Montag, 21. Februar 2011
Neues von der westsächsischen Billignutte. Oder: Leipzig macht die Beine breit(er).
Kürzlich dachte ich in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch über die recht gegensätzliche Entwicklung der beiden sächsischen Städte Dresden und Leipzig nach und verglich diese mit einer Edelprostituierten und einer Billignutte. Dresden – das ist Glanz, aber auch noble Wirtschaft und Hochtechnologie, Leipzig hingegen kann für sich vor allem Dreck, Lärm und Billigjobs reklamieren – und tut sich damit noch groß. Nachzulesen hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1761546/ und hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1755253/
In besagten Gedanken habe ich auch die These aufgestellt, dass eine Billignutte ihrem Job nie entrinnen und für ihren Zuhälter bis zum bitteren Ende anschaffen wird. Dass ich damit nicht ganz falsch liege, bestätigte meine Lokalpostille, die nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichtete Leipziger Volkzeitung am vergangenen Samstag im Rahmen eines netten Stückleins Gefälligkeitsjournalismus, da isses: http://nachrichten.lvz-online.de/leipzig/citynews/flughafen-leipzighalle-staerkt-seinen-frachtverkehr/r-citynews-a-75799.html
In der LVZ durfte die geneigte Leserschaft erfahren, dass der Flughafen Leipzig/Halle – richtig, dass ist der immer passagierärmere Dümpelairport, auf dem neben Amis vor allem Frachtgüter umgeschlagen werden – in diesem Jahr 50 Millionen Euro investieren wird.
Nach Aussage des Flughafenchefs Dierk Näther soll es künftig „deutlich mehr Frachtflüge“ geben. Dickster Brocken beim weitere Umbau des einstigen Passagierflughafens zum nachtaktiven Güterbahnhof wird die Errichtung einer Wartungsbasis im Nordbereich für die russische Frachtfluggesellschaft Volga-Dnepr sein, deren Antonow-Großflugzeuge vom Typ AN 124 schon jetzt den Himmel über Leipzig unsicher machen.
Für die Ende April in Leipzig stattfindende Messe „Partner Pferd“ soll zudem ein spezieller Bereich zur Durchführung von Tiertransporten geschaffen werden. Na gut, ganz neu wäre das nicht, zumindest US-amerikanisches Schlachtvieh wurde ja schon reichlich via Airport Leipzig/Halle in den Irak und nach Afghanistan befördert.
Alles in allem soll der Frachtflugbereich dem Leipziger Flughafen das Überleben sichern. Wenn schon die Passagiere wegbleiben, dann eben Fracht. Fürs laufende Jahr rechnet Dierk Näther übrigens mit einem neuerlichen zweistelligen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr – bezogen auf 2009 wäre das Frachtaufkommen des Airports um ein beachtliches Viertel gestiegen.
Die Bewohner der Stadt Leipzig und des Umlandes wird’s freuen. Eine ungestörte Nachtruhe wird ja generell überbewertet ...
Ach ja, um den Vergleich mit der Billignutte noch einmal zu strapazieren: Die Hure Leipzig macht nicht nur die Beine noch ein Stück breiter; wenn’s was extra gibt, macht sie’s auch „ohne“ ...

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