Donnerstag, 28. November 2013
Gewichtiger Qualitätsjournalismus. Oder: 148 zu 232 bei der LVZ
zeitungsdieb, 11:20h
Meine Lokalpostille, die nach eigener Fehleinschätzung dem Qualitätsjournalismus verpflichtete Leipziger Volkszeitung LVZ, ist ein auf Kosteneffizienz ausgerichtetes Unternehmen. Diese Effizienz erlebe ich zurzeit hautnah, genau wie die schwindende Zahl der Abo-Leser in meiner Nachbarschaft: Wir erhalten die LVZ mal wieder ein wenig später; heute lag sie 9.55 Uhr in meinem Briefkasten. Das wäre so schlimm nicht, denn die meisten Nachrichten finden sich auch in anderen Medien, der kernkompetente Rest der LVZ ist ohnehin gut abgehangen, da schaden ein paar Stunden nicht mehr. Ärgerlich ist nur, dass auch andere Abo-Zeitungen, so z.B. die weitaus lesenswertere TAZ, nun gleichfalls später geliefert werden.
Anrufe beim Vertrieb dürfen getrost unter der Rubrik "Erfahrungen, die man sich schenken kann" verbucht werden, denn die fernen Callcenter-Agents wissen längst, dass es im Vertrieb hakt und spenden Trost in der Art "Das wird aber noch drei Wochen dauern, Ihr Zusteller ... ist krank/hat Urlaub usw."
Zurück zur Kosteneffizienz: Da ich (leider) selbst gelegentlich Vertriebsaufträge für Drucksachen auslöse, weiß ich, welche Hungerlöhne an die Zusteller gezahlt werden. Kein Wunder, dass es schwerfällt, da Vertretungen bzw. Ersatz für den Fall der Fälle zu finden.
Noch dazu, da die Zustellung ein ziemlicher Plack ist. Meine heutige LVZ-Ausgabe brachte beeindruckende 380 Gramm auf die Waage. Allerdings war die eigentliche Zeitung, also das so genannte Qualitätsmedium, daran nur zum kleineren Teil, mit exakt 148 Gramm, beteiligt (Anzeigen und PR habe ich nicht rausklamüsert). Der mit 232 Gramm deutlich gewichtigere Teil war "Beifang", also Werbebeilagen und Fortdrucke im Zeitungsformat (eine grauslige Center-Zeitung und die Propaganda eines Elektronik-Marktes).
Diese Verteilung wirft natürlich die Frage auf, was die an vielen Briefkästen angebrachten Schilder "Keine Werbung" einem LVZ-Leser nutzen. Und die Frage, ob nicht doch ein paar Cent mehr für die Zusteller drin sind, damit die auch über die Runden kommen ... schließlich gehört meine Lokalpostille doch zu einem guten Teil der SPD, und die setzt sich doch laut Siggipop für die "kleinen, fleißigen Leute" ein
Anrufe beim Vertrieb dürfen getrost unter der Rubrik "Erfahrungen, die man sich schenken kann" verbucht werden, denn die fernen Callcenter-Agents wissen längst, dass es im Vertrieb hakt und spenden Trost in der Art "Das wird aber noch drei Wochen dauern, Ihr Zusteller ... ist krank/hat Urlaub usw."
Zurück zur Kosteneffizienz: Da ich (leider) selbst gelegentlich Vertriebsaufträge für Drucksachen auslöse, weiß ich, welche Hungerlöhne an die Zusteller gezahlt werden. Kein Wunder, dass es schwerfällt, da Vertretungen bzw. Ersatz für den Fall der Fälle zu finden.
Noch dazu, da die Zustellung ein ziemlicher Plack ist. Meine heutige LVZ-Ausgabe brachte beeindruckende 380 Gramm auf die Waage. Allerdings war die eigentliche Zeitung, also das so genannte Qualitätsmedium, daran nur zum kleineren Teil, mit exakt 148 Gramm, beteiligt (Anzeigen und PR habe ich nicht rausklamüsert). Der mit 232 Gramm deutlich gewichtigere Teil war "Beifang", also Werbebeilagen und Fortdrucke im Zeitungsformat (eine grauslige Center-Zeitung und die Propaganda eines Elektronik-Marktes).
Diese Verteilung wirft natürlich die Frage auf, was die an vielen Briefkästen angebrachten Schilder "Keine Werbung" einem LVZ-Leser nutzen. Und die Frage, ob nicht doch ein paar Cent mehr für die Zusteller drin sind, damit die auch über die Runden kommen ... schließlich gehört meine Lokalpostille doch zu einem guten Teil der SPD, und die setzt sich doch laut Siggipop für die "kleinen, fleißigen Leute" ein
... comment