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Montag, 26. März 2007
Pyramidengedanken: Robby reicht's bis Vietnam
zeitungsdieb, 01:32h
Eigentlich sollte nach meinem bösen Sonntagsblock über die Möchtergernseriösfachmagazine nicht gleich der nächste folgen, doch schon wieder haben die Um-die-Welt-Stolperer heißeste News über die Menschen geschüttet, die sich natürlich auch in meinem kleinen, unbedeutenden Tagebuch widerspiegeln muss. Wenn auch das Tagebuch noch immer von den Mühen des Abflugs nach Kairo berichtet (Robby hatte am Flughafen Übergewicht, das erinnert an frühere Zeiten … der Bursche wird beim Laufen fett!), so verkündet der brandheiße Newsletter schon neue Erfolge (O-Ton): „Robby steht vor den Pyramiden von Gizeh“ – jetzt walkt er nicht mal mehr, jetzt steht er schon rum … - „und ist überwältigt von dem geschichtsträchtigen Ort.“ Das provoziert zwei Bemerkungen: Erstens – Napoleon stand dort auch schon und zeigte sich ziemlich überwältigt, von dem Knaben hört man nicht mehr viel Neues … Zweitens – Was weiß so’n anhaltinischer Wanderklempner(meister) von Geschichte? Gut, es gibt da die Sache mit der Nebraer Himmelsscheibe, aber als das Ding so um 2000 vor Christi gedengelt wurde, hatten die Pharaonen der mittleren Dynastie schon ein ordentliches Reich mit der Hauptstadt Theben und standen gewissermaßen kurz vor der Einführung des Farbfernsehens nach PAL-Standard.
Aber zurück zu Robby an den Parymiden. Schlimmes Aua wird per Newsletter wieder einmal verkündet. Nein, werte Fangemeinde, nicht Robby ist es, der leidet, sondern das Giermannsche konnte leert sich. Positiv ausgedrückt hat es der Big Boss in etwa so: „Zu Anfang hatten wir kein Geld, jetzt reicht es bis Vietnam.“ Also, wenn ich kein Geld hätte, würde ich es nicht dafür ausgeben, nach Vietnam zu kommen, sondern damit in Ägypten bleiben. Aber das ist Geschmacksache. Was Big Boss sagen will, ist, dass die worldrun-Finanzen zu Anfang nur aus Giermanns Konto bestanden (Man unterschätze jedoch den unfreiwilligen Sponsoring-Anteil der ARGE Leipzig nicht, darüber bzw. über dessen Kürzung hatte sich sogar das Möchtergernseriösfachmagazin „einfach laufen“ ausgelassen). Nun ist es den Abenteuerurlaubern offensichtlich gelungen, zumindest einigen arglosen Unternehmen genug Knete aus der Tasche zu ziehen, um damit bis Vietnam zu gelangen. Respekt!
Seit es sportlich nicht mehr läuft, haben Robby & Co. übrigens die menschliche Seite des Worldrun entdeckt und leben die jetzt viel mehr aus als zu Zeiten der vollmundigen Weltrekordambitionen. Das ist einerseits gut so, schließlich gibt es ja immer noch diesen putzigen Verein namens worldrun e.V., der sich so menschliche Dinge in die Satzung geschrieben hat. Andererseits erinnert der Wechsel vom knallharten Extremläufer ins Lager der Gutmenschen mich ein wenig an alternde Burschen, die es bei den Mädels nicht mehr bringen und feststellen, dass ihnen tiefgründige philosophische Gespräche mit 21-jährigen Blondinen mit tollem Schattenwurf viel mehr geben als … halt, weiter geht’s nur mit Altersnachweis und Bankverbindung!
Böse Menschen in diversen, den Weltenbummlern nicht freundschaftlich verbundenen Redaktionen haben aus der Giermannschen Vietnamerklärung den Schluss gezogen, dass das Unternehmen kurz vor Pleite bzw. Abbruch steht. Lieber Robby, lieber Heinzeckard! Bitte, tut das nicht, Ihr würdet mit damit einen großen Teil meiner Lebensqualität rauben. Sollte es an Robbys abgenutzten Gummipimpelchen liegen, so würde ich zur Not sogar Radiergummis rundschnitzen, damit’s weitergeht! Sicher würden auch viele andere Ultras spenden, um dieses Gaudi weiter verfolgen zu können. Schließlich zahlen wir ja auch GEZ, und wofür? Beim worldrun hat man wenigstens was für sein Geld … Zwar keinen Weltrekordlauf, aber wenigstens Spaß.
