Sonntag, 9. September 2007
Die rote Brigitte folgt dem schwarzen Wolfgang
zeitungsdieb, 15:07h
Sonntagmorgen. Kurz mal ins Radio gelauscht. Auf DLF wird vermeldet, dass Bundesjustizministerin Zypries nun auch etwas zur Festnahme mutmaßlicher islamistischer Bombenbauer in Deutschland zu vermelden hat. Kein Wunder, denn schließlich kann die rote Brigitte dem schwarzen Wolfgang das Feld der inneren Sicherheit nicht kampflos überlassen. Um verlorenen Boden gutzumachen, brilliert sie mit einem Vorschlag, der dem sinnfreien Geschwafel von der Onlinedurchsuchung nur wenig nachsteht: Gefordert wird eine Registrierungspflicht beim Kauf von Chemikalien, die zur Herstellung von Sprengstoffen geeignet sind. Selten so gelacht, schon gar nicht am Sonntagmorgen.
Mal zum Mitdenken für alle Unwissenden: Kommt ein Terrorist in den Laden, sagt zum Drogisten: „Ich brauche Glycerin, Salpetersäure und, ääh, was gehört noch zum Nitrieren dazu?“ Wenn es um potenzielle Sprengstoffzutaten geht, ist die Welt nicht schwarz oder weiß.
Sicher, es gibt eine Menge an Chemikalien, die man kaum zum Reinigen des heimischen Herdes einsetzen würde, sondern die recht eindeutigen Zwecken dienen. Aber diese Substanzen sind auch jetzt schon nicht einfach so im Baumarkt erhältlich.
Interessant wird es doch bei den Zutaten, die auf Neudeutsch „Dual Use“-Charakter haben, die also dem einen oder dem anderen oder noch vielen weiteren Zwecken dienen können.
Bleiben wir bei einer meiner Lieblingssubstanzklassen, den so genannten ANFOs. Diese Abkürzung steht für „Ammonium Nitrat(e) Fuel Oil“, dank der IRA und anderer Menschenfreunde auch als „Fertilizer Bombs“ bekannt. Ammonium Nitrat wird im großtechnischen Maßstab produziert und sowohl für die industrielle als auch terroristische Sprengstoffproduktion eingesetzt. Außerdem wird es in Unmengen als Stickstoffdünger auf die Felder geschüttet. In Ägypten habe ich ganze Lastzüge mit dem Zeugs gesehen, die unbewacht am Acker standen – und keiner der allgegenwärtigen Sicherheitsleute macht sich darüber einen Kopf ...
Schüttet man z.B. Diesel ins Ammonium Nitrat, entsteht auf simpelste Weise ANFO. Wer’s heftiger mag, gibt noch Aluminium hinzu. Mit einer simplen Sprengkapsel wird so aus dem Dünger, der dazu beitragen soll, Menschen vor dem Verhungern zu bewahren, ein probates Mittel, um Hunderten Menschen einen zügigen Tod zu bescheren.
Haben das alle verstanden? Dann erinnern wir uns noch einmal an die Forderung des BuJuMi-Brigitte. Wer soll beim Kauf welcher Zutaten registriert werden? Der Bauer, wenn er 130 Tonnen Stickstoffdünger ordert? Der Kleingärtner, wenn er drei Zehnkilotüten Superblühdünger in seinen Einkaufswagen packt? Oder der Autofahrer, der seinen Golf TDI mit Diesel betankt?
Und da man Menschen nicht nur mit Bomben ins Jenseits befördern kann, könnten bei dieser Gelegenheit auch die Käufer von Äxten, Vorschlaghämmern, Kanthölzern, Küchenmessern, Wäscheleinen und allen anderen „Dual Use“-Mordwerkzeugen erfasst werden.
Möglicherweise braucht Deutschland wirklich das eine oder andere neue Gesetz. Ganz oben auf der Prioritätenlisten stehen allerdings solche, die gerade Politiker dazu verpflichten, vor Inbetriebnahme ihres Mundwerkes auch ihr Gehirn einzuschalten.
Mal zum Mitdenken für alle Unwissenden: Kommt ein Terrorist in den Laden, sagt zum Drogisten: „Ich brauche Glycerin, Salpetersäure und, ääh, was gehört noch zum Nitrieren dazu?“ Wenn es um potenzielle Sprengstoffzutaten geht, ist die Welt nicht schwarz oder weiß.
Sicher, es gibt eine Menge an Chemikalien, die man kaum zum Reinigen des heimischen Herdes einsetzen würde, sondern die recht eindeutigen Zwecken dienen. Aber diese Substanzen sind auch jetzt schon nicht einfach so im Baumarkt erhältlich.
Interessant wird es doch bei den Zutaten, die auf Neudeutsch „Dual Use“-Charakter haben, die also dem einen oder dem anderen oder noch vielen weiteren Zwecken dienen können.
Bleiben wir bei einer meiner Lieblingssubstanzklassen, den so genannten ANFOs. Diese Abkürzung steht für „Ammonium Nitrat(e) Fuel Oil“, dank der IRA und anderer Menschenfreunde auch als „Fertilizer Bombs“ bekannt. Ammonium Nitrat wird im großtechnischen Maßstab produziert und sowohl für die industrielle als auch terroristische Sprengstoffproduktion eingesetzt. Außerdem wird es in Unmengen als Stickstoffdünger auf die Felder geschüttet. In Ägypten habe ich ganze Lastzüge mit dem Zeugs gesehen, die unbewacht am Acker standen – und keiner der allgegenwärtigen Sicherheitsleute macht sich darüber einen Kopf ...
Schüttet man z.B. Diesel ins Ammonium Nitrat, entsteht auf simpelste Weise ANFO. Wer’s heftiger mag, gibt noch Aluminium hinzu. Mit einer simplen Sprengkapsel wird so aus dem Dünger, der dazu beitragen soll, Menschen vor dem Verhungern zu bewahren, ein probates Mittel, um Hunderten Menschen einen zügigen Tod zu bescheren.
Haben das alle verstanden? Dann erinnern wir uns noch einmal an die Forderung des BuJuMi-Brigitte. Wer soll beim Kauf welcher Zutaten registriert werden? Der Bauer, wenn er 130 Tonnen Stickstoffdünger ordert? Der Kleingärtner, wenn er drei Zehnkilotüten Superblühdünger in seinen Einkaufswagen packt? Oder der Autofahrer, der seinen Golf TDI mit Diesel betankt?
Und da man Menschen nicht nur mit Bomben ins Jenseits befördern kann, könnten bei dieser Gelegenheit auch die Käufer von Äxten, Vorschlaghämmern, Kanthölzern, Küchenmessern, Wäscheleinen und allen anderen „Dual Use“-Mordwerkzeugen erfasst werden.
Möglicherweise braucht Deutschland wirklich das eine oder andere neue Gesetz. Ganz oben auf der Prioritätenlisten stehen allerdings solche, die gerade Politiker dazu verpflichten, vor Inbetriebnahme ihres Mundwerkes auch ihr Gehirn einzuschalten.
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