Freitag, 12. Juni 2009
Klick, klick, tüdelü. Oder: So schnell verschwindet ein Mensch.
In dem sehr sehenswerten Film „Die Waffen der Frau“ beschreibt Jack Trainer (Harrison Ford) das Motiv seines rastlosen Tuns. „Auf den Tasten meines Telefons sind mehrere Lagen Klebestreifen mit Namen von Leuten, die es nicht geschafft haben. Ich möchte nicht unter einem solchen Klebestreifen enden.“
Nun mag sich der eine oder andere Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, wie ich darauf komme, über einen Film von Mike Nichols aus dem Jahre 1988 nachzudenken. Nein, es hat nicht mit der Finanzkrise zu tun.
Mir fiel die Szene mit den Klebestreifen aus einem anderen Grund ein: Die Mitarbeiterin eines Kunden, mit der ich in den vergangenen Monaten zu tun hatte, ließ mich gestern per E-Mail wissen, ab sofort nicht mehr für ihren Arbeitgeber tätig zu sein. Kürze und Stil der Nachricht ließen einen unfreiwilligen, sehr schnell angeordneten Abgang – vulgo: Rausschmiss – vermuten. Ich zog heute daraus die Konsequenzen, änderte den Rufnummernspeicher meiner Telefonanlage und das Adressenverzeichnis meines E-Mail-Programmes. Klick, klick, tüdelü, klick, piep – so schnell geht das. Ganz ohne Klebestreifen und Kritzelei. Moderne Zeiten eben.

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