In seinem Interview kurz vor dem Abflug von Berlin-Tegel nach Dubai (Dürfen ehemalige DDR-Diplomaten jetzt schon Westberliner Flughäfen benutzen?) ließ Rolf-Ich-bin-der-Boss-Giermann einige hörenswerte markige Sprüche ab. Leider fehlt mir das Geld, um das Interview als Video zu kaufen, senden wird den Müll wohl auch keiner, aber schon die Stichworte in den News lesen sich toll. The Boss schreibt, dass Robby mit seinen 60 Mitfahr-kms am Tag „immer noch eine extreme Leistung“ vollbringt. Nagut, es ist ziemlich genau die Leistung, die ihm von den bösen Ultras prophezeit worden war, die Robby aber cool überbieten wollte. Zum Brüllen schön ist der Spruch, das „Es gibt viele Profi-Extremläufer, aber Robby ist Amateur“. Mal abgesehen davon, dass es nur sehr wenige Profis in unserer Szene gibt (Die sich nun von Pfeifen wie Robby in Misskredit bringen lassen müssen), hat Robby sich mir gegenüber bei einem Telefonat kurz vor seinem Start als der obersupergeile Extremsportler präsentieren wollen, gegen den all die Ultragrößen nur blass aussehen.
Übrigens hat Rolf-the-Boss nun die Schuldigen dafür gefunden, dass er mit seiner Robby-around-the-world-Planung so in die miesen geraten ist. Mister „Ich-kenne-den-Nahen-Osten-wie-meine-Westentasche“ (siehe die Bloggerei über das LVZ-Interview) hat sich auf falsche Berater verlassen. „Wir haben uns auf das verlassen, was Robby von anderen Profis erfahren hat“. Grübelgrübel. „Andere Profis“ ist eine tolle Formulieren. Robby ist ja laut Giermann keiner (Egon Olsen würde sagen: „Lausiger Amateur“). Wer könnten also die Profis sein? Meines Wissens hat Robby so richtig mit keinem gesprochen … von den mir bekannten „Profis“ war wohl keiner im Gespräch mit ihm, denn als ich ihm deren Namen am Telefon nannte, blieb Robby am anderen Ende der Leitung sehr still … Vielleicht waren es ja welche von denen, die Robby von einer seiner Extremfahrgemeinschaften kennt. Aber dass Joe und Eberhard ihn so verladen haben sollten …
Macht alles nicht. Denn Robby ist ja stark, und er wird sein Ziel mit all der neumodischen Menschlichkeit erreichen, genauso wie er 2004 die Weltrekord im 24-h-Laufbandrennen beinahe gebrochen hat, unser König oder besser unser Lügenbaron der Herzen.
Oder, wie Rolf-the-Boss sagt: „Ein Mann nimmt sich etwas vor, er tut es auch. Und dann gibt es andere, die ihn unterstützen.“ Aber, aber, lassen wir mit solchen Ein-Mann-Sprüchen nicht ein klein wenig zu sehr den Frauenfeind raushängen …?
Also dann, lauft schön und fahrt nicht zu oft im Auto mit
Der Zeitungsdieb
PS.: Wer Robbys geilen Auftritt vor den Pyramiden im Fernsehen sieht, kann mir ja mal einen Mitschnitt mailen. „Robby erläutert die geschichtliche Bedeutung des Ortes“ heißt es in der Ankündigung. „Don Brillo“ als stockschwingender Pyramidenerklärer - das klingt nach tagelangem Bauchmuskelkater.
Aber zurück zu Robby an den Parymiden. Schlimmes Aua wird per Newsletter wieder einmal verkündet. Nein, werte Fangemeinde, nicht Robby ist es, der leidet, sondern das Giermannsche konnte leert sich. Positiv ausgedrückt hat es der Big Boss in etwa so: „Zu Anfang hatten wir kein Geld, jetzt reicht es bis Vietnam.“ Also, wenn ich kein Geld hätte, würde ich es nicht dafür ausgeben, nach Vietnam zu kommen, sondern damit in Ägypten bleiben. Aber das ist Geschmacksache. Was Big Boss sagen will, ist, dass die worldrun-Finanzen zu Anfang nur aus Giermanns Konto bestanden (Man unterschätze jedoch den unfreiwilligen Sponsoring-Anteil der ARGE Leipzig nicht, darüber bzw. über dessen Kürzung hatte sich sogar das Möchtergernseriösfachmagazin „einfach laufen“ ausgelassen). Nun ist es den Abenteuerurlaubern offensichtlich gelungen, zumindest einigen arglosen Unternehmen genug Knete aus der Tasche zu ziehen, um damit bis Vietnam zu gelangen. Respekt!
