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Donnerstag, 22. März 2007
Nur zur Sicherheit: Robby - wie alles begann
zeitungsdieb, 21:53h
Immer mehr erinnert die Berichterstattung auf der Seite worldrun.de an den Roman 1984 und das dort beschriebene Wirken des Ministeriums für Wahrheit. Unter dem Motto "Wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft" wurde da gefälscht und zurechtgebogen, dass es eine Freude war.
Nicht anders bei Robby Clemens' worldrun. Dort werden Einträge zensiert, einstige Freunde abgekocht (siehe dazu mal world-run Ltd.) und die Seite wird kontinuierlich "aktualisiert".
Um angesichts des jüngsten Giermann-Interviews nicht zu vergessen, wie alles begann, d.h. wie großkotzig Robby & Co. in die Welt hinauszogen, hier noch einmal der O-Ton der "News" vom Vorabend des Starts, ehe diese womöglich einem Hackerangriff der worldrun-IT-Experten zum Opfer fällt.
Zitat Anfang:
Extremsportler Robby Clemens startet Worldrun
Sachsen / Leipzig - 2007-01-03
In 300 Tagen zu Fuß um die Welt: Extremsportler Robby Clemens startet Worldrun
(DieFernsehFabrik) Mittwochmorgen, genau 8.33 Uhr ist in Leipzig vor dem Gewandhaus der Startschuss zum Worldrun gefallen. Extremsportler Robby Clemens hat seinen Lauf einmal rund um den Erdball begonnen. Nun warten 23.000 Kilometer Laufstrecke auf den 45-Jährigen. Seine Tour führt durch 30 Länder und soll am 27. Oktober 2007 mit einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde wieder in der sächsischen Messemetropole enden.
Fünf Betreuer werden sich um das ständige Wohlbefinden bemühen. Auch Sohn Oliver (23) geht mit auf Weltumrundung und wird seinem Vater den Rücken stärken.
Nach 76 Kilometern wird am Abend das erste Etappenziel in Chemnitz erreicht sein.
Zum Start kamen neben Familie und Freunden Leipzigs Oberbürgermeister Burkard Jung und die ehemalige Irak-Geisel Thomas Nitzschke.
Robby Clemens: ... bin froh, dass es endlich losgeht... für die Familie wird es sicherlich hart und schwer... es wird auch Rückschläge geben...
Burkard Jung, Oberbürgermeister Leipzig: ... glaube, dass er es schafft... aber es kann viel passieren... drücke ihm den Daumen... er ist Leipziger und er wird als Leipziger laufen...
Zitat Ende.
Manche Dinge muss man aus der Distanz betrachten ... Was denkt wohl der Leipziger OBM, Burkhard Jung über seinen Superleipziger?
Grübelnd
Der Zeitungsdieb
Nicht anders bei Robby Clemens' worldrun. Dort werden Einträge zensiert, einstige Freunde abgekocht (siehe dazu mal world-run Ltd.) und die Seite wird kontinuierlich "aktualisiert".
Um angesichts des jüngsten Giermann-Interviews nicht zu vergessen, wie alles begann, d.h. wie großkotzig Robby & Co. in die Welt hinauszogen, hier noch einmal der O-Ton der "News" vom Vorabend des Starts, ehe diese womöglich einem Hackerangriff der worldrun-IT-Experten zum Opfer fällt.
Zitat Anfang:
Extremsportler Robby Clemens startet Worldrun
Sachsen / Leipzig - 2007-01-03
In 300 Tagen zu Fuß um die Welt: Extremsportler Robby Clemens startet Worldrun
(DieFernsehFabrik) Mittwochmorgen, genau 8.33 Uhr ist in Leipzig vor dem Gewandhaus der Startschuss zum Worldrun gefallen. Extremsportler Robby Clemens hat seinen Lauf einmal rund um den Erdball begonnen. Nun warten 23.000 Kilometer Laufstrecke auf den 45-Jährigen. Seine Tour führt durch 30 Länder und soll am 27. Oktober 2007 mit einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde wieder in der sächsischen Messemetropole enden.
Fünf Betreuer werden sich um das ständige Wohlbefinden bemühen. Auch Sohn Oliver (23) geht mit auf Weltumrundung und wird seinem Vater den Rücken stärken.
Nach 76 Kilometern wird am Abend das erste Etappenziel in Chemnitz erreicht sein.
Zum Start kamen neben Familie und Freunden Leipzigs Oberbürgermeister Burkard Jung und die ehemalige Irak-Geisel Thomas Nitzschke.
