Mittwoch, 19. Januar 2011
Sächsische Flughafenbilanz. Oder: Drei-Dollar-Nutte und Edelhure reloaded
zeitungsdieb, 12:34h
Die Mitteldeutsche Airport Holding, Mutter der Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle, hat Bilanz gezogen und eine Pressemitteilung veröffentlicht. Nachzulesen hier http://www.leipzig-halle-airport.de/de/index/unternehmen_flughafen/flughafen_aktuell/pressemeldung/pmDetail.html?id=850 oder (geringfügig journalistisch umgeschwurbelt) auch in meiner Lokalpostille, der Leipziger Volkszeitung http://nachrichten.lvz-online.de/nachrichten/mitteldeutschland/flughaefen-ziehen-positive-bilanz--weniger-passagiere-ab-leipzig-halle/r-mitteldeutschland-a-70428.html
Was kommt „hinten“ raus? Alles ist gut. Wir haben Grund zu Friede, Freude, Eierkuchen. Oder so. Im Detail: Beide Flughäfen zusammen haben 2010 rund 4,2 Millionen Fluggäste gezählt, das entspricht einem Zuwachs von rund 1,5 Prozent zu 2009. Wer näher hinschaut, darf kichern. Der sachsenweite Zuwachs der Passagierzahlen ist dem Flughafen Dresden zu verdanken. Dort wurden mehr als 1,8 Millionen Fluggäste gezählt, das entspricht einem Plus von respektablen 7,2 Prozent. Leipzig hingegen setzte seinen Sinkflug fort und büßte binnen Jahresfrist 2,6 Prozent der Passagiere ein.
Ein Stück Kleinkunst ist die offizielle Begründung: „Sowohl der Vulkanausbruch in Island, als auch der europaweite Wintereinbruch, dazu die Streiks im Luftverkehr und die Rückgänge im Transitverkehr beeinflussten das Ergebnis. Im Transitbereich schlagen die Tankstopps der Soldaten auf dem Weg in die Krisenregionen der Welt zu Buche. Diese Zahlen sind 2010 gesunken.“ Dass die Zahl der GIs, die den Airport Leipzig/Halle als Zwischenstopp nutzen, gesunken ist, bleibt unbestritten. Dafür hat die Behauptung, dass Leipzig von Vulkan, Winter und Streiks betroffen ist, Dresden jedoch nicht, schon einen gewissen Reiz. Zumindest dann, wenn man auf PR-Texte steht. Wie zum Beispiel die Autorin „lyn“ des o.g. LVZ-Textes (Ich weiß, wer sich hinter diesem Kürzel verbirgt, aber ich mache ja kein Redakteusenbashing, gelle).
Doch zurück zur Friede-Freude-Eierkuchen-Bilanz der Mitteldeutschen Abhebebranche. Als großen Erfolg für Leipzig verkündete die Airport Holding u.a. die Destination Leipzig-Wien. Diese Linie gab es schon, allerdings hat Austrian Air zu Jahresbeginn den bisherigen Stop-over in Dresden abgeschafft. Soll heißen: Bisher turbopropte eine Maschine von Leipzig nach Dresden, dort stiegen noch einige Leute (meist nicht wenige) zu, dann ging’s weiter nach Vienna. Und retour. Jetzt wurde Dresden abgehängt – das als Erfolg zu verkaufen, ist schön.
Apropos Erfolg: Zuwachs gibt es für den Airport Leipzig/Halle praktisch nur noch im Frachtverkehr. Mit einem Plus von 26,5 Prozent zu 2009 auf nunmehr 663.024 Tonnen gibt es Grund zum Jubeln. Zumindest dann, wenn man es mag, nächtens von Rumpelkisten aus dem Schlaf geholt zu werden, sofern man – z.B. in Leipzig-Wahren oder Lützschena – überhaupt in den Schlaf kommt.
Und wieder einmal wird die ungleiche Entwicklung von Leipzig und Dresden deutlich: Hier das Getöse, da der Glitzer. Hier der Nachtflug, da die Kultur. Oder, wie ich erst kürzlich http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1755253/ schrieb: Hier die Drei-Dollar-Nutte, da die Edelhure.
Was kommt „hinten“ raus? Alles ist gut. Wir haben Grund zu Friede, Freude, Eierkuchen. Oder so. Im Detail: Beide Flughäfen zusammen haben 2010 rund 4,2 Millionen Fluggäste gezählt, das entspricht einem Zuwachs von rund 1,5 Prozent zu 2009. Wer näher hinschaut, darf kichern. Der sachsenweite Zuwachs der Passagierzahlen ist dem Flughafen Dresden zu verdanken. Dort wurden mehr als 1,8 Millionen Fluggäste gezählt, das entspricht einem Plus von respektablen 7,2 Prozent. Leipzig hingegen setzte seinen Sinkflug fort und büßte binnen Jahresfrist 2,6 Prozent der Passagiere ein.
Ein Stück Kleinkunst ist die offizielle Begründung: „Sowohl der Vulkanausbruch in Island, als auch der europaweite Wintereinbruch, dazu die Streiks im Luftverkehr und die Rückgänge im Transitverkehr beeinflussten das Ergebnis. Im Transitbereich schlagen die Tankstopps der Soldaten auf dem Weg in die Krisenregionen der Welt zu Buche. Diese Zahlen sind 2010 gesunken.“ Dass die Zahl der GIs, die den Airport Leipzig/Halle als Zwischenstopp nutzen, gesunken ist, bleibt unbestritten. Dafür hat die Behauptung, dass Leipzig von Vulkan, Winter und Streiks betroffen ist, Dresden jedoch nicht, schon einen gewissen Reiz. Zumindest dann, wenn man auf PR-Texte steht. Wie zum Beispiel die Autorin „lyn“ des o.g. LVZ-Textes (Ich weiß, wer sich hinter diesem Kürzel verbirgt, aber ich mache ja kein Redakteusenbashing, gelle).
Doch zurück zur Friede-Freude-Eierkuchen-Bilanz der Mitteldeutschen Abhebebranche. Als großen Erfolg für Leipzig verkündete die Airport Holding u.a. die Destination Leipzig-Wien. Diese Linie gab es schon, allerdings hat Austrian Air zu Jahresbeginn den bisherigen Stop-over in Dresden abgeschafft. Soll heißen: Bisher turbopropte eine Maschine von Leipzig nach Dresden, dort stiegen noch einige Leute (meist nicht wenige) zu, dann ging’s weiter nach Vienna. Und retour. Jetzt wurde Dresden abgehängt – das als Erfolg zu verkaufen, ist schön.
Apropos Erfolg: Zuwachs gibt es für den Airport Leipzig/Halle praktisch nur noch im Frachtverkehr. Mit einem Plus von 26,5 Prozent zu 2009 auf nunmehr 663.024 Tonnen gibt es Grund zum Jubeln. Zumindest dann, wenn man es mag, nächtens von Rumpelkisten aus dem Schlaf geholt zu werden, sofern man – z.B. in Leipzig-Wahren oder Lützschena – überhaupt in den Schlaf kommt.
Und wieder einmal wird die ungleiche Entwicklung von Leipzig und Dresden deutlich: Hier das Getöse, da der Glitzer. Hier der Nachtflug, da die Kultur. Oder, wie ich erst kürzlich http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1755253/ schrieb: Hier die Drei-Dollar-Nutte, da die Edelhure.
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