Montag, 14. Februar 2011
Deutsche Unterstützung bei der Wahlvorbereitung in Ägypten. Oder: Vom deutschen Wesen, vom Genesen und vom Besen.
Die deutsche Bundesregierung bietet Ägypten Unterstützung beim Aufbau demokratischer Strukturen an und ist bereit, bei der Entwicklung verfassungsrechtlicher Grundlagen und bei der Durchführung von Wahlen zu helfen. So sprach Werner Hoyer, Staatsminister im Auswärtigen Amt, gegenüber der Berliner Zeitung. Nachzulesen hier http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/331011/331012.php und hier http://www.dradio.de/nachrichten/201102140600/1
Der FDP-Mann versprach die Umschichtung deutscher Haushaltmittel und noch eine Menge mehr, so z.B. auch, Hinweise auf möglicherweise illegal erworbenes Vermögen der Familie Mubarak in Deutschland zu untersuchen. Spätestens an dieser Stelle sollten die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches aufmerken, denn wenn die Worte "FDP", "illegal" und "Vermögen" in einem Satz auftauchen, hat das in aller Regel nichts mit einer Förderung rechtsstaatlichen Denkens und Handelns zu tun.
Doch zurück zur angebotenen Hilfe bei der Durchführung von Wahlen ... ist da in Deutschland im Hinbllick auf das aktuelle Wahlrecht nicht noch einiges im Argen, gibt es da nicht eine Auflage des obersten deutschen Gerichtes, eine bestehende Benachteiligung kleiner Parteien zu beseitigen? Wer's nicht mehr weiß, möge mal hier http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberhangmandate#Auswirkungen_der_.C3.9Cberhangmandate_bei_den_bisherigen_Bundestagswahlen oder direkt beim Bundesverfassungsgericht http://www.bverfg.de/entscheidungen/cs20080703_2bvc000107.html nachlesen.

Nun mag sich der eine oder andere Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, was ich ihm damit sagen will. Ganz einfach: Mir ging bei der heutigen Lektüre der Berliner Zeitung der feine Reim vom "deutschen Wesen", an welchem "die Welt genesen" solle, durch den Kopf. Ach ja, und mir viel noch etwas ein, was sich darauf reimt: Besen. Mit selbigem, so weiß der Volksmund, kehre ein jeder zuerst vor seiner eigenen Tür.

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