Montag, 3. November 2008
Morgen, Kinder, wird’s was geben. Oder: Lügilanti, mach die Heide
Am morgigen Dienstag ist es soweit: Andrea Ypsilanti will Roland Koch stürzen und hessische Ministerpräsidentin werden. In den vergangenen Wochen und Monaten hat Machtmieze Andrea dazu heftig gekungelt, hat rote und grüne Steigbügelhalter zu überzeugen gesucht und eine dunkelrot geduldete, hellrot-grüne Koalition gebastelt, die’s nun schaffen soll.
Da die ehrenwerte Dagmar Metzger (genau wie Andrea Ypsilanti zur SPD gehörig, aber im Unterschied zu den meisten hessischen Landtagsgenossen mit eigenem Verstand und vor allem Rückgrat gesegnet) zu ihrer Entscheidung steht, „Frau Lügilanti“ (BILD) ihre Stimme zu verweigern, geht es für die Möchternpräsidieuse bei der morgigen Krönung im hessischen Landtag eng zu: Trotz der dunkelroten und grünen Stimmen würde bereits ein einziger weiterer Abweichler genügen, um Andrea Ypsilanti laut und deutlich „Uuups“ sagen zu lassen. Um diesen GAU auszuschließen, wird in der Fraktion am heutigen Abend schon mal zur Probe gewählt.
Aber das hat seinerzeit auch Heide Simonis machen lassen – und bei ihr hat’s ja auch nicht geholfen. Die Besonderheit eines U-Bootes besteht nun einmal darin, dass es untergetaucht bleiben kann und sich erst im richtigen Moment an die Oberfläche begibt. Oder auch nicht, denn das U-Boot, von dem die Hutheide torpediert wurde, ist bis heute nicht aufgetaucht.
Allerdings genießt Andrea Lügilanti einen großen Vorteil: Sie muss sich auf keinen Fall so schlimm blamieren wie die Heide aus dem Norden. Letztere benötigte eine ganze Reihe vergeblicher und blamabler Wahlgänge, um unter ihrem Hut zu begreifen, dass es nichts wird.
Andrea Ypsilanti würde bis zu dieser Einsicht vermutlich noch länger brauchen, aber sie hat ja die Grünen als Koalitionspartner. Und diese haben bereits angekündigt, die Präsidieuse in spe in die Wüste zu schicken, wenn es nicht im ersten Wahlgang klappt. Und vielleicht dümpelt ja neben dem hellroten auch ein grünes U-Boot in hessischen Gewässern - mitunter sollen ja sogar Grüne lichte Momente haben und in ganz, ganz seltenen Fällen Macht Macht sein lassen und sich ihrer längst vergessenen Prinzipien erinnern ...
Andrea, mach die Heide!

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