Mittwoch, 18. Januar 2012
Die Gurke des Tages. Oder: Die Costa Concordia steht vorerst nicht für Reisen zur Verfügung
Kennt jemand „Die Gurke des Tages“? Dabei handelt es sich um eine nette Rubrik auf der stets sehr lesenswerten Satireseite „Wahrheit“ in der TAZ ( www.taz.de ). Als besagte „Gurke des Tages“ wird in der TAZ ein besonders schönes Stück Pressemitteilung oder Agenturmeldung (oft ist da ja kein Unterschied) verwurstet bzw. vergurkt.
Wäre ich für die TAZ tätig, hätte ich „meine“ Gurke des Tages soeben gefunden. Sie stammt von www.ab-in-den-urlaub.de , genauer gesagt, aus der Feder von Pressemännchen Dr. Konstantin Korosides. In der von ihm verantworteten Pressemitteilung stellt er fest, dass es trotz Kreuzfahrtunglücks keine Stornierungswelle gebe. Die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches erinnern sich: Die „Costa Crociere“ ist einem mutmaßlichen Ablenkungsmanöver des Bundespräsidialamtes zum Opfer gefallen, guckst Du hier: http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1982135/ , und wartet nun, auf der Seite liegend, aufs Zersägen.
Warum „Gurke des Tages“? Ganz einfach: Zum einen wirbt der korrodierte griechische Doktor recht lässig für neues Kreuzfahrtglück und nennt dazu die entsprechenden Buchungslinks seines Unternehmens. Zum anderen, und hier gurkte es besonders schön, verwies Dottore darauf, dass die „vom Unglück betroffene Reederei“ von „umfangreichen Stornierungen nicht betroffen“ sei. Das absolute Sahnehäubchen auf der Gurke ist allerdings die folgende Aussage: „Da die Reisen, mit Ausnahme auf der Costa Concordia, wie geplant stattfinden, ist von einer vorschnellen Stornierung abzuraten.“
Und ich dummer Dödel hatte geglaubt, die geschlitzt herumliegende „Costa Concordia“ würde sich spätestens morgen kurz schütteln, ein paar Eimer Schwerölruß aus ihrem Schornstein prusten und, nachdem die Kajüten kurz durchgewischt wurden, wieder auslaufen. Wobei: Durchgewischt ist ja schon ...

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