Seit es sportlich nicht mehr läuft, haben Robby & Co. übrigens die menschliche Seite des Worldrun entdeckt und leben die jetzt viel mehr aus als zu Zeiten der vollmundigen Weltrekordambitionen. Das ist einerseits gut so, schließlich gibt es ja immer noch diesen putzigen Verein namens worldrun e.V., der sich so menschliche Dinge in die Satzung geschrieben hat. Andererseits erinnert der Wechsel vom knallharten Extremläufer ins Lager der Gutmenschen mich ein wenig an alternde Burschen, die es bei den Mädels nicht mehr bringen und feststellen, dass ihnen tiefgründige philosophische Gespräche mit 21-jährigen Blondinen mit tollem Schattenwurf viel mehr geben als … halt, weiter geht’s nur mit Altersnachweis und Bankverbindung!
Böse Menschen in diversen, den Weltenbummlern nicht freundschaftlich verbundenen Redaktionen haben aus der Giermannschen Vietnamerklärung den Schluss gezogen, dass das Unternehmen kurz vor Pleite bzw. Abbruch steht. Lieber Robby, lieber Heinzeckard! Bitte, tut das nicht, Ihr würdet mit damit einen großen Teil meiner Lebensqualität rauben. Sollte es an Robbys abgenutzten Gummipimpelchen liegen, so würde ich zur Not sogar Radiergummis rundschnitzen, damit’s weitergeht! Sicher würden auch viele andere Ultras spenden, um dieses Gaudi weiter verfolgen zu können. Schließlich zahlen wir ja auch GEZ, und wofür? Beim worldrun hat man wenigstens was für sein Geld … Zwar keinen Weltrekordlauf, aber wenigstens Spaß.
In seinem Interview kurz vor dem Abflug von Berlin-Tegel nach Dubai (Dürfen ehemalige DDR-Diplomaten jetzt schon Westberliner Flughäfen benutzen?) ließ Rolf-Ich-bin-der-Boss-Giermann einige hörenswerte markige Sprüche ab. Leider fehlt mir das Geld, um das Interview als Video zu kaufen, senden wird den Müll wohl auch keiner, aber schon die Stichworte in den News lesen sich toll. The Boss schreibt, dass Robby mit seinen 60 Mitfahr-kms am Tag „immer noch eine extreme Leistung“ vollbringt. Nagut, es ist ziemlich genau die Leistung, die ihm von den bösen Ultras prophezeit worden war, die Robby aber cool überbieten wollte. Zum Brüllen schön ist der Spruch, das „Es gibt viele Profi-Extremläufer, aber Robby ist Amateur“. Mal abgesehen davon, dass es nur sehr wenige Profis in unserer Szene gibt (Die sich nun von Pfeifen wie Robby in Misskredit bringen lassen müssen), hat Robby sich mir gegenüber bei einem Telefonat kurz vor seinem Start als der obersupergeile Extremsportler präsentieren wollen, gegen den all die Ultragrößen nur blass aussehen.
Übrigens hat Rolf-the-Boss nun die Schuldigen dafür gefunden, dass er mit seiner Robby-around-the-world-Planung so in die miesen geraten ist. Mister „Ich-kenne-den-Nahen-Osten-wie-meine-Westentasche“ (siehe die Bloggerei über das LVZ-Interview) hat sich auf falsche Berater verlassen. „Wir haben uns auf das verlassen, was Robby von anderen Profis erfahren hat“. Grübelgrübel. „Andere Profis“ ist eine tolle Formulieren. Robby ist ja laut Giermann keiner (Egon Olsen würde sagen: „Lausiger Amateur“). Wer könnten also die Profis sein? Meines Wissens hat Robby so richtig mit keinem gesprochen … von den mir bekannten „Profis“ war wohl keiner im Gespräch mit ihm, denn als ich ihm deren Namen am Telefon nannte, blieb Robby am anderen Ende der Leitung sehr still … Vielleicht waren es ja welche von denen, die Robby von einer seiner Extremfahrgemeinschaften kennt. Aber dass Joe und Eberhard ihn so verladen haben sollten …
Macht alles nicht. Denn Robby ist ja stark, und er wird sein Ziel mit all der neumodischen Menschlichkeit erreichen, genauso wie er 2004 die Weltrekord im 24-h-Laufbandrennen beinahe gebrochen hat, unser König oder besser unser Lügenbaron der Herzen.
