Donnerstag, 9. Dezember 2010
Amazon-Boykott und Spaß dabei. Oder: Die Feinde meiner Freunde sind meine Feinde
Erinnert sich noch jemand an den ollen Öltank namens Brent Spar und den damit verbundenen Boykottaufruf gegen Shell? Damals habe ich bewusst bei Shell getankt, weil ich mir dachte, dass die armen Schweine in der Tanke ja nicht dafür in Haftung genommen werden können, was der Mutterkonzern so anstellt. Und als sich später herausstellte, dass Greenpeace mit - vorsichtg formuliert - einem kreativen Zahlenwerk gearbeitet hatte, durfte ich mich gut fühlen.
Jetzt ist wieder mal Zeit für Boykotte - doch nicht gegen Shell, sondern gegen Amazon, Paypal usw., kurz gesagt, gegen Unternehmen, die dem Druck des Terrornetzwerkes namens USA ( http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1739772/ ) nachgeben und wikileaks den sprichwörtlichen Hahn abdrehen wollen.
Und gleich höre ich, dass der eine oder andere Leser meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches sich räuspert (Dolores Umbridge lässt schön grüßen) und darauf hinweist, dass man als Deutscher mit einem Aufruf zum Boykott doch sehr zurückhaltend sein sollte. Das lasse ich nicht gelten, denn zum einen habe ich in den 30er Jahren keinem die Scheiben eingeschlagen, zum anderen stammt der Aufruf nicht von mir - ich finde ihn nur gut und unterstütze ihn. Und außerdem: Wat mut, dat mut.
Angefangen habe ich heute mit Amazon. Hier bin ich seit "Modemzeiten" Kunde, also seit den späten 90ern, und meine Bestell-History wäre ein gefundenes Fressen für so manchen Schlapphut ...
Aber nun, da Amazon dem sanften Druck des Terrornetzwerkes USA nachgegeben und Wikileaks die Server gekündigt hat, bin ich ins Grübeln geraten.
Und habe heute eine nicht ganz kleine Bestellung für mein Büro bei einem anderen Anbieter platziert. Okay, das erforderte ein wenig Umgewöhnung, weil bei bol alles etwas anders aussieht, und ich musste mich auch erst als Kunde registrieren ... aber dann habe ich mich gut gefühlt, denn unterm Strich kam ich mit der Bestellung auch noch preiswerter weg als bei Amazon. Und weil's so schön war, habe ich weder über Paypal (evil!) noch Visa (evil!) gezahlt, sondern per Rechnung. So leicht geht das mit dem Boykott, und tut auch gar nicht weh.
Und ich werde es künftig wohl häufiger machen ... und z.B. meine nicht zeitkritischen Bücherpakete bei einer netten Läuferin bestellen, die für ihre pinkfarbenen Outfits bekannt ist ...

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E-Mail-Tipps in Zeiten des Terrors. Oder: Bombenbauanleitung, Selbstmordanschläge, Allah
Aus gegebenem Anlass weise ich darauf hin, dass sowohl im Betreff als auch im Text von E-Mails Schlüsselworte wie Allah الله  , Mohammed ‏محمد بن عبد الله بن عبد المطلب بن هاشم بن عبد مناف القرشي , Terrorist, Bombe, C4, Sprengstoff, Zünder, Bombenbauanleitung, Selbstmordattentäter, Ausbildungscamp, Terrorcamp, Dschihad ‏جهاد , Kampf auf dem Wege Gottes ‏الجهاد في سبيل الله , aber auch Kinderpornographie, Wikileaks usw. zu vermeiden sind, da Echolon, Big Brother und allerlei deutsches sowie amerikanisches Politikergesocks die Ohren aufsperren ...
Statt dessen empfiehlt es sich, im Betreff positiv besetzte Worte bzw. Formulierungen wie Grundgesetz, Regierungskoalition, Freiheitlich-Demokratische Grundordnung, soziale Marktwirtschaft, Deutsch-Amerikanische Freundschaft usw. zu verwenden, da solche E-Mails eh kein Schwein liest.

Anmerkung des Autors: Dieses Textstücklein habe ich heute aus lauter Jux und Dollerei per E-Mail an einige Menschen verschickt, die sich übers aktuelle Wetter austauschten - mit dem Betreff "Petrus ist ein Terrorist". Niemand soll sagen, er sei nicht gewarnt worden, wenn die USS Nimitz vor seiner Haustür vor Anker geht ... oder wenn er wegen Vergewaltigung gesucht wird.

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