Dienstag, 15. Februar 2011
Wenn Leserkommentare verschwinden. Oder: Kritik mag man bei der LVZ nicht
zeitungsdieb, 08:53h
Meine Lokalpostille, die nach eigener Aussage dem Qualitätsjournalismus verpflichtete Leipziger Volkszeitung, kümmert sich in aller Regel nicht einmal den sprichwörtlichen Dreck um die Kommentare, die von der geneigten Leserschaft zu Artikeln der Online-Ausgabe abgegeben werden. Da bleiben dann so manche vermeintliche Meinungsäußerungen stehen, die auch bei wohlwollendster Betrachtungsweise Tatbestände wie Beleidigung, Volksverhetzung usw. erfüllen. Am 10. Februar 2011 griff die Online-Redaktion allerdings ein und schaffte Ordnung unter den Kommentaren.
Nun mögen sich die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, ob es sich bei der deletierten Äußerung womöglich um entgleiste Kritik an überdurchschnittlich inkompetenten Vertretern der Leipziger Rathausspitze, einen Aufruf zum Dschihad oder eine Holocaustleugnung gehandelt habe.
Weit gefehlt, es war viel schlimmer ... Es handelte sich um Kritik am Geschäftsgebaren der Leipziger Volkszeitung, die da dem Löschbefehl zum Opfer fiel.
In einem netten Beitrag der Rubrik „Polizeiticker“ berichtete meine Lokalpostille hier http://nachrichten.lvz-online.de/leipzig/polizeiticker/keine-anzeigenblaetter-im-briefkasten--zustellerin-macht-altpapier-zu-geld/r-polizeiticker-a-74465.html über eine Zustellerin, die die ihr anvertrauten Druckerzeugnisse nicht erst in die Briefkästen der mehr oder weniger geneigten Leserschaft stopfte, sondern gleich zum Altpapierankauf schaffte und sich von ihren Chefs dabei erwischen ließ, als sie mit einem Zentner davon an der Rampe stand.
Recht schnell entspann sich um dieses Thema eine lustige Diskussion, die aktuell aber nur noch auszugsweise nachzulesen ist. Verschwunden ist zum Beispiel eine Leserkommentierung, in der davon die Rede war, dass solches Verhalten doch nicht überraschend sei, angesichts der „Hungerlöhne, die die LVZ und andere Auftraggeber ihren Zustellern zahlen.“ Verschwunden sind auch Äußerungen wie „Warum suchen die wohl dauern neue Zusteller?“. Dass die Aussage einer Leserin namens „Bin Zustellerin“ mit dem Wortlaut „Ich trage die LVZ aus, die Bezahlung? Eine Frisörin hat einen höheren Stundenlohn...“ am heutigen Morgen noch nachzulesen war, ist wohl einem Moment der Schwäche geschuldet, den auch Zensoren einmal haben und der sie irgendwie menschlich wirken lässt ...
PS.: Sollte sich der eine oder andere Leser dieser Zeilen nun fragen, warum ein so nach-hinten-losgeh-gefährdeter Text überhaupt veröffentlich wurde, so sei ihm bzw. ihr die Antwort nicht vorenthalten: Weil's die Polizeimeldungen für lau gibt und weil die sterbenden Holzmedien mit Vorliebe Content nutzen, für den sie nichts abdrücken müssen - im Print wie im Netz.
Nun mögen sich die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, ob es sich bei der deletierten Äußerung womöglich um entgleiste Kritik an überdurchschnittlich inkompetenten Vertretern der Leipziger Rathausspitze, einen Aufruf zum Dschihad oder eine Holocaustleugnung gehandelt habe.
Weit gefehlt, es war viel schlimmer ... Es handelte sich um Kritik am Geschäftsgebaren der Leipziger Volkszeitung, die da dem Löschbefehl zum Opfer fiel.
In einem netten Beitrag der Rubrik „Polizeiticker“ berichtete meine Lokalpostille hier http://nachrichten.lvz-online.de/leipzig/polizeiticker/keine-anzeigenblaetter-im-briefkasten--zustellerin-macht-altpapier-zu-geld/r-polizeiticker-a-74465.html über eine Zustellerin, die die ihr anvertrauten Druckerzeugnisse nicht erst in die Briefkästen der mehr oder weniger geneigten Leserschaft stopfte, sondern gleich zum Altpapierankauf schaffte und sich von ihren Chefs dabei erwischen ließ, als sie mit einem Zentner davon an der Rampe stand.
Recht schnell entspann sich um dieses Thema eine lustige Diskussion, die aktuell aber nur noch auszugsweise nachzulesen ist. Verschwunden ist zum Beispiel eine Leserkommentierung, in der davon die Rede war, dass solches Verhalten doch nicht überraschend sei, angesichts der „Hungerlöhne, die die LVZ und andere Auftraggeber ihren Zustellern zahlen.“ Verschwunden sind auch Äußerungen wie „Warum suchen die wohl dauern neue Zusteller?“. Dass die Aussage einer Leserin namens „Bin Zustellerin“ mit dem Wortlaut „Ich trage die LVZ aus, die Bezahlung? Eine Frisörin hat einen höheren Stundenlohn...“ am heutigen Morgen noch nachzulesen war, ist wohl einem Moment der Schwäche geschuldet, den auch Zensoren einmal haben und der sie irgendwie menschlich wirken lässt ...
PS.: Sollte sich der eine oder andere Leser dieser Zeilen nun fragen, warum ein so nach-hinten-losgeh-gefährdeter Text überhaupt veröffentlich wurde, so sei ihm bzw. ihr die Antwort nicht vorenthalten: Weil's die Polizeimeldungen für lau gibt und weil die sterbenden Holzmedien mit Vorliebe Content nutzen, für den sie nichts abdrücken müssen - im Print wie im Netz.
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