Oder, wie Rolf-the-Boss sagt: „Ein Mann nimmt sich etwas vor, er tut es auch. Und dann gibt es andere, die ihn unterstützen.“ Aber, aber, lassen wir mit solchen Ein-Mann-Sprüchen nicht ein klein wenig zu sehr den Frauenfeind raushängen …?
Also dann, lauft schön und fahrt nicht zu oft im Auto mit
Der Zeitungsdieb
PS.: Wer Robbys geilen Auftritt vor den Pyramiden im Fernsehen sieht, kann mir ja mal einen Mitschnitt mailen. „Robby erläutert die geschichtliche Bedeutung des Ortes“ heißt es in der Ankündigung. „Don Brillo“ als stockschwingender Pyramidenerklärer - das klingt nach tagelangem Bauchmuskelkater.
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Robby und die Möchtegernfachmagazine
zeitungsdieb, 00:17h
Ein Lauffreund, der zu den bekennenden Lesern meiner immer mal wieder unkorrekten Bloggerei zählt, wies mich kürzlich per Mail auf einen Fehler hin: In meinen „Laufenden Gedanken“ habe ich mich mit schöner Regelmäßigkeit einem Leipziger Journalistenkollegen gewidmet, der trotz zugegebener Unwissenheit nur zu gern über den Abenteuerurlauber Robby Clemens berichtet. „Das sind nun mal Laien und sie wissen nicht, was sie tun“, kommentierte mein Lauffreund diesen und andere Tintenclowns. Schlimmer seien jedoch die Möchtergernseriösfachmagazine. Vielen Dank für den Tipp und die herrliche Wortschöpfung! Als „Möchtegernfachmagazin“ (MGFM) haben sich in jüngerer Zeit gleich zwei bunte Zeitungen hervorgetan: Zum einen ist das „einfach laufen“ (bis vor kurzem wusste ich noch nichtmal um die Existenz dieser Postille), zum anderen das selbst ernannte Männermagazin „GQ“. Das kenne ich zwar dem Namen nach, hatte es bislang aber ignoriert, ohne mich deshalb als unvollständiger Mann zu fühlen.
Robby Clemens sieht das anders. Trotz seiner vielen Leiden (erinnert sei an die KnochenhautreizungsumknickauaGottlobesistnichtsamKnochen-Episode, die Robby ins Auto flutschen ließ, damals glaubte er wohl noch selbst ans spätere Nachlaufen der kms), trotz all des Ärgers (Das war die RobbysSpezialschuhegeklaut-Geschichte mit anschließendem Kameraverlust) und der Pannen (Wo findet man mehr kaputte Autos als bei der Giermann-Rallye?) nahm er sich am 1. Februar Zeit zum Plaudern mit Timm Rotter (Kann ein Mensch wirklich so heißen oder ist der Typ getürkt?), einem Redakteur von besagtem Männermagazin GQ. Unter www.worldrun.de konnte die damals noch recht gläubige Leserschaft erfahren, dass Robby sich trotz aller Konzentration auf seinen harten Lauf die Zeit zum gemeinsamen Frühstück mit Timmi nahm. Anschließend (natürlich nach dem obligatorischen Aufsehen (gegen Robby C. müssen Tom C., Brad P., Pierce B, Sean C. und George C. graue Mäuse sein) walkte und joggte Timm Rotter (man soll mit Namen keine Witze machen, aber es ist schon eine Versuchung …) stolze 24 Kilometer mit Robby Clemens. Die Worldrun-Crew staunte seinerzeit, dass der Lifestyleredakteur durchhielt … 13 Uhr machte Rottentimm sich wieder auf den Weg nach Deutschland.
Nun mag man über Lifestyleredakteure mit seltsamen Namen so schlecht denken, wie man will, aber die Bewunderung war überflüssig: Rechnen wir mal – 6.30 Uhr Frühstück, vielleicht bis 8 Uhr, dann noch eine Stunde pullern, applaudieren, Autogramm geben, also 9 Uhr los. Da bleiben noch vier Stunden bis 13 Uhr, macht beachtliche 6 km/h. Die schafft nicht nur ein rotteliger Lifestyleredakteur, sondern sogar mein betagtes Mütterlein samt ihres künstlichen Kniegelenks.