Robby Clemens: ... bin froh, dass es endlich losgeht... für die Familie wird es sicherlich hart und schwer... es wird auch Rückschläge geben...
Burkard Jung, Oberbürgermeister Leipzig: ... glaube, dass er es schafft... aber es kann viel passieren... drücke ihm den Daumen... er ist Leipziger und er wird als Leipziger laufen...
Zitat Ende.
Manche Dinge muss man aus der Distanz betrachten ... Was denkt wohl der Leipziger OBM, Burkhard Jung über seinen Superleipziger?
Grübelnd
Der Zeitungsdieb
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Alte Autos und ein nimmermüder Weltenläufer
zeitungsdieb, 20:11h
Was für ein Tag: Eigentlich Frühling, aber plötzlich schüttet es die kleine Welt mit Schnee zu. Robby, im Geist bin ich bei Dir, muss ich doch genau wie Du unter widrigen Bedingungen mit dem Auto fahren. Tschuldigung. Ist mir so rausgerutscht.
Von einer beruflichen Rutschpartie ins Büro zurückgekehrt, fiel mir doch prompt auf, dass die Weltenläufer in puncto Internetauftritt richtig geackert haben. Das schmucke Rot ist geblieben, doch der von irgendwelchen Saboteuren einst auf die Seite gehackte Schriftzug „23.000 Kilometer in 298 Tagen“ ist entfernt und durch den Hinweis „Robby Clemens läuft um die Welt“ ersetzt worden. Sicher haben die Giermannschen IT-Experten auch diesmal mit revolutionärer Wachsamkeit die IP-Adressen der Missetäter registriert und längst Anzeige erstattet. Achso, zumindest diesmal waren sie es ja selbst ...
Was mich am meisten verblüfft, ist die geradezu hochgradige Aktualität des Tagebuches. Immerhin kann man schon bis zum 9. März lesen – es geht doch, wenn der Chef mal nach Deutschland kommt und mit eisernem Besen auskehrt.
Apropos Tagebuch. Wiedereinmal ist es für meinen kranken Geist ein Quell der Freude. Schon der erste Satz des Eintrages vom 4. März „Robby beendet seinen 1. Turn dort, wo er gestern endete.“ Lässt mich grübeln. Wer endete gestern dort? Robby? Der Turn? Die deutsche Sprache hat’s in sich. Wahrscheinlich meint der Autor, dass Robby dort weiterläuft, wo er tags zuvor gesagt hat „Reicht für heute.“ Und genau das verdient eine Erwähnung im Tagebuch, denn schließlich ist es ja nicht selbstverständlich, die Weltumrundverbumfidelstöckelung am Schlusspunkt des Vortages fortzusetzen. Aber vielleicht waren die Autos wieder mal kaputt, leer oder geklaut, sodass tatsächlich gelaufen werden musste. Armer Robby! Und wie er läuft, humpelt und flucht und sich im Lauf des Tages auf offizielle 55 kms windet. Macht irgendeinen Schnitt von der Art „Meine Mutter ist 79 Jahre alt und hat sich beschwert, dass Robby in ihrem Windschatten mitlief“.
Ansonsten scheinen Robbys Tage ein Wechselspiel von Aua (Es tut weh), Aaah (Die Scenarmaschine lässt es so schön kribbeln), Uuuaaaah (bin schon wieder reif für die Heia) und ooooh (Alle bewundern den großen Wunderultra) zu sein. Aufgelockert wird das Einerlei zum Glück durch Autos, die häufiger in die Werkstatt als zur Tankstelle müssen. Rolfeckard ist laut LVZ-Interview zwar ein erfolgreicher Geschäftsmann, Autos scheinen allerdings nicht sein Metier zu sein.
Am 6. März wird klar, warum wir alle den Weltrekord vergessen sollen. Die ganze Gang startete das Touri-Programm in Petra, besichtigte und trödelte, bei Robby zwickte es, sodass mein Mütterlein ihn an diesem Tag sicher abgehängt hätte. Ich sage nur: 32 km (Auf wie viele Läufer verteilen die sich eigentlich?).
Aber schön zu lesen ist es, wenn berichtet wird, dass man Souvenirs kaufte, wieder ein kaputtes Auto hatte und gut zu Abend essen konnte. Und bei so viel Stress hat Robby sogar noch Zeit, Spenden zu sammeln. Kein Wunder, dass angesichts des vielen Bargelds die Achsen knirschen.
