Montag, 9. November 2015
Lügenpresse reloaded. Oder: Zählen können die bei der LVZ auch nicht mehr.
Meine Lokalpostille, die nach eigenem Glauben im Kindergarten dem Qualitätsjournalismus begegnete Leipziger Volkszeitung LVZ, veröffentlicht gern sehr, sehr exakte Zahlen aus welchen Quellen auch immer; das z.B. dann, wenn es darum geht, die Zahlen irgendwelcher Demonstranten für oder gegen was-auch-immer hoch- oder runterzurechnen, also wie früher vor 89.
Dass man den von der LVZ veröffentlichten Zahlen nicht unbedingt glauben kann, stellte ich heute wieder fest. In einem Bericht über CDU-Landräte, die einen Brandbrief an Kanzlerin Angela "Wir schaffen das" Merkel geschicht haben, demonstrierte die SPD-Postille wieder einmal ihre Rechenschwäche.
Guckst Du hier:



Und staunst Du. Where the fuck is Landrat number 10?
Für alle überzeugten Leser der LVZ: Pfinde däm Pfälor!

PS.: Besonders schlimm an dieser Veröffentlichung http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/News/Verspueren-einen-Stimmungswandel-Sachsens-Landraete-mit-Brandbrief-an-Merkel ist, dass der fette Sigipopp als Illustration gebraucht wurde. Mennö, da kann man Augenkrebs kriegen!

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Kulturschock mdr. Oder: Und dafür ...
Bin gerade versehentlich beim mdr reingeraten, die Sendung heißt "mach dich ran". Zum Glück war der Ton aus, dennoch: Für diese Sch... muss ich GEZ zahlen? Und das nicht nur privat, sondern auch im Büro?

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Lügenpresse reloaded. Oder: Warum glauben immer weniger Hirnträger der LVZ?
An dieser Stelle habe ich eine kleine Denksportaufgabe für die LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches vorbereitet. Ich werde zwei Zitate veröffentlichen, die dem selben Sachverhalt gelten. Ich zitiere ziemlich ausführlich (so genanntes "Großzitat", aber das ist schon ok, denn damit erreiche ich die Schöpfungshöhe, um ein neues Werk zu kreieren, so dass mir kein Lügenpresserechtsverdreher ans Bein pinkeln kann).
Also dann, es folgt der Leipziger Polizeibericht:
"Tätliche Auseinandersetzung
Ort: Leipzig, OT Volkmarsdorf, Eisenbahnstraße
Zeit: 08.11.2015, 19:20 Uhr
Die Polizei wurde zu einer tätlichen Auseinandersetzung gerufen, da angeblich mehrere Personen von einem Gerüst Stangen abbauten. Als die Polizeibeamten eintrafen, winkte eine männliche Person die Beamten heran. Es handelte sich dabei um einen 61-jährigen Türken. Dieser gab an, dass er von mehreren Personen angegriffen worden war. Er hatte sich mit einer 40-jährigen Rumänin vor einem Cafe getroffen. Die beiden kennen sich. Nach seinen Angaben hatte die Rumänin noch Geldschulden bei ihm. Diese wollte er wieder haben. Zunächst kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung. Die Frau, die kurze Zeit später von der Polizei ermittelt werden konnte, gab an, dass sie vom 61-Jährigen geschlagen wurde. Daraufhin griffen wiederum drei bulgarische Bürger ein, die das gesehen hatten. In der Folge soll der 61-Jährige ein Messer gezogen und zwei der Bulgaren (36, 35) an den Armen leicht verletzt haben. Anschließend flüchteten die Bulgaren und die 40-Jährige. Die Polizei konnte das Wohnhaus ausfindig machen. Dort wurden auch die 40-jährige Rumänin und die drei Bulgaren angetroffen. Die Verletzungen wurden begutachtet; das Rettungswesen informiert. Es erfolgte eine ambulante Behandlung vor Ort. Es waren nur leichte Verletzungen. Die Bulgaren stellten den Sachverhalt etwas anders dar. Nun hat die Polizei mehrere Anzeigen zu bearbeiten, da alle Beteiligten sich gegenseitig einer Körperverletzung bzw. gefährlichen Körperverletzung beschuldigen."

