagsjubelsonderbeilage im Gespräch ist ... ein Qualitätsmedium wie die Leipziger Volkszeitung ist ja nicht käuflich ...
Beide haben viele Gemeinsamkeiten: Sie sind nicht sonderlich groß (Leipzig hat reichlich 500.000, Münster rund 300.000 Einwohner) und waren in ihrer Vergangenheit auch schon mal wichtiger. Und noch eine Gemeinsamkeit: In beiden Städten will das Zentralkomitee der deutschen Katholiken eine Werbeveranstaltung in eigener Sache veranstalten, den Deutschen Katholikentag; in Leipzig 2016 und in Münster 2018. Und in beiden Städten wollen die Veranstalter von ihren Gastgebern ordentlich Geld sehen. Dafür, dass die Kinderschändersekte zu ihnen kommt, sollen die verschuldeten Kommunen einen klitzekleinen Millionenbetrag abdrücken.
Und nun zu den Unterschieden: In Leipzig (lt. Stat. Jahrbuch 2013 gehören hier 11,8% der Bevölkerung der evangelischen und nur 4,3% der katholischen Kirche an, der "Rest" einer sonstigen oder gar keiner Religion) gab es zwar eine menge Diskussionen zum elften Gebot ("Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen"), aber letzten Endes sprach sich der Stadtrat von Leipzig dafür aus, den Katholen die gewünschte Million zukommen zu lassen (sprich: auf den großen Haufen zu scheißen), auf dass es wem auch immer ein Wohlgefallen sei und die Missionierung der Heiden im Osten weitergehe.
In Münster hingegen, wo 2012 trotz eines deutlichen Rückganges noch immer 51% der Bevölkerung dem katholischen Glauben anhingen (19.3 evangelisch, 1,5 Freikirche), entschied sich der Stadtrat nach zweistündigem Gezeter dafür, den Katholikentag nicht mit den gewünschten 1,2 Millionen Euro zu alimentieren. Statt dessen wird Münster "nur" Sachleistungen beitragen, so z.B. vergünstigte Tickets für den ÖPNV, kostenlose Räume usw., die sich auf max. 600.000 Euro summieren könnten.
Aber was soll's, in Leipzig ist ein Religionslehrer Oberbürgermeister, in Leipzig hat die katholische Kirche das Grundstück der neuen Probsteikirche von der Stadt zum Schnäppchenpreis fast geschenkt bekommen, in Leipzig wird der Katholikentag 2016 nicht nur mit 1,2 Millionen bezuschusst, sondern sicher auch noch ein paar Sachleistungen für lau erhalten. Auch meine Lokalpostille, die Leipziger Volkszeitung, zeigt inzwischen einen sehr zurückhaltenden Umgang mit dem Thema ... Fanden sich vor einigen Monaten noch kritische Stimmen zur städtischen Spende an die Katholiken im Blatt wieder, so ist es inzwischen sehr ruhig geworden. Die Entscheidung der Stadt Münster gegen eine Cash-Finanzierung wurde in der LVZ lediglich mit einer nüchternen epd-Meldung wiedergegeben.
Aber es ist sicher nur Zufall, dass für 2016 eine Katholikentagsjubelsonderbeilage im Gespräch ist ... ein Qualitätsmedium wie die Leipziger Volkszeitung ist ja nicht käuflich ...
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