Die wurden dann am 7. März heilegemacht. Die 70 Euronen für den Schrauber gehen sicher als Spende durch – schließlich hat der gute Mann bestimmt Kinder, die sich über die fette Beute freuen. Und Stück für Stück wird aus dem in Deutschland gekauften Schrott wieder ein fahrtüchtiges Auto. Ähhem: Vielleicht habe ich Rolfeckard ja unterschätzt und er zieht hier ein neues Geschäftsmodell durch, so in der Art „RolfisRunningRepair“.
Am internationalen Frauentag hat Robby gezeigt, was in ihm steckt: 221 km am Stück fuhr er im Auto, offiziell heißt das Überführungsfahrt, leider hat sie ihm die Zeit zum Laufen geraubt. Aber das laufen wir alles hinterher nach ... ach nee, ist ja vorbei, jetzt wird in den USA je nach Wetter entschieden. Robby, halt durch, zieh Venenstrümpfe an, damit Dich die lange Fahrt nicht kaputt macht.
Liebe Grüße an den Weltenstöckler
Vom bösen Ultra
André
PS.: Ach ja, und halt Dich bei den Bauchtänzerinnen zurück, auch wenn Euch das Rotkäppchen mutig macht.
Noch’n PS.: Über das Interview von Rolfeckard in der LVZ musste ich noch mal nachdenken. Praktisch wortgleich, dafür mit einigen zusätzlichen Fehlern, steht es auf der LaufumdieweltundhabSpaßdabeiseite. Versehen mit einem „Copyright by worldrun“. Wie soll man das deuten? Die Fehler ließen sich dadurch erklären, dass einer der IT-Experten das Interview abgetippt und verschlimmbessert hat. Aber was soll dann das Copyright? Also kommt nur eine Erklärung in Frage: Das Interview stammt von Rolfeckard oder seinem Medienprofi (Genau, das ist der, der früher mal bei der Suppenillu war) und wurde der LVZ als quasi amtliches Dokument zwecks Abdruck (Aber zack, zack!) übergeben. Und weil die Kollegen in der Redaktion richtig Ehre im Leib haben, wurden einige Fehler rausgemacht. *grübel*
Von einer beruflichen Rutschpartie ins Büro zurückgekehrt, fiel mir doch prompt auf, dass die Weltenläufer in puncto Internetauftritt richtig geackert haben. Das schmucke Rot ist geblieben, doch der von irgendwelchen Saboteuren einst auf die Seite gehackte Schriftzug „23.000 Kilometer in 298 Tagen“ ist entfernt und durch den Hinweis „Robby Clemens läuft um die Welt“ ersetzt worden. Sicher haben die Giermannschen IT-Experten auch diesmal mit revolutionärer Wachsamkeit die IP-Adressen der Missetäter registriert und längst Anzeige erstattet. Achso, zumindest diesmal waren sie es ja selbst ...
Was mich am meisten verblüfft, ist die geradezu hochgradige Aktualität des Tagebuches. Immerhin kann man schon bis zum 9. März lesen – es geht doch, wenn der Chef mal nach Deutschland kommt und mit eisernem Besen auskehrt.
Apropos Tagebuch. Wiedereinmal ist es für meinen kranken Geist ein Quell der Freude. Schon der erste Satz des Eintrages vom 4. März „Robby beendet seinen 1. Turn dort, wo er gestern endete.“ Lässt mich grübeln. Wer endete gestern dort? Robby? Der Turn? Die deutsche Sprache hat’s in sich. Wahrscheinlich meint der Autor, dass Robby dort weiterläuft, wo er tags zuvor gesagt hat „Reicht für heute.“ Und genau das verdient eine Erwähnung im Tagebuch, denn schließlich ist es ja nicht selbstverständlich, die Weltumrundverbumfidelstöckelung am Schlusspunkt des Vortages fortzusetzen. Aber vielleicht waren die Autos wieder mal kaputt, leer oder geklaut, sodass tatsächlich gelaufen werden musste. Armer Robby! Und wie er läuft, humpelt und flucht und sich im Lauf des Tages auf offizielle 55 kms windet. Macht irgendeinen Schnitt von der Art „Meine Mutter ist 79 Jahre alt und hat sich beschwert, dass Robby in ihrem Windschatten mitlief“.
Ansonsten scheinen Robbys Tage ein Wechselspiel von Aua (Es tut weh), Aaah (Die Scenarmaschine lässt es so schön kribbeln), Uuuaaaah (bin schon wieder reif für die Heia) und ooooh (Alle bewundern den großen Wunderultra) zu sein. Aufgelockert wird das Einerlei zum Glück durch Autos, die häufiger in die Werkstatt als zur Tankstelle müssen. Rolfeckard ist laut LVZ-Interview zwar ein erfolgreicher Geschäftsmann, Autos scheinen allerdings nicht sein Metier zu sein.
