Mittwoch, 12. September 2007
Die blonde Eva und die kalkulierten Skandale
zeitungsdieb, 11:17h
Der kollektive Aufschrei der Gutmenschen hat wieder mal einen Namen: Eva Herman. Wie kann sie nur ... Ist die Blonde blöd? Oder hat sie einfach nur die richtige Mischung aus Kaltschnäuzigkeit und Cleverness, die die Erfolgreichen auszeichnet?
Dass sie zwar blond, aber nicht blöd ist, stellte die Eva Feldker – später besser bekannt als Eva Herrmann, nach Scheidung und Streichung zweier Konsonanten jetzt Herman – schon häufiger unter Beweis. Diverse Kurz- und Mittelehen waren ihrer Karriere durchaus förderlich, beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk lief es gut. Dass sie 2001 mit „Dann kamst Du“ einen zwei Jahre später sogar verfilmten Roman veröffentlichte, einige Sachbücher nachschob sowie mit Max Raabe und Hape Kerkeling Singklassiker sang – weiß das eigentlich noch jemand?
Weitaus bekannter ist das schon „Das Eva-Prinzip“. Man/frau mag über dieses Elaborat geteilter Meinung sein. Fest steht jedoch, dass der Erfolg des Buches ihre früheren Werke in den Schatten stellte. Das lag nicht in erster Linie am Inhalt. Frauen an den Herd, das ist wahrlich nicht der Brüller. Als Erfolgsrezept bewährte sich hingegen der geschickt eingefädelte Skandal: Zoff mit Alice Schwarzer, Mitautorenschaft an einem kontrovers diskutierten Cicero-Artikel, Prügel und Gegenwehr, heroischer Entschluss „Ich lasse meine Tätigkeit als Tagesschausprecherin ruhen“ – so werden Bestseller inszeniert.
Und weil man das, was einmal geklappt hat, gern wiederholt, ist Eva Herman bei ihrem jüngsten Buch „Das Prinzip Arche Noah“ auf Nummer sicher gegangen. Ein wenig blonde Plapperei, geschickt in Szene gesetzt, ein Vivat auf des Führers Wertschützung für die deutsche Mutter und schwuppdiwupp ist der Skandal da. So lässt sich sogar im 21. Jahrhundert ein dröges Buch verkaufen, das die Rettung der Familie durch Rückkehr zur tradierten Rollentrennung verspricht. Wer sich da empört und glaubt, Eva Herman wäre ein uuups unterlaufen, der hat die Spielregeln der PR nicht erkannt.
Allerdings bin ich auf die Fortsetzung gespannt. Was kommt nach der Arche Noah? Und wie wird es vermarktet?
Mal nachdenken. Eva Herman hat es mit der Bibel. Erst Eva, dann Arche Noah; und weil aller guten Dinge drei sind, folgt vielleicht der „Jüngste Tag“. Hoffentlich kündigt die blonde Bestsellerautorin dieses noch in den Sternen stehende Opus nicht mit einem geschickten Versprecher zum Thema „Endlösung“ an ... Aber wäre das so schlimm? Eva entschuldigt sich ja immer so nett. Und der Erfolg heiligt ja die Mittel.
Dass sie zwar blond, aber nicht blöd ist, stellte die Eva Feldker – später besser bekannt als Eva Herrmann, nach Scheidung und Streichung zweier Konsonanten jetzt Herman – schon häufiger unter Beweis. Diverse Kurz- und Mittelehen waren ihrer Karriere durchaus förderlich, beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk lief es gut. Dass sie 2001 mit „Dann kamst Du“ einen zwei Jahre später sogar verfilmten Roman veröffentlichte, einige Sachbücher nachschob sowie mit Max Raabe und Hape Kerkeling Singklassiker sang – weiß das eigentlich noch jemand?
Weitaus bekannter ist das schon „Das Eva-Prinzip“. Man/frau mag über dieses Elaborat geteilter Meinung sein. Fest steht jedoch, dass der Erfolg des Buches ihre früheren Werke in den Schatten stellte. Das lag nicht in erster Linie am Inhalt. Frauen an den Herd, das ist wahrlich nicht der Brüller. Als Erfolgsrezept bewährte sich hingegen der geschickt eingefädelte Skandal: Zoff mit Alice Schwarzer, Mitautorenschaft an einem kontrovers diskutierten Cicero-Artikel, Prügel und Gegenwehr, heroischer Entschluss „Ich lasse meine Tätigkeit als Tagesschausprecherin ruhen“ – so werden Bestseller inszeniert.
Und weil man das, was einmal geklappt hat, gern wiederholt, ist Eva Herman bei ihrem jüngsten Buch „Das Prinzip Arche Noah“ auf Nummer sicher gegangen. Ein wenig blonde Plapperei, geschickt in Szene gesetzt, ein Vivat auf des Führers Wertschützung für die deutsche Mutter und schwuppdiwupp ist der Skandal da. So lässt sich sogar im 21. Jahrhundert ein dröges Buch verkaufen, das die Rettung der Familie durch Rückkehr zur tradierten Rollentrennung verspricht. Wer sich da empört und glaubt, Eva Herman wäre ein uuups unterlaufen, der hat die Spielregeln der PR nicht erkannt.
Allerdings bin ich auf die Fortsetzung gespannt. Was kommt nach der Arche Noah? Und wie wird es vermarktet?
Mal nachdenken. Eva Herman hat es mit der Bibel. Erst Eva, dann Arche Noah; und weil aller guten Dinge drei sind, folgt vielleicht der „Jüngste Tag“. Hoffentlich kündigt die blonde Bestsellerautorin dieses noch in den Sternen stehende Opus nicht mit einem geschickten Versprecher zum Thema „Endlösung“ an ... Aber wäre das so schlimm? Eva entschuldigt sich ja immer so nett. Und der Erfolg heiligt ja die Mittel.
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