Freitag, 21. August 2009
Fränkische Musikantenbaggerer. Oder: Wenn geschenkt noch zu teuer ist
Zu den angenehmen Seiten journalistischen Daseins gehört die Tatsache, dass man auch mal was „für nass“ – auf gut Deutsch: für lau – erhält. Das kann mal des eine oder andere Buch sein, das ein Verlag zum Zwecke der Rezension verschickt, heute war’s per E-Mail der Zugriff auf eine vielleicht-Hymne zur Fußball-WM 2010.
Ausgedacht hat sich das alles `sBaggers (Asche auf mein ergrautes Haupt, hab’ nie was davon gehört), muss wohl so eine fränkische Art von Neuer Markt in der Gastronomiebranche sein. Hochgelobt. Auf deren Homepage www.sbaggers.de kann sich der geneigte User drei oberlustige Melodeien anhören.
Erstens einen Song namens Hasta la Vista Frau Merkel, laut Presseinfo „ein Song zur Wahl und der aktuellen Situation (Dienstwagenaffäre & Finanzkrise) in Deutschland“ sowie unter dem Namen „Deutschland vor“ die designierte Hymne zur WM.
Mir wurde per E-Mail das Passwort für den Zugang zur „Presse-Lounge“ gewährt (Dank, Dank, Dank!) und ich hatte das Privileg, mir beide hochkulturellen Genüsse zu Gemüte zu führen. Wer es mir gleichtun will, muss mir ein Bier ausgeben, dann teile ich mein Wissen. Wer dazu zu geizig ist, der kann auch über einen klitzekleinen Player auf der sbaggers-Seite zumindest des Deutschland-Lied anhören.
Ich zumindest habe durch den Genuss des sBaggerschen Liedgutes zwei Erkenntnisse gewonnen:
1. Manche Dinge sind geschenkt noch zu teuer; wer die CD zum Preis von vier Euro erwirbt, macht definitiv ein Verlustgeschäft.
2. Das Essen der fränkischen Baggerer muss besser sein als ihre Musik. Andernfalls wären die schon längst pleite.

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August Esche und Gustav Bebel. Oder: Wirrschreibendes Fummelhündchen
Der 20. Leipziger 100-km-Lauf ist Geschichte, allerlei Berichte sind erschienen, meinen eigenen werde ich wohl in der kommenden Woche nachschieben. Zuviel zu tun. Was mich aber nicht daran hinderte, die Berichte anderer Leute zu lesen. Auch wenn es dazu Einzelfall mal eines Tipps bedurfte, schließlich bin ich berufsbedingt zwar täglich mehrere Stunden „im Netz“, aber ich stöbere ja nun nicht auf jeder Fummelvereinsseite herum.
Und gerade der dortige Bericht (dem mir namentlich bekannten Hinweisgeber sei hiermit herzlich gedankt) hat mich begeistert. Autor Dietmar Knies, seines Zeichens besagtem Fummelverein im Allgemeinen und dessen Ober-Cheffe intensivst verbunden, hat über den Leipziger 100er umfangreich berichtet.
Kein Wunder, denn während die Mitglieder des LC Auensee Leipzig, der den 100-km-Lauf ausrichtet, entweder als Läufer auf oder als Helfer an der Strecke waren, wieselte Vereinsmitglied Dietmar mit Klemmbrett und Knippse herum, fragte hier, naschte da, erwiderte den einen, aber nicht den anderen Gruß – kurzum, er verhielt sich wie ein getreuer Hofhund seines zwinkernden Herrn.
Seine auf der Seite des Fummelvereins erschienenen Berichte waren überraschend objektiv. Guckst Du hier http://www.vfum.de/index.php?id=1437 und dort http://www.vfum.de/index.php?id=1439 . Na gut, ein wenig nervig gestaltete sich beim Lesen, dass er so ziemlich jedes anwesenden Mitglied des Förderdingensclubs namentlich benannte und zugleich auf dessen Mitgliedschaft bei den Fummlern hinwies. Aber so viele waren’s ja nicht, selbst wenn alle nach Leipzig gekommen wären, da darf man auch namentlich begrüßen. Das ist wie bei der Sächsischen SPD – die passen auch alle in ein Vereinszimmer.
Aber zurück zum Bericht auf der Fummelseite: Was mir beim Lesen (noch einmal unterthänigsten Dank für den lustfördernden Tipp an ...) den Tag rettete, war die Bezeichnung des Austragungsortes. Immerhin, obwohl Dietmar Knies im Herzen Gelnhausen nahe zu stehen scheint, verortete er den 100-km-Lauf vollkommen richtig in Leipzig. Allerdings entging ihm vor lauter Gewiesel und Geschnuppere und Nase-aufs-Klemmbrett-Gedrücke der Name des Stadions: Dieser lautet im Fummelbericht Nummer Zwo „Gustav-Esche-Kampfbahn“, was lustig, aber falsch ist. Wer sein nicht immer demütig neigt, sondern den Blick auch mal hebt, kann am Eingang zum „Objekt“ einen anderen Namen entdecken. Dort (und auch in der Ausschreibung zum 100-km-Lauf) steht, wie von Powerschneggi auch in diesem Jahr genial bemerkt und ablichtete, der Name August Bebels. Extra für Diddi, wenn er an seinem Schreibtisch Kurzweil sucht, der Link: http://www.marathonsammler.de/berichte/article/leipzig-20-leipziger-100-km-lauf-um-den-auensee-15-august-2009-mann-schon-wieder-so-eine-ve/4.html
Damit nicht so viel wertvollen Zeit draufgeht: Es ist das letzte Foto. Wennsde aber och sehen willsd, wie’sde beim Nase-uff-Glemmbredd-Didschen aussiehsd, mussde gurz vorm ledsdn Driddl guggn: Da bisde im Bild.

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