Am 6. März wird klar, warum wir alle den Weltrekord vergessen sollen. Die ganze Gang startete das Touri-Programm in Petra, besichtigte und trödelte, bei Robby zwickte es, sodass mein Mütterlein ihn an diesem Tag sicher abgehängt hätte. Ich sage nur: 32 km (Auf wie viele Läufer verteilen die sich eigentlich?).
Aber schön zu lesen ist es, wenn berichtet wird, dass man Souvenirs kaufte, wieder ein kaputtes Auto hatte und gut zu Abend essen konnte. Und bei so viel Stress hat Robby sogar noch Zeit, Spenden zu sammeln. Kein Wunder, dass angesichts des vielen Bargelds die Achsen knirschen.
Die wurden dann am 7. März heilegemacht. Die 70 Euronen für den Schrauber gehen sicher als Spende durch – schließlich hat der gute Mann bestimmt Kinder, die sich über die fette Beute freuen. Und Stück für Stück wird aus dem in Deutschland gekauften Schrott wieder ein fahrtüchtiges Auto. Ähhem: Vielleicht habe ich Rolfeckard ja unterschätzt und er zieht hier ein neues Geschäftsmodell durch, so in der Art „RolfisRunningRepair“.
Am internationalen Frauentag hat Robby gezeigt, was in ihm steckt: 221 km am Stück fuhr er im Auto, offiziell heißt das Überführungsfahrt, leider hat sie ihm die Zeit zum Laufen geraubt. Aber das laufen wir alles hinterher nach ... ach nee, ist ja vorbei, jetzt wird in den USA je nach Wetter entschieden. Robby, halt durch, zieh Venenstrümpfe an, damit Dich die lange Fahrt nicht kaputt macht.
Liebe Grüße an den Weltenstöckler
Vom bösen Ultra
André
PS.: Ach ja, und halt Dich bei den Bauchtänzerinnen zurück, auch wenn Euch das Rotkäppchen mutig macht.
Noch’n PS.: Über das Interview von Rolfeckard in der LVZ musste ich noch mal nachdenken. Praktisch wortgleich, dafür mit einigen zusätzlichen Fehlern, steht es auf der LaufumdieweltundhabSpaßdabeiseite. Versehen mit einem „Copyright by worldrun“. Wie soll man das deuten? Die Fehler ließen sich dadurch erklären, dass einer der IT-Experten das Interview abgetippt und verschlimmbessert hat. Aber was soll dann das Copyright? Also kommt nur eine Erklärung in Frage: Das Interview stammt von Rolfeckard oder seinem Medienprofi (Genau, das ist der, der früher mal bei der Suppenillu war) und wurde der LVZ als quasi amtliches Dokument zwecks Abdruck (Aber zack, zack!) übergeben. Und weil die Kollegen in der Redaktion richtig Ehre im Leib haben, wurden einige Fehler rausgemacht. *grübel*
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Endlich. Das ultimative Interview zum Worldrun
zeitungsdieb, 13:02h
Oh, wie habe ich während der vergangenen Tage leiden müssen. Nein, ich bin keinen Multi-Day-Run gelaufen (leider!), sondern ich war fern der Heimat und konnte das am 19. März in der LVZ erschienene Interview erst heute lesen. Nagut, per Telefon und dank einiger Zitate unter forum.d-u-v.org konnte ich mir schon ein bescheidenes Bild machen, aber was ist das gegen das unvergleichliche Gefühl, die güldenen, wegweisenden und klarstellenden Worte des großen Herrn und Meisters Rolfeckard Giermann endlich gedruckt in meinen unwürdigen Händen zu halten. Dank dem tapferen LVZ-Mitarbeiter, der diese Worte in sich aufsog und der Nachwelt erhielt.
Ganz toll das Foto des sportlich-dynamisch-moppligen Worldrun-Organisators, das wohl auf dem Hof der LVZ geschossen wurde. Sieht ganz danach aus, als hätte Rolfeckard einen Hausbesuch gemacht, um bei der ihm verbundenen Presse mal auf Einhaltung von Abmachungen zu pochen ...
Ganz toll finde ich, dass der Interviewaufschreiber sich vom großen Zampano nicht nur Werbetexte in den Block diktieren ließ, sondern sogar noch eine Minibiographie des netten Onkels ins Blatt gehoben hat. Schade nur, dass Rolfeckard so bescheiden ist. Wenn jemand DDR-Handelsattaché im Irak war, darf er das doch sagen. Es glaubt doch eh keiner die Sprüche, dass die vermeintlichen Attachés alle in Wirklichkeit Agenten gewesen sind, das war doch nur bei den Sowjets so ...
