Sonntag, 23. August 2009
Holzmedien sorgen für Fußball mit Überlänge. Oder: Die LVZ packt's einfach nicht ...
In Leipzig dauern Fußballspiele länger als im Rest der Welt. Zumindest dann, wenn man sich auf die superschnellen Redakteure der Online-Ausgabe meiner Lokalpostille verlässt. Die Leipziger Volkszeitung, nach häufig proklamiertem Selbstverständnis ein Hort des Qualitätsjournalismus’, vermeldete am heutigen Fußballsonntag unter http://www.lvz-online.de noch gegen 17.30 Uhr, dass „Leipzig gespannt auf das Ergebnis des Lokalderbys“ wartet. Als dümmstanzunehmender LVZ-Leser vielleicht, als normalbegabter Mensch längst nicht mehr: Schließlich begann das von mehreren Polizeihundertschaften bewachte Lokalderby zwischen den Allerletztligavereinen FC Lok und FC Sachsen bereits 14 Uhr und war folglich selbst bei ausladender Pausengymnastik der Rasenkomiker beider Mannschaften Geschichte. Nur die Dauerschläfer der Leipziger Volkszeitung vermochten nicht, eine halbe Stunde nach Spielende das weltbewegende Resultat von 0:0 (*gähn) ins Netz zu heben. Holzmedien packen’s halt nicht. Früher gab es den Spruch: Nichts ist älter als die Zeitung von gestern.
Inzwischen weiß ich, dass das so nicht stimmt: Die Online-Ausgabe der LVZ ist älter. Um Bartlängen. Aber das macht ja nichts, solange deren Redakteure twittern, dass sie jetzt Feierabend machen oder pullern gehen, ist die Verlagswelt ja in Ordnung.

PS.: Wer nachschauen will – unter www.fc-sachsen.de gibt es zumindest Fotos und Resultat.

PS.: 17.40 Uhr haben sogar die LVZ-Redakteure das Ergebnis ins Netz gestellt. Was mögen die für eine Blase haben ...

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