Dienstag, 13. März 2007
Hurra, die Sport-Frei-Fraktion lebt noch
Und wieder haben mir Robby und seine Chauffeure einen schönen Tagesausklang beschert. Eigentlich hätte ich ja gar nicht erwartet, schon wieder eine brandheiße Neuigkeit auf der Weltenbummelseite www.worldrun.de zu entdecken. Schließlich kreißte der Berg ja erst gestern und brachte einen ganz beachtlichen Haufen zustande: Jubilierende Gästebucheinträge und noch ein Stück Tagebuch, da muss man doch rechtschaffen müde sein, nach solanger Autofahrt.
Doch als ich heute - eher versehentlich, denn nach meinem abendlichen Lauf (ohne Stöckles, aus mir wird nie ein Weltumfahrer) waren mir die Finger etwas klamm und ich mauszeigerte auf den falschen Link - auf der Seite des "Hartz-IV-und-die-Welt-gehört-dir-Prinzen" landete, staunte ich. Schon wieder hatten die Giermännleins eine tolle Überraschung für mich gezaubert:

"Leider kommt es krankheitsbedingt zu Verzögerungen beim Aktualisieren der Tagebucheinträge und des Standortes. Wir sind bemüht, die Einträge schnellstmöglich nachzureichen und bitten dafür um Entschuldigung.
Wir freuen uns über Ihren Besuch unserer Seite und einen Beitrag im Gästebuch.
In diesem Sinne: Sport Frei!"

Das versüßte mir den Abend. Nun weiß ich, dass alles gut wird. Robby läuft, mindestens 240 Kilometer am Tag wird er locker unter die Reifen nehmen, wie beim legendären Laufbandrekord. Und ich habe gewagt zu nörgeln, weil das Tagebuch nicht auf dem Laufenden war. Und ich glaubte, meine Einträge für Robby wären der Zensur zum Opfer gefallen.
Oh Herr, vergib mir meine Zweifel! Vergib mein Wanken! Verzeih, dass ich an der Lauterkeit der Weltenbummler zweifelte! Sie leben, sie laufen (manchmal), sie fahren (häufiger), sie sind unterwegs und tragen frohe Kunde von deutscher Gründlichkeit in die arabische Welt. Denn wenn ein Deutscher einen worldrun versemmelt, dann aber richtig! Da wächst die nächsten 1000 (uuups: Nö, 999) Jahre kein Gras mehr.
Ach, ich Zweifler: Krank sind sie geworden, so krank, dass sie ihr Tagebuch nicht mehr aktualisieren können, so krank, dass sie beim Lesen der Gästebucheinträge mit durchfallgetrübtem Blick nicht mehr das Lob vom Tadel unterscheiden und die guten ins Töpfchen und die bösen ins Kröpfchen sondern können.
Nur Robby, der gute Mann, der starke Mann mit seiner Konzentrationsbrille läuf, und läuft, und läuft. Allen abgerubbelten Gummipüffelchen an seinen Stöckelchen zum Trotz, unser humpelnder pumpelnder Held. Wie er das nur immer wieder macht, wo ihn doch jeden Tag der Wind von der einen und die LKWs von der anderen Seite schubsen.
Robby, Du starkes und schönes Stück deutscher Leitkultur, halt durch.
Und wenn Du weißt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein WoMo her (wenn's nicht gerade geklaut wurde oder wieder mal kaputt ist).
In magenaustülpender Bewunderung
verneige ich mich vor Dir und Deinem Sitzfleisch
André

PS.: Beinahe hätte ich doch den Heilsruf vergessen - Spott frei

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