Samstag, 20. September 2008
Hilfe, ich bin militant. Oder: Artikel 5 GG gehört abgeschafft.
zeitungsdieb, 00:17h
Bei einem Pressegespräch hatte ich heute ein Erlebnis der besonderen Art: Ein Berufskollege bezeichnete mich als „militant“. Nun ja, als Nichtraucher bin ich das beim Zusammentreffen mit rücksichtlosen „Kippenfressern“ tatsächlich. Und ich gestehe: In einem finsteren Winkel meines Herzens bin ich sogar ein wenig militaristisch. Aber es ging weder um das eine noch um das andere. Besagter Kollege bezog das Attribut „militant“ auf Einträge in meinem kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuch.
Nach kurzem Nachdenken geriet meine Welt wieder ins Lot, denn mein werter Berufskollege ist schließlich für seine Nähe zur boomenden Logistikbranche in der Region Leipzig bekannt. Das ist kein Makel, denn – so sprach Marlon Brando in seiner Paraderolle als Pate - „man muss ja essen“. Und Steuern zahlen. Und Raten überweisen. Und, und, und.
Und angesichts seiner Logistikverbandelung ist es da das gute Recht meines Kollegen, über ihm und/oder seinen Auftraggebern unangenehme Tagebuchgedanken zum Thema DHL, Flughafen Leipzig-Halle, Air Cargo und Nachtflugterror ein wenig sauer zu sein und sogar das Attribut „grenzwertig“ zu gebrauchen.
Aber „militant“ - nööö, der spinnt. Schließlich habe ich lediglich eine ausgeprägte Vorliebe für Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Nummer 5 – das ist der Artikel mit der Meinungsfreiheit. Stichwort „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten ...“ Ich bin kein militanter Flughafengegner, aber ich nehme für mich das Recht in Anspruch, meine Meinung frei zu äußern.
Zu sagen, dass es mich anstinkt, wenn aus einem Airport mit sinkenden Passagierzahlen ein Fracht- und Militärflughafen wird. Dass ich es übel finde, wenn Menschen, die sich mit ihrem Hausbau für Jahrzehnte verschuldet haben, durch Fluglärm quasi enteignet und von gewissenlosen Populisten verhöhnt werden. Dass ich Verständnis für die lärmgeplagten Brüsseler habe, die DHL den Stuhl vor die Tür gestellt haben. Dass ich hoffe, der Herrgott lässt irgendwann auch über Leipzig Hirn vom Himmel regnen ... Zumindest sage ich das, solange der Artikel 5 des Grundgesetzes noch nicht abgeschafft ist.
Aber „militant“ bin ich deshalb noch lange nicht. Nönö, Ma ...
Nach kurzem Nachdenken geriet meine Welt wieder ins Lot, denn mein werter Berufskollege ist schließlich für seine Nähe zur boomenden Logistikbranche in der Region Leipzig bekannt. Das ist kein Makel, denn – so sprach Marlon Brando in seiner Paraderolle als Pate - „man muss ja essen“. Und Steuern zahlen. Und Raten überweisen. Und, und, und.
Und angesichts seiner Logistikverbandelung ist es da das gute Recht meines Kollegen, über ihm und/oder seinen Auftraggebern unangenehme Tagebuchgedanken zum Thema DHL, Flughafen Leipzig-Halle, Air Cargo und Nachtflugterror ein wenig sauer zu sein und sogar das Attribut „grenzwertig“ zu gebrauchen.
Aber „militant“ - nööö, der spinnt. Schließlich habe ich lediglich eine ausgeprägte Vorliebe für Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Nummer 5 – das ist der Artikel mit der Meinungsfreiheit. Stichwort „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten ...“ Ich bin kein militanter Flughafengegner, aber ich nehme für mich das Recht in Anspruch, meine Meinung frei zu äußern.
Zu sagen, dass es mich anstinkt, wenn aus einem Airport mit sinkenden Passagierzahlen ein Fracht- und Militärflughafen wird. Dass ich es übel finde, wenn Menschen, die sich mit ihrem Hausbau für Jahrzehnte verschuldet haben, durch Fluglärm quasi enteignet und von gewissenlosen Populisten verhöhnt werden. Dass ich Verständnis für die lärmgeplagten Brüsseler habe, die DHL den Stuhl vor die Tür gestellt haben. Dass ich hoffe, der Herrgott lässt irgendwann auch über Leipzig Hirn vom Himmel regnen ... Zumindest sage ich das, solange der Artikel 5 des Grundgesetzes noch nicht abgeschafft ist.
Aber „militant“ bin ich deshalb noch lange nicht. Nönö, Ma ...
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