Donnerstag, 28. Februar 2008
Konrad Adenauer und das Geschwätz von gestern
Vor einigen Tagen habe ich in meinem Tagebuch an dieser Stelle http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1052270/#1054904 über Konrad Adenauer und das Zitat "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern ..." und dessen missbräuchliche Verwendung philosphiert.
Und da ich für den gern vergessenen zweiten Teil dieses Zitates zwei verschiedene Varianten gefunden habe (1. ... wenn ich doch jeden Tag etwas dazulerne. 2. ... wenn ich doch jeden Morgen ein wenig weiser bin), hatte ich die Leser meines kleinen Tagebuches um Hilfe gebeten. Parallel dazu sprach ich bei der Stiftung Konrad-Adenauer-Haus und bei der Konrad-Adenauer-Stiftung vor - wer so heißt, musses schließlich wissen.
Soeben erhielt ich einen äußerst interessanten Anruf: Ein kluger Mensch teilte mir mit, dass man darum wisse, dass dieses Zitat häufig dem ersten deutschen Bundeskanzler zugeschrieben werde. Und es sei auch nicht auszuschließen, dass Konrad Adenauer auf den Gängen des Bundestages irgendwann einmal einen solchen Ausspruch getan hat.
Aber (!), und nun wird's interessant: Es gibt keinen Beleg darüber, dass der Ausspruch auch tatsächlich von Adenauer stammt. Folglich kann er diesem auch nicht zugerechnet werden.
Also bleibt mir nur, den unbekannten Ausspruchstifter sinngemäß zu zitieren: Ein schöner Tag - wieder etwas dazugelernt.

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Endlich: Präventivschlag gegen Liechtenstein
Soso. Finanzminister Peer Steinbrück erwägt also Maßnahmen gegen Liechtenstein. Eine aus meiner Sicht längst überfällige Maßnahme. Wie wäre es damit, Liechtenstein in die Liste der Schurkenstaaten aufzunehmen? Embargo, Blockade, Präventivschlag – also das gesamte Repertoire, dessen moderne westliche Demokratien sich bedienen, wenn es gilt, andere Völker von den Segnungen unserer Kultur zu überzeugen.
André Mielke sprach sich in seiner begnadeten Kolumne in der Welt am Sonntag dafür aus, deutsche Flugzeugträger nach Liechtenstein zu entsenden. Das Argument, dass der Zwergbergstaat ja gar keine geeigneten Küsten für ein seegestütztes Unternehmen habe, entkräftete er mit dem unwiderlegbaren Fakt, dass Deutschland ja auch nicht im Besitz von Flugzeugträgern ist.
Einem Präventivschlag steht diese militärische Schwäche aber nicht im Wege. Zu klären wäre aber noch, ob Deutschland dem ins internationale Finanznetzwerk eingebundenen terroristischen Regime allein auf den Pelz rückt oder ob dazu eine internationale Koalition der Willigen ins Leben gerufen wird, die den Stiftungsterroristen den Krieg erklärt.
Mir wäre die Solo-Variante sympathischer, denn dann könnte bei Ausrufung der Aktion „Bergsturz“ Ritter Peer mit eingelegter Lanze gen Vaduz preschen, gefolgt bewaffneten Steuerfahndern, die Bank für Bank in zähem Häuserkampf erobern, Schließfach um Schließfach befrieden und Terabytes an verräterischen Finanzdaten aus den Servern der Terrorhochburg saugen. Die Bundeswehr sollte ebenfalls mit von der Partie sein. Allerdings nur zur Absicherung des Unternehmens und als uniformierte Helfertruppe für den Aufbau eines Finanz- und Steuersystems nach deutschem Vorbild.
Das Technische Hilfswerk müsste einige Tage vor Beginn des Präventivschlages mit der Einrichtung von Auffanglagern beginnen. Diese sollten groß genug sein, um die meisten der rund 35.000 Einwohner des Fürstentums aufzunehmen. Schließlich ist nach dem Vollzug des fiskalischen Anschlusses an die Bundesrepublik mit einem Exodus zu rechnen. Wer will schon in der Hölle leben, wenn er das Paradies kennengelernt hat ...
Wie schon beim früheren Anschluss eines anderen Alpenstaates birgt das Unternehmen „Bergsturz“ auch einige Unwägbarkeiten, denn das Verhalten der Schweiz ist nicht vorhersagbar. Gerüchten zu Folge behält sich die Schweiz bei Angriffen auf Liechtensteiner Territorium ein Interventionsrecht vor.
Anderen Gerüchten zu Folge wird derzeit im Bundesverteidigungsministerium geprüft, das Unternehmen „Bergsturz“ deshalb von vornherein auf die Schweiz und andere Steueroasen auszudehnen. Deshalb werde über eine alternative Namensgebung nachgedacht, war aus der Pressestelle des Ministeriums zu erfahren. Schließlich befänden sich die meisten der den Schurkenstaaten zuzurechnenden, bekannten Steueroasen nicht in Gebirgslagen, sondern seien flache Inseln. Den Vorschlag „Island Hoppers“ habe Kanzlerin Angela Merkel unter Verweis auf die Reinhaltung der deutschen Sprache von Anglizismen abgelehnt.

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