Zum Kichern fand ich, den Hinweis, dass BigBoss "einige Länder des Nahen Ostens wie seine Westentasche kennt". Das stimmt, er konnte seine Connections sogar bei der schon fast vergessenen Osthoff-Entführung spielen lassen. Allerdings drängt sich mir die Frage auf, warum Rolfeckard seinen Robby dann nicht durch die Westentaschenländer laufen lässt, da würde sich doch manche Panne vermeiden lassen.
Aber nun zum Interview bzw. zu dem, was der Rolfeckard dem Herren Journalisten diktiert oder vielleicht per USB-Stick übergeben hat. Müsste ich dieses epochemachende Stück der Kommunikationskunst in drei Worten zusammenfassen, wären das diese: "Selten so gelacht"
Warum? Nun, der geneigte Leser erfährt, dass bei Robby alles ganz anders ist, dass er der nette Junge von nebenan ist, der eigentlich nur missverstanden wurde. Sogar gehemmt ist er, seit ein Fehltritt im Januar ihm Schmerzen bereitete. Kein Wort mehr vom vollmundig in die Welt getönten Rekord, nur noch zu Fuß um die Welt soll es gehen. Die Sponsoren wird's freuen.
Löblich finde ich, dass Meister Giermann einräumt, von Sport im Allgemeinen und vom Ultralauf im Besonderen keine Ahnung zu haben. Dieses Kniefall hätte es nicht bedurft, denn was der Mann über seinen Respekt vor Robby Leistungen absondert, beweist genügend Unwissenheit.
Kostprobe gefällig? "Erstens sein Alter. Robby ist schon 45." Dass ein Läufer dieses Alters in der Ultraszene fast noch als Junior durchgeht und dass so richtig alte Knochen die besten und härtesten Ultras sind, scheint bis zu Rolfeckard noch nicht durchgedrungen zu sein.
Viel Lob gibt's für das von den Sponsoren zur Verfügung gestellte Material, nur schade, dass die Marken nicht benannt werden. Eh, Schreiberling, wie konntest Du die spendablen Firmen rausnehmen? Das tut man doch nicht.
Lautes Prusten war angesagt, als ich beim Lesen den Passus mit dem Sockenwecksel gefunden hatte. Nach zwei Stunden muss Robby zum Boxenstopp, frische (=trockene) Socken anziehen. Vielleicht sollte dem Mann mal einer sagen, dass man bei dem niedrigen Tempo ruhig zum Pinkeln anhalten kann. Der Zeitverlust ist minimal und die Sauerei mit den Socken lässt nach. Oder vielleicht Pampers nehmen ... Aber einfach laufen lassen, igitt!
Obwohl schon im duv-Forum angemerkt, hier für meine treuen Mitleser noch einmal: Robby Clemens ist alles Mögliche, aber kein Sachse. Der Typ stammt aus Sachsen-Anhalt, war zwischendurch mal Österreicher (das war, als er den 24-h-Laufband-Weltrekord pulverisieren wollte und dabei in etwa so erfolgreich war wie beim worldrun ...), nun wohnt er dem Ausweis nach in Leipzig, aber er ist weder Leipziger noch Sachse. Allerdings würde es in allen Möglichen Lobhudeldudeleien auch seltsam klingen, wenn Rolfeckard vom Hohenmölsener Sachsen-Anhalter sprechen würde. Uuups, Anhalter, das klingt ja schon wieder nach Autofahren. *gröl*
Apropos *gröl*
O-Ton Giermann: "Dass ein Sachse um die Welt läuft, scheint sächsischen und anderen deutschen Unternehmen egal zu sein." Nein, Boss, es ist ihnen nicht egal, doch zum Glück sind nicht alle so blauäugig, sich von einer stöckelnden Raucherlunge und seinem ehrenamtlichen Management mit Sport-frei-Gedöns einwickeln zu lassen. Man muss ja nicht auf jeden Betrüger hereinfallen, der erst große Töne ("23000km in 298 Tagen") spuckt, sich als absolut beratungsresistent erweist und dann einknickt.
