Montag, 15. Juni 2009
Die Kirschen auf Nachbars Golfplatz. Oder: Die besonders leckeren Seiten des Lauftrainings
In der warmen Jahreszeit hat das Laufen seine unbestritten angenehmen Seiten. Dazu zählen für mich vor allem die diversen Früchte, die man entlang der Strecke mehr oder minder erlaubt wegsammeln kann. Mein absoluter Favorit – und noch dazu gänzlich legal – ist in dieser Beziehung ein Feldweg, der vom Tresenwald zum Dörfchen Plagwitz und von dort aus weiter in Richtung Lübschütz führt. Dieser Weg ist von zahlreichen uralten Bäumen gesäumt, auf denen Äpfel, Birnen, Pflaumen und Marillen wachsen. Wer nun an das globalisierte und geschmacksarme Zeugs aus dem Supermarkt denkt, liegt vollkommen falsch. Was dort vor Jahrzehnten gepflanzt wurde, sind klassische Sorten, die eine unvorstellbare Geschmacksvielfalt bieten.
Schade nur, dass diese Genüsse erst im kommenden Monat auf mich warten, denn noch sind die Früchte hart und grün. Allerdings ist für Abhilfe gesorgt: Ich laufe derzeit häufig auf einem Weg, der durch den Golfplatz Machern führt. Entlang des Weges gedeihen mächtige Kirschbäume, die mir meine auf meinen derzeitigen Trainingsrunden als Verpflegungspunkte dienen. Auch hier gilt: Vergesst das weltweite Obst-Einerlei, diese Kirschen finden sich in keinem Supermarkt; schon deshalb, weil so reifes Obst für die heute üblichen Verteil- und Vermarktungsketten ungeeignet ist. Schade nur, dass ich von diesem Kirschparadies bis zu mir nachhause noch rund 9 km zu laufen habe. Das erlegt mir ein gewisses Maß an Mäßigung auf, damit es im Bauch nicht allzusehr grummelt und grollt.

PS.: Ach ja, heute habe ich entlang eines Trampelpfades auch noch Walderdbeeren entdeckt. Lauftraining kann so lecker sein ...

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Politische Dummschwätzer. Oder: Keiner weiß was, aber alle machen mit.
Die Bundesregierung, allen voran Familienministerin Zens-Ursula von der Leyen, bereiten die Sperrung so genannter KiPo-Seiten auf Basis einer Blacklist vor. Andere Politiker signalisierten bereits, dass diese Sperren wohl nur der erste Schritt sein werden: Weitere inhaltsbezogene Sperrrungen sind nur eine Frage der Zeit.
Wer nun glaubt, dass unsere Berliner Vordenker schon wissen, was sie tun und unser aller Bürgerrechte achten. Dem möge der liebe Herrgott seine Unbedarftheit erhalten. Wes Geistes Kind die Verfechter der Internetsperren sind, zeigt die Antwort auf eine Kleine Anfrage mehrerer MdB und der FDP-Bundestagsfraktion zum Thema KiPo und Internetsperren. Im Namen der Bundesregierung erläutert Staatssekretär Dr. Bernd Pfaffenbach auf 20 Seiten, wie sich Mäxchen das segensreiche Wirken der Frau Zensursula vorzustellen hat. Guckst Du hier: http://blog.odem.org/2009/06/11/2009-06-11-anfrage-sperren.pdf
Sollte der eine oder andere geneigte Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches keine Lust verspüren, die 20 drögen Seiten durchzuackern, so sei ihm die Lektüre des folgenden Textes meines werten Kollegen Burkhard Schröder empfohlen: http://www.burks.de/burksblog/2009/06/14/die-bundesregierung-hat-keine-kenntnis-will-aber-sperren/
„Burks“ bringt das traurige Fazit auf den Punkt: Die Bundesregierung hat keine Kenntnis, will aber sperren.

Sehr lesenswert ist übrigens auch der folgende Artikel im lawblog: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/06/12/stoppseiten-was-passiert-mit-e-mails/
Ob Zensursula an diese rechtlichen Tücken bei ihrer populistischen Nummer auch nur einen Gedanken verschwendet hat?

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Ich find' Euch Sch ... Oder: Müssen Kommerzkünstler ihr Publikum immer loben?
Am Sonnabend hat Peter Maffay in Leipzig ein Konzert gegeben. Vor 9.000 Fans am Völkerschlachtdenkmal. Das ist - weil historisch "aufgeladen" - ein besonderer Ort, an dem nicht jeder eine Veranstaltung machen darf. Peter Maffay schon. Und das Konzert war, wenn man dem Bericht in meiner Lokalpostille, der Leipziger Volkszeitung, Glauben schenken darf, ein Erfolg.
Neben einer Art "The Best of ..." muss Peter Maffay dem begeisternden Publikum wohl auch zahlreiche Komplimente dargeboten haben. So in der Art "Ihr seid toll", "Wir sind gern bei Euch" usw.
Keine Angst, ich habe nicht vor, den gutmenschelnden Großkünstler zu verunglimpfen, aber diese netten Sprüche brachten mich ins Grübeln. Ist eigentlich ein Fall überliefert, in dem ein auftretender Künstler (mal abgesehen von Punks) sein Publikum wissen ließ, dass er es Schei... findet und das die Stadt, in der er spielt, der letzte Husten ist? So in der Art "Ihr seid die allerletzten Heuler. Bei Euch scheint ja nichts los zu sein, dass Ihr hierher kommt. Ich bekomme es ja wenigstens bezahlt ..."
Für Informationen über solcherart Erlebnisse bin ich zwecks Stillung meiner Neugierde dankbar.

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