Alles klar soweit? Dann geht es weiter mit dem, was Qualitätsjournalist Matthias Puppe* zu diesem Vorfall berichtet hat:
"Disput um Zahlungsmittel Auseinandersetzung mit Stichverletzung in Leipzig-Neuschönefeld
Drei Frauen und ein Mann sind am Sonntagabend auf der Leipziger Eisenbahnstraße in Streit geraten. Eine der Frauen soll dann mit einem Messer leicht verletzt worden sein.
Leipzig. Bei einer Auseinandersetzung am Sonntagabend auf der Leipziger Eisenbahnstraße im Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld ist eine 40-Jährige leicht verletzt worden. Nach Angaben der Polizei war die Frau zusammen mit drei Freundinnen bei einem 61-Jährigen zu Besuch, dem sie angeblich Geld schuldete.
Im Laufe des Gesprächs soll der Mann dann ein Messer gezogen und die 40-Jährige damit verletzt haben. Nach Angaben des 61-Jährigen haben ihn die drei Frauen zuvor ebenfalls attackiert, sagte ein Polizeisprecher. Die herbei geeilten Beamten haben entsprechende Anzeigen aller Beteiligten aufgenommen. Die Verletzungen seien noch vor Ort von einem herbeigerufenen Arzt behandelt worden. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen."

Die Aufgaben an die LeserInnen beider Texte lauten:
1. Findet den Unterschied
2. Denkt darüber nach
3. Denkt über Euer LVZ-Abo nach
Im Unterschied zu den Öffentlich-Rechtlichen kann man die privaten Lügenmedien abwählen.

*häufig auch unter dem Kürzel mpu - nomen est omen

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Nachdenken über Propaganda. Oder: Denkverbote zum Thema Flüchtlinge.
Zum Thema "Flüchtlinge" gibt es in Deutschland derzeit gefühlt einige Denk- und Aussprechverbote. Nein, ich möchte an dieser Stelle nicht den kackbraunen Kameraden und ihrem geistlosen Gefolge das Wort reden, aber ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, bei diversen Veranstaltungen aggressives Gutmenschentum und geifernde political correctness zu erleben. Wagte jemand, z.B. nach der Haftung für durch Flüchtlinge verursachte Schäden zu Fragen, räufelte sich den Befürwortern die Stirn. Wurde nach bei uns unbekannten Krankheiten gefragt, nahmen die Gutmenschen den Fragesteller unter Feuer, auf die Frage nach evtl. Schließzeiten für eine Wohneinrichtung wurde von den pcs der Einschluss für nörgelnde Ureinwohner gefordert. Fragen nach einem möglichen Anstieg der Kriminalität? Wehe! Außerdem gilt stets: Skepsis gleich tiefbraun.
Wie dumm muss man/frau sein, um tatsächlich zu glauben, mit solcher Totschlagsargumentation die Integration von Flüchtlingen zu fördern? Wer die Sorgen und Ängste seiner Nachbarn nicht ernst nimmt, treibt sie damit in die Gefolgschaft brauner Rattenfänger.
In meinem (absolut nicht rechten) Bekanntenkreis überwiegt beim Thema "Wir schaffen das" ganz klar die Skepsis. Und es macht mir Angst, dass diese Skepsis praktisch ausschließlich in vertrauter Runde geäußert wird; und dass es oft heißt "Auf Arbeit kann ich das so nicht sagen, dann bekomme ich Ärger ..." Unwillkürlich muss ich dabei an den Niedergang der DDR denken ... Was lange gärt, wird endlich Wut?

Umso erfreulicher ist es aus meiner Sicht, wenn sich einzelne Stimmen zu Wort melden, die eine differenzierte Sicht aufs aktuelle Geschehen erkennen lassen. Sehr lesenswert ist dieses Interview http://www.welt.de/politik/deutschland/article148582571/Zehn-Prozent-der-Fluechtlinge-werden-straffaellig.html mit dem Chef des Bundes deutscher Kriminalbeamter. Der Shitstorm wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Der Shitstorm gegen andere Äußerungen ist ja schon in vollem Gange. So darf man z.B. hier http://www.welt.de/regionales/nrw/article148554213/Philologenverband-NRW-verurteilt-Text-von-Verbandskollegen.html teilhaben an all der Kritik, die Dr. Jürgen Mannke, der Vorsitzende des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt, derzeit abbekommt. Da schon mein Philosophieprofessor im Grundlagenstudium anno 1982 sagte "Wer etwas verstehen will, muss Primärliteratur lesen!", habe ich mir das Original angeschaut: http://www.phvsa.de/files/gisa/Zeitschrift_03-2015_WEB.pdf (und gleich gesichert, solange es noch geht).
Fazit: 1. handelt es sich um einen Meinungsbeitrag und 2. liegt der Mann (bis auf einen peinlichen Rechtschreibfehler) doch vollkommen richtig. Wers nicht glauben will, lese selbst. Da ist von Integration die Rede, von der Rolle, die die Philologen dabei spielen können und von der Notwendigkeit eines Einwanderungsgesetzes. Und was die im Vergleich zu unserer etwas abweichende Auffassung bzgl. der (nicht nur) sexuellen Selbstbestimmung der Frau im Islam angeht, so wünsche ich allen Träumern kein böses Erwachen.

Und über den Bürgermeister von Jüterbog schreibe ich ein anderes Mal ...

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