Dank des tollen Interviews ist es zumindest offiziell, dass Robbys Rekord ausfällt. Und auch vom "Nachlaufen der fehlenden kms" hat sich das Spottfrei-Team verabschiedet, denn nach dem Passieren der USA und dem Anhören des Wetterberichts (Sandmännchen ist auch ganz nett, solltet Ihr auch zu Rate ziehen ...) fällt dann die Entscheidung, ob Robby am 27. Oktober kurz vor Leipzig aus dem Auto steigt, ein paar Schritte stöckelt und sich dann bejubeln lässt oder ob er noch einige Zusatzrunden mit dem Auto dreht ("oder verlängern"). So, wenn man sich das auf der Zunge zergehen lässt, kann man die sächsischen und deutschen Unternehmen in ihrer Zurückhaltung verstehen.
Nur mal so: Ein Achim Heukemes ist allen Widrigkeiten zum Trotz mit 100+ durch Australien gelaufen, und das, obwohl er einige Jährchen älter als unser aller Superrobby ist!
Äußerst lesenswert ist die Begründung für das plötzliche Nichtmehrexistieren der Zahl 23.000 für Robby und konsorten. Wortreich wird über extreme Wettebedingungen, bösen Autoverkehr, störende Behördenauflagen etc. schadroniert. Bitte nochmal an die Giermann-Bio erinnern: "kennt er ... wie seine Westentasche." *dollegröl*
Allerdings bleiben Robby & Co. sich zumindest in einem Punkt treu: An Unverschämtheiten mangelt es nicht. "niemand vor ihm hat ... probiert, 300 Tage hintereinander eine solche Breite von Belastungen auszuhalten". Ein Meisterstück, dieser verklausulierte Satz. Probieren heißt nicht schaffen ... "Niemand" ist allerdings eine Lüge, denn es gibt sehr wohl solche Leistungen. "Setzen, ungenügend", Herr Absolvent der Arbeiter- und Bauernfakultät. "Ungeprüfte Fakten!"
Ein besonderes Bonbon findet der Leser übrigens im letzten Drittel des Interviews. Dort schreibt Giermann, dass er Robby im November 2006 gesagt habe, dass er nicht in der Lage ist, den Lauf so zu organisieren, dass dieser messbar sein wird. "Es fehlte an einem Sponsor, der die teure Technik stellt und die Datenübertragung übernimmt. Nicht messen zu können. heißt, dass ein Guiness-Rekord nicht möglich gewesen wäre."
Also: Rolfeckard, Robby und all die anderen tollen Typen aus der Autofahrergruppe wussten von Anfang an, dass ein Rekord nicht zustande kommen kann. Sie haben aber vollmundig damit geworben! Das nenne ich Betrug an Sponsoren, an Medienpartnern etc. (Ein Hinweis an meinen Kollegen von der LVZ: Hier hätte eine gezielte Nachfrage dem Interview zumindest den Hauch von Echtheit gegeben.)
Dass es an einem Sponsor für die Messung fehlte, ist frei erfunden. Zu Beginn der Weltenbummelei warb das Worldrunteam auf seiner Homepage mit einem Messgürtel, der alle Bewegungen etc. aufzeichnet. Dem (inzwischen leiden bereinigten) Gästebuch war dazu das Statement des Gürtelherstellers zu entnehmen, dass ein solcher Gürtel genutzt worden war, dummerweise jedoch beim Training, also Ende 2006, verloren ging. Ein neuer Gürtel sei nicht geordert worden. Wer's nachlesen will, findet das unzensierte Gästebuch unter www.hottas.de
Einfach unnachahmlich ist der Giermannsche Schlussakkord: "Wir polieren unser gutes Image durch Leistung weiter auf. Leuten, die Leistungen anderer nicht achten, sich nur abfällig über Robby äußern, entgegnen wir nichts mehr, denn für diese Leute findet der Worldrun nicht statt."
Dem ist fast nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass der Worldrun ja nicht nur für diese Leute nicht stattfindet, sondern auch für alle anderen nicht. Schließlich läuft Robby ja nicht für irgendwelche Leute, sondern für irgendeinen Traumerfüllungszweck, den außer Rolfeckard und ihm selbst wahrscheinlich niemand versteht.
Ach ja, noch eine Frage stellt sich natürlich: Über die Spenden wurde im Interview kein Wort verloren ...
Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben, die Entscheidung fällt je nach Wetter, sagt Rolfeckard ...
LG
Der Zeitungsdieb
Ganz toll das Foto des sportlich-dynamisch-moppligen Worldrun-Organisators, das wohl auf dem Hof der LVZ geschossen wurde. Sieht ganz danach aus, als hätte Rolfeckard einen Hausbesuch gemacht, um bei der ihm verbundenen Presse mal auf Einhaltung von Abmachungen zu pochen ...
