Sonntag, 3. Februar 2008
Die Meldung des Wochenendes
Ohweh. Diese Nachricht hatte es in sich. Microsoft will Yahoo übernehmen. Hätte ich genug Geld, würde ich nun Yahoo-Aktien kaufen. Habe ich aber nicht, also denke ich über Schadensbegrenzung nach. Meine E-Mail-Adresse Zeitungsdieb läuft auf Yahoo - der drohende Deal ist mir Motivation, an meiner Zeitungsdieb-Domain endlich mal etwas intensiver zu basteln und dort auch ein ordentliches Postfach anzulegen.
Denn was wird passieren, wenn die Gates-Krake Yahoo schluckt? Der Internetpionier wird den Standards von Microsoft angepasst, also gleichgeschaltet. Das heißt im besten Fall, dass Yahoo dann abstürzt, und entsprechende Anfragen bei Microsoft in bewährter Weise mit der Auskunft "It's not a bug, it's a feature" beantwortet werden.
Im schlimmeren und sehr wahrscheinlichen Fall wird yahoo zur Microsoft-Dependance, zum Datenstaubsauger und zur Vertriebsverbesserungskrücke für Gates-Produkte- Pfuideibel.

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Wenn der Gerhard auf Privatreise geht. Oder: Lasst euch nicht verschrödern!
Heute möchte ich meinen Tagebucheintrag mit einem kleinen Text beginnen: Welches Verb bzw. welche Tätigkeit fällt Ihnen ganz spontan beim Stichwort „Gashahn“ ein?
Die ein wenig älteren Leser meines Tagebuches werden wahrscheinlich ans „Aufdrehen“ gedacht haben. Wer etwas jünger ist und/oder ans Beheizen seiner Wohnung denkt, könnte durchaus das „Zudrehen“ favorisieren.
Warum? Früher (also vor einigen Jahrzehnten) war es ein geflügeltes Wort, den Gashahn aufzudrehen. Man bzw. frau beging auf diese Weise Selbstmord, was keine Schwierigkeit darstellte, denn das aus der Leitung strömende Gas enthielt Kohlenmonoxid, ein giftiges Gas, welches das Hämoglobin blockiert und auf diese Weise für ein Entschlummern ohne Wiederkehr sorgt.
Heute klappt das nicht mehr, denn der Küchenherd, wenn er denn nicht elektrisch betrieben wird, arbeitet mit ungiftigem Erdgas oder einer Propan-Butan-Mischung.
Apropos Erdgas: Sofern dieses aus dem großen russischen Reich stammt, in dem der lupenreine Demokrat Wladimir Putin herrscht, kann der Hahn an der Lieferleitung durchaus ganz schnell mal zugedreht werden. Dazu muss man nicht mal mit der Bezahlung des Energieträgers in Rückstand geraten, es genügt, dass man dem Neuzaren unsympathisch geworden ist, weil man unter Demokratie etwas anderes versteht als der Ex-KGB-Mann.
Ein Herz und eine Seele mit Wladimir Putin ist hingegen Gerhard Schröder, was der Doris ihr Mann und den Deutschen n Gottseidank ihr Exkanzler ist. Der Wladimir Putin mag den Gerhard ja so sehr, dass er ihn zu seinem obersten Gasmann gemacht hat, oder besser Gazprom-Mann. Was nun wieder die Doris freut, denn die beiden Kinder, die sie vom Waldimir bekommen hat, werden ja allmählich größer und man weiß ja, was das kostet.
Also, um Missverständnisse zu vermeiden: Die Kinder sind zwar vom Wladimir, aber nicht wirklich von ihm, sondern die hat der nur besorgt oder so. Ist ja alles so geheim bei dem.
Aber obwohl der Gerhard beim Wladimir als Gasmann so viel zu tun hat und nebenbei auch noch für einen Schweizer Verlag anschafft, hat er sich jetzt mal einen kleinen Ausflug gegönnt. Nach Zypern, da wo die Götter Urlaub machen. Oder genauer gesagt, machten. Denn den Gerhard zog es ganz privat in den Norden Zyperns, da wo statt der Götter die Türken hocken. Seit 1974, da sind sie nämlich dort einmarschiert.
