Donnerstag, 7. November 2013
Nackt am Telefon. Oder: Es muss nicht immer die neueste Technik sein.
Aaaalso, eigentlich bin ich ja für moderne Kommunikationstechnik; aber manchmal bin ich froh, nicht immer auf dem allerletzten Stand zu sein. Nun mögen sich die regelmäßigen LeserInnen meines kleinen, politisch nicht immer korrekten Tagebuches fragen, was ich damit wohl meine.
Ganz einfach: Ich habe heute erstens meinen Status als selbstständiger Lebenskünstler und zweitens das mit 15 Grad trotz kräftigen Westwindes recht angenehme Wetter genutzt, um kurzbehost 20 km durch die Wald und Flur zu rennen. Wieder heimgekehrt, habe ich mich hurtig entkleidet, um mich unter der Dusche zu entschweißen und -schlämmen.
Just in diesem Moment klingelte mein Telefon und ich hatte eine Kundin am Ohr, mit der ich recht freundlich und kurzweilig über den Geschäftsbericht ihres Unternehmens parlierte, den zu gestalten ich das monetäre Vergnügen habe.
Nach dem einträglichen Gespräch war ich sehr froh, ein stinknormales Telefon und nicht Skype samt Webcam genutzt zu haben.
Und ich stellte fest, dass ich einen Job als angestelltes Pressemännchen zwar nicht prinzipiell ablehnen würde, dass man mir die mit einer abhängigen Beschäftigung verbundene Einbuße an freiheitlichem Lustgewinn und allgemeiner Lebensqualität allerdings recht ordentlich vergüten müsste. In diesem Sinne: Lasset die Hüllen fallen solange es geht!

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Schnecken-pdf. Oder: Wenn die Post sich modern gibt.
Eigentlich gehöre ich nicht zu den Menschen, die über die gelbe Post meckern. Im Gegenteil: Ich beherzige den in Österreich gebräuchlichen Werbespruch "Wenn's wichtig ist, schick's mit der Post". Das kommt nicht von ungefähr, sondern ist ein Ergebnis leidvoller Erfahrungen. Im Klartext: Kunden, denen ich per vermeintlich günstigerer "LVZ-Post" wichtige Unterlagen geschickt hatte, die diese jedoch nie oder sehr spät erhielten, rieten mir "Na, da müssen Sie schon die richtige Post nehmen, dann klappt's auch."

Aber manchmal sind die richtigen Posthörnchen auch irgendwie schräg drauf ... Zum Beispiel bei ihrer Jahreszeiten-Dauerserie. Da wird doch das Sommermotiv mit einem blühenden Rapsfeld illustriert. Finde den Fehler selbst oder guckst Du hier http://zeitungsdieb.blogger.de/stories/807244/
Oder heute: Da hat mir die Deutsche Post wieder den Morgen versüßt. Per Werbemail machte mir die DPAG folgende Offerte: "Bestellen Sie aus unserem Weihnachts-Sortiment direkt frei Haus in Ihr Unternehmen. Ganz bequem von Ihrem Schreibtisch aus, damit in der Vorweihnachtszeit keine unnötige Hektik aufkommt. Klicken Sie einfach auf den gelben Bestellbutton ..." Und jetzt kommt der Brüller: Weiter heißt es im Text " und füllen Sie das Fax aus."
Nochmal für Spätmerker: Der Klick auf den gelben Bestelldingens führt nicht in einen Onlineshop, sondern startet den Download einer pdf-Datei, die ich bitteschön ausfüllen und per Fax (Ja, das ist das eingestaubte Piep-Ding in der Ecke meines Büros) zurücksenden soll. Geil, so richtig retro. Und damit dieses tolle Gefühl, in die gute, alte Zeit heimgekehrt zu sein, auch lange anhält, schaffen es die Postschnecken nicht einmal, vorab meine Stammdaten in die Fax-pdf einzutragen.
Aber ich will nicht ungerecht sein. Immerhin haben sie eine pdf-Datei geschickt, die ich am Bildschirm vor dem Ausdrucken ausfüllen kann. Wobei das natürlich irgendwie sowas von unretro und stilbrüchig ist ... Sollte ich wirklich jemals "ganz bequem vom Schreibtisch aus" Briefmarken ordern, werde ich das Formular wohl leer ausdrucken und mit dem Bleistift ausfüllen. Soviel Zeit muss sein ...

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