Ganz toll finde ich, dass der Interviewaufschreiber sich vom großen Zampano nicht nur Werbetexte in den Block diktieren ließ, sondern sogar noch eine Minibiographie des netten Onkels ins Blatt gehoben hat. Schade nur, dass Rolfeckard so bescheiden ist. Wenn jemand DDR-Handelsattaché im Irak war, darf er das doch sagen. Es glaubt doch eh keiner die Sprüche, dass die vermeintlichen Attachés alle in Wirklichkeit Agenten gewesen sind, das war doch nur bei den Sowjets so ...
Zum Kichern fand ich, den Hinweis, dass BigBoss "einige Länder des Nahen Ostens wie seine Westentasche kennt". Das stimmt, er konnte seine Connections sogar bei der schon fast vergessenen Osthoff-Entführung spielen lassen. Allerdings drängt sich mir die Frage auf, warum Rolfeckard seinen Robby dann nicht durch die Westentaschenländer laufen lässt, da würde sich doch manche Panne vermeiden lassen.
Aber nun zum Interview bzw. zu dem, was der Rolfeckard dem Herren Journalisten diktiert oder vielleicht per USB-Stick übergeben hat. Müsste ich dieses epochemachende Stück der Kommunikationskunst in drei Worten zusammenfassen, wären das diese: "Selten so gelacht"
Warum? Nun, der geneigte Leser erfährt, dass bei Robby alles ganz anders ist, dass er der nette Junge von nebenan ist, der eigentlich nur missverstanden wurde. Sogar gehemmt ist er, seit ein Fehltritt im Januar ihm Schmerzen bereitete. Kein Wort mehr vom vollmundig in die Welt getönten Rekord, nur noch zu Fuß um die Welt soll es gehen. Die Sponsoren wird's freuen.
Löblich finde ich, dass Meister Giermann einräumt, von Sport im Allgemeinen und vom Ultralauf im Besonderen keine Ahnung zu haben. Dieses Kniefall hätte es nicht bedurft, denn was der Mann über seinen Respekt vor Robby Leistungen absondert, beweist genügend Unwissenheit.
Kostprobe gefällig? "Erstens sein Alter. Robby ist schon 45." Dass ein Läufer dieses Alters in der Ultraszene fast noch als Junior durchgeht und dass so richtig alte Knochen die besten und härtesten Ultras sind, scheint bis zu Rolfeckard noch nicht durchgedrungen zu sein.
Viel Lob gibt's für das von den Sponsoren zur Verfügung gestellte Material, nur schade, dass die Marken nicht benannt werden. Eh, Schreiberling, wie konntest Du die spendablen Firmen rausnehmen? Das tut man doch nicht.
Lautes Prusten war angesagt, als ich beim Lesen den Passus mit dem Sockenwecksel gefunden hatte. Nach zwei Stunden muss Robby zum Boxenstopp, frische (=trockene) Socken anziehen. Vielleicht sollte dem Mann mal einer sagen, dass man bei dem niedrigen Tempo ruhig zum Pinkeln anhalten kann. Der Zeitverlust ist minimal und die Sauerei mit den Socken lässt nach. Oder vielleicht Pampers nehmen ... Aber einfach laufen lassen, igitt!
Obwohl schon im duv-Forum angemerkt, hier für meine treuen Mitleser noch einmal: Robby Clemens ist alles Mögliche, aber kein Sachse. Der Typ stammt aus Sachsen-Anhalt, war zwischendurch mal Österreicher (das war, als er den 24-h-Laufband-Weltrekord pulverisieren wollte und dabei in etwa so erfolgreich war wie beim worldrun ...), nun wohnt er dem Ausweis nach in Leipzig, aber er ist weder Leipziger noch Sachse. Allerdings würde es in allen Möglichen Lobhudeldudeleien auch seltsam klingen, wenn Rolfeckard vom Hohenmölsener Sachsen-Anhalter sprechen würde. Uuups, Anhalter, das klingt ja schon wieder nach Autofahren. *gröl*
Apropos *gröl*
O-Ton Giermann: "Dass ein Sachse um die Welt läuft, scheint sächsischen und anderen deutschen Unternehmen egal zu sein." Nein, Boss, es ist ihnen nicht egal, doch zum Glück sind nicht alle so blauäugig, sich von einer stöckelnden Raucherlunge und seinem ehrenamtlichen Management mit Sport-frei-Gedöns einwickeln zu lassen. Man muss ja nicht auf jeden Betrüger hereinfallen, der erst große Töne ("23000km in 298 Tagen") spuckt, sich als absolut beratungsresistent erweist und dann einknickt.