Der Gerhard, was dem lupenreinen Demokraten Wladimir sein Freund ist, wollte damit „einen Beitrag dazu leisten, um die wirtschaftliche Isolation Nordzyperns zu beenden“, sagt sein Büro. Mal nachdenken: Dazu braucht’s nicht den abgetretenen deutschen Kanzler. Ein simpler Rückzug der türkischen Besatzer würde ausreichen und die Chancen des Halbmondlandes auf einen Beitritt zur EU sicher erhöhen.
Der Präsident der Republik Zypern (das ist der Süden, der auch zur EU gehört), Tassos Papadopoulos, bezeichnete die Schröder-Tour als „sehr bedauerlich“. In allerlei Foren, so zum Beispiel hier www.politikforen.de/showthread.php?p=1930004 wurde über die Schröderei gewettert, n-tv berichtete (www.n-tv.de/913386.html)
über Schröders Auftritt auf einer Pressekonferenz mit dem Regierungschef Nord-Zyperns, Ferdi Sabit Soyer. Dort sagt Schröder am 2. Februar 2008 nach türkisch-zyprischen Rundfunkberichten, er unterstütze die Bemühungen der Vereinten Nationen, die auf eine Wiedervereinigung Zyperns hinzielen.
Nun tue ich mich mit Gerhard Schröder und seinem Privatbesuch auf Zypern schwer. Sicher, es gibt eine Menge Menschen, denen ich die Story abnehmen würde. Aber Schröder? Nööö. Wäre die Sache privat, hätte der Ex-Kanzler Frau Nummer vier und seine liebreizenden Kinderlein mit dabei, würde nicht nur zwei Tage bleiben und ganz sicher nicht in den Norden fahren. Privat wäre der Genussmensch Schröder in den Süden, in die Republik Zypern gereist. Da ist der Wein besser und es gibt mehr Russen.
Was also könnte Gasmann Gerhard also zum Kurztrip in den Norden bewogen haben? Auch wenn ich länger nachdenke, fällt mir dazu nur das Stichwort Geld ein. Und wer zahlt? Die Türken, weil sie die PR-Granate aus Niedersachsen auch mal bei sich einschlagen lassen und auf diese Weise ihr türkisches Protektorat ein wenig in die deutschen Medien bringen wollen? Wenn das stimmt, ist das Geld gut angelegt, denn die Geschichte wird noch ein Weilchen durch die deutschen Blätter rascheln. Sicher gibt auch die überbissige Exkanzlersgattin bald ein Interview und verkündet der deutschen Öffentlichkeit, was für nette Menschen die Türken sind und dass wir ohne die glorreichen Taten der Säbelschwinger noch nicht einmal Kaffee hätten.
Oder reist Privatier Gerhard im Auftrag seines Freundes Waldimir? Nicht unwahrscheinlich. Schließlich liefert Russland über die Blue-Stream-Pipeline Gas an die Türkei (http://www.russland.ru/ruwir0010/morenews.php?iditem=12701), bei Wikipedia steht das übrigens falschrum. Aserbaidschan hingegen will Öl über die Türkei und Griechenland nach Italien liefern (http://www.russland.ru/ruwir0010/morenews.php?iditem=15795), sehr interesssant ist auch (http://www.robertamsterdam.com/deutsch/2007/03/), dort findet sich u.a. folgende Information:
„ Wohin die EU-Abgesandten auch kommen, die Russen waren schon da. So handelten Gasprom und Lukoil in Algerien flugs Verträge mit dem Energie- Staatskonzern Sonatrach aus. Aserbaidschan zögert gegenüber der EU mit neuen Lieferzusagen, weil die Russen politisch Gegendruck ausüben. Das gilt auch für die Türkei: Russland will das Transitland am Bosporus enger an sich binden - hier verlaufen die wichtigsten Pipeline-Projekte.“ Und der Stern http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/unternehmen/:Energie-Korridor-T%FCrkei-Das-Rotterdam-Mittelmeer/565588.html beschreibt die Türkei ob ihrer Bedeutung als Drehscheibe des Öl- und Gastransports ohne Berührung von Iran und Irak als „Rotterdam am Mittelmeer“.
Außerdem wäre da noch die Agentur Reuters, die über die begonnene Erschließung von Öl- und Gasvorkommen in der Ägäis berichtet http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEHUM24881320080202 , übrigens in einem Gebiet, um das sich EU-Mitglied Griechenland und Nicht-EU-Mitglied Türkei seit Jahren streiten. Wie heißt es so schön: „Die Freunde meiner Feinde ...“
So viel zum Thema Schröder, so viel zum Thema Privatreise, unverschämte Lügen und Demagogie.

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