Donnerstag, 20. Juni 2013
Eurowoodoo. Oder: Verkaufe 10-Euro-Scheine für 5,95 Euro
Heute hatte ich eine tolle Idee. Ich gehe zu meiner Hausbank und lasse mir dort mein gesamtes Geld in 10-Euro-Scheinen auszahlen. Mit diesem Packen Scheine stelle ich mich auf den Leipziger Augustusplatz und verkaufe die 10er für 5 Euro weiter. Netto natürlich, brutto sind es 5,95 Euro. Diesen beinahe-Euro Gewinn führe ich ans Finanzamt ab, denn ich bin ja ein guter Steuerzahler.
Was höre ich da? Die geneigten LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sind der Ansicht, dass ein solches Modell nicht funktionieren kann? Was seid Ihr doch für ein sozialdemokratisches Rußfurzerpack! Natürlich haut das hin, denn erstens zahle ich Steuern und zweitens werde ich schon bald der umsatzstärkste Finanzplatz weit und breit sein.
Was sagt Ihr? Ich mache Verlust? Na und? Dann kann ich meine Einkommenssteuer auf Null drücken.
Und was passiert, wenn mein Geldbündel aufgebraucht ist? Ganz einfach! Dann bin ich so groß und wichtig und systemrelevant, dass Angela "Neuland" Merkel feststellen wird, dass die "Gemeinschaft in dieser schwierigen Situation ein Signal der Geschlossenheit an die Finanzmärkte senden muss" und ich bekomme neue 10-Euro-Scheine, notfalls per Hubschrauber.
Was sagt Ihr? Das ist Quatsch? Glückwunsch, dann habt Ihr ja das System hinter der ganzen Euro-Sülze begriffen. Man hat ein defizitäres Geschäftsmodell und hält es durch permanenten, nicht gedeckten Kapitalzufluss am Laufen. Dass dieses Modell funktioniert, beweisen Griechenland, Zypern, Italien, Spanien, Portugal, Irland, bald Frankreich usw. Dass dieses Modell nachhaltig ist(d.h., dass die dummen Deutschen immer wieder bluten), beweist Zypern, guckst Du hier http://www.welt.de/wirtschaft/article117280925/Zypern-will-neues-Geld-und-schimpft-auf-Europa.html

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