Dank des tollen Interviews ist es zumindest offiziell, dass Robbys Rekord ausfällt. Und auch vom "Nachlaufen der fehlenden kms" hat sich das Spottfrei-Team verabschiedet, denn nach dem Passieren der USA und dem Anhören des Wetterberichts (Sandmännchen ist auch ganz nett, solltet Ihr auch zu Rate ziehen ...) fällt dann die Entscheidung, ob Robby am 27. Oktober kurz vor Leipzig aus dem Auto steigt, ein paar Schritte stöckelt und sich dann bejubeln lässt oder ob er noch einige Zusatzrunden mit dem Auto dreht ("oder verlängern"). So, wenn man sich das auf der Zunge zergehen lässt, kann man die sächsischen und deutschen Unternehmen in ihrer Zurückhaltung verstehen.
Nur mal so: Ein Achim Heukemes ist allen Widrigkeiten zum Trotz mit 100+ durch Australien gelaufen, und das, obwohl er einige Jährchen älter als unser aller Superrobby ist!
Äußerst lesenswert ist die Begründung für das plötzliche Nichtmehrexistieren der Zahl 23.000 für Robby und konsorten. Wortreich wird über extreme Wettebedingungen, bösen Autoverkehr, störende Behördenauflagen etc. schadroniert. Bitte nochmal an die Giermann-Bio erinnern: "kennt er ... wie seine Westentasche." *dollegröl*
Allerdings bleiben Robby & Co. sich zumindest in einem Punkt treu: An Unverschämtheiten mangelt es nicht. "niemand vor ihm hat ... probiert, 300 Tage hintereinander eine solche Breite von Belastungen auszuhalten". Ein Meisterstück, dieser verklausulierte Satz. Probieren heißt nicht schaffen ... "Niemand" ist allerdings eine Lüge, denn es gibt sehr wohl solche Leistungen. "Setzen, ungenügend", Herr Absolvent der Arbeiter- und Bauernfakultät. "Ungeprüfte Fakten!"
Ein besonderes Bonbon findet der Leser übrigens im letzten Drittel des Interviews. Dort schreibt Giermann, dass er Robby im November 2006 gesagt habe, dass er nicht in der Lage ist, den Lauf so zu organisieren, dass dieser messbar sein wird. "Es fehlte an einem Sponsor, der die teure Technik stellt und die Datenübertragung übernimmt. Nicht messen zu können. heißt, dass ein Guiness-Rekord nicht möglich gewesen wäre."
Also: Rolfeckard, Robby und all die anderen tollen Typen aus der Autofahrergruppe wussten von Anfang an, dass ein Rekord nicht zustande kommen kann. Sie haben aber vollmundig damit geworben! Das nenne ich Betrug an Sponsoren, an Medienpartnern etc. (Ein Hinweis an meinen Kollegen von der LVZ: Hier hätte eine gezielte Nachfrage dem Interview zumindest den Hauch von Echtheit gegeben.)
Dass es an einem Sponsor für die Messung fehlte, ist frei erfunden. Zu Beginn der Weltenbummelei warb das Worldrunteam auf seiner Homepage mit einem Messgürtel, der alle Bewegungen etc. aufzeichnet. Dem (inzwischen leiden bereinigten) Gästebuch war dazu das Statement des Gürtelherstellers zu entnehmen, dass ein solcher Gürtel genutzt worden war, dummerweise jedoch beim Training, also Ende 2006, verloren ging. Ein neuer Gürtel sei nicht geordert worden. Wer's nachlesen will, findet das unzensierte Gästebuch unter www.hottas.de
Einfach unnachahmlich ist der Giermannsche Schlussakkord: "Wir polieren unser gutes Image durch Leistung weiter auf. Leuten, die Leistungen anderer nicht achten, sich nur abfällig über Robby äußern, entgegnen wir nichts mehr, denn für diese Leute findet der Worldrun nicht statt."
Dem ist fast nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass der Worldrun ja nicht nur für diese Leute nicht stattfindet, sondern auch für alle anderen nicht. Schließlich läuft Robby ja nicht für irgendwelche Leute, sondern für irgendeinen Traumerfüllungszweck, den außer Rolfeckard und ihm selbst wahrscheinlich niemand versteht.
Ach ja, noch eine Frage stellt sich natürlich: Über die Spenden wurde im Interview kein Wort verloren ...
Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben, die Entscheidung fällt je nach Wetter, sagt Rolfeckard ...
LG
Der Zeitungsdieb
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