Montag, 10. August 2009
Politiker beim Rattenrennen. Oder: Hochwasser und Wahlen
Wahlen und Hochwasser haben eine sehr interessante Gemeinsamkeit: Kommt ein solches Ereignis, krabbelt allerlei Getier, das man normalerweise jahrelang nicht sieht, aus seinen Löchern heraus, weil es um seinen Fortbestand fürchtet und sich retten will. Das ist bei Maulwürfen, Feldmäusen und Ratten genauso wie bei gewählten Volksvertretern – zumindest bei denen „ab Landtag“, denn als MdL fängt das Politikgeschäft an, sich für den gewählten Volksvertreter auch finanziell zu lohnen.
Und so tun es die Politiker, die um das drohende Ende der Wahlperiode wissen, es den vierbeinigen Nagern und pelzigen Buddelflinks gleich: Sie stürzen aus ihren sicher geglaubten Quartieren, sausen wild umher, verfallen in Aktionismus und hoffen auf ein Wunder.
Wenn dieses dann eingetreten und die Rettung – sprich: Wiederwahl – geglückt ist, verschwinden alle Ratten, Mäuse, Maulwürfe, MdL und Mdb wieder in ihren Löchern, verhalten sich unauffällig, fressen sich einen Wanst an und leben so, als gebe es künftig weder Hochwasser noch Wahlen.
Doch soweit ist es in Sachsen noch nicht: Der neue Landtag wird am 30. August gewählt, der Bundestag am 27. September. Da werden sich all rasenden Ratten noch einige Wochen anbiedern müssen.

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Urlauber allein auf Mallorca. Oder: Tipps vom Auswärtigen Amt
Auf Mallorca hat's gebumst. Nö, nicht wie immer, sondern mit mutmaßlich baskischem Hintergrund. Guckst Du z.B. hier: http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1427539.html
Wie in solchen Fällen üblich, sorgt sich der deutsche Ottonormaltourist nun und grübelt, ob es das kollektive Sangriasaufen wert ist, sich in Stücke reißen zu lassen.
Und er schaut, soweit des Lesens mächtig, dort nach, wo man Informationen über die Krisengebiete dieser Welt bekommt: auf der Hompege des Auswärtigen Amtes,. also hier http://www.auswaertiges-amt.de , noch besser gleich beim Stichwort Spanien unter http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Spanien/Sicherheitshinweise.html
Dort erfährt man, dass der Spanier an sich nett und freundlich ist, aber wohl einen Hang dazu hat, sich als Kleinkrimineller durchs Leben zu schlagen.

So richtig lustig ist aber der Hinweis, dass mit Anschlägen der ETA zu rechnen ist, dass diese Organisation aber zumeist vorher warnt und dass deshalb nicht wirklich Gefahr besteht. Zumindest keine so große, dass dies eine Reisewarnung notwendig machen würde. Aber, so der Tipp der Außenämtler: "Reisende werden gebeten ... sich umsichtig zu verhalten, insbesondere Menschenansammlungen zu meiden."

Als ich heute versucht habe, mir den umsichtig um sich schauenenden Teutonen, der auf möglichst großen Abstand zu anderen Mallorca-Urlaubern bedacht ist, bildlich vorzustellen, habe mir irgendeinen Muskel im Genick verzerrt vor lauter Umgesehe.
Bin ich jetzt ein Terror-Opfer?

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