Was haben wir bisher gelernt: Dass das Timmilein die 24 Kilometer mit Robby mitgehalten hat, war kein Wunder. Ein Wunder war hingegen, dass er aus einem Feta-Jagdwurst-Streichkäse-Frühstück und einem Doppeldutzend geschlichener Kilometern nicht nur einen fundierten Bericht über Worldrun gemacht hat, sondern Robby sogar in den Olymp der deutschen Ratgebertanten erhob: In der Aprilausgabe des Männchenmagazins darf Robby seine zehn Gebote für den angehenden Marathonläufer verkünden. Ob er da erst mit seinem Fitnesspapa telefonieren musste? Aber vielleicht hat Rolfeckard auch gesagt: „Lass man, Junge, ich schreib Dir das, mit Berichten kenne ich mich von früher aus.“
Achja, das andere MGFM hatte ja auch was geschrieben. Wie hießen die noch mal? „einfach laufen“ – kann ich mir einfach nicht merken. Die hatten ja schon im März so ein Propagandastück gedruckt … Obwohl ich es nur als Kopie vorliegen hatte, stank der Artikel drei Meilen gegen den Wind nach bezahlter PR. Dass dieses MGFM im April trotz der inzwischen zutage getretenen Mega-Verlade, die unter dem Namen worldrun geboten wird, nun tatsächlich fünf weitere Seiten ihres wertvollen Heftchens nachgelegt hat, ist eigentlich nur mit redaktionskollektiver Umnachtung oder übelriechender Verbandelung zwischen Verlag und wordrun AG zu erklären. Und da eine ganze Redaktion nur höchst selten dem Wahnsinn anheim fällt (Man sollte dennoch nie nie sagen …), liegt’s hier wohl an der Verbandelung. Was so ein armes, unbekanntes Blättchen ist, das freut sich über jede Werbung und jede Spende. Nur mit der Aufnahme in die Linkliste des worldrun ist es sicher nicht getan.
Sollte sich einer meiner geneigten Leser nun immer noch fragen, ob es sich lohnt, die Aprilausgaben der Möchtergernseriösfachmagazine „einfach laufen“ und GQ käuflich zu erwerben? Ohne bedürftigen Kollegen das Geschäft vermasseln zu wollen: Kopien genügen. Und wer die Robby-Sülze nicht liest, hat auch nichts verpasst, dafür aber Zeit gespart, die er fürs Laufen nutzen kann.
In diesem Sinne: Bleibt in Bewegung (mit dem Spruch könnte ich auch in GQ auftreten!).
Der Zeitungsdieb
Robby Clemens sieht das anders. Trotz seiner vielen Leiden (erinnert sei an die KnochenhautreizungsumknickauaGottlobesistnichtsamKnochen-Episode, die Robby ins Auto flutschen ließ, damals glaubte er wohl noch selbst ans spätere Nachlaufen der kms), trotz all des Ärgers (Das war die RobbysSpezialschuhegeklaut-Geschichte mit anschließendem Kameraverlust) und der Pannen (Wo findet man mehr kaputte Autos als bei der Giermann-Rallye?) nahm er sich am 1. Februar Zeit zum Plaudern mit Timm Rotter (Kann ein Mensch wirklich so heißen oder ist der Typ getürkt?), einem Redakteur von besagtem Männermagazin GQ. Unter www.worldrun.de konnte die damals noch recht gläubige Leserschaft erfahren, dass Robby sich trotz aller Konzentration auf seinen harten Lauf die Zeit zum gemeinsamen Frühstück mit Timmi nahm. Anschließend (natürlich nach dem obligatorischen Aufsehen (gegen Robby C. müssen Tom C., Brad P., Pierce B, Sean C. und George C. graue Mäuse sein) walkte und joggte Timm Rotter (man soll mit Namen keine Witze machen, aber es ist schon eine Versuchung …) stolze 24 Kilometer mit Robby Clemens. Die Worldrun-Crew staunte seinerzeit, dass der Lifestyleredakteur durchhielt … 13 Uhr machte Rottentimm sich wieder auf den Weg nach Deutschland.
Nun mag man über Lifestyleredakteure mit seltsamen Namen so schlecht denken, wie man will, aber die Bewunderung war überflüssig: Rechnen wir mal – 6.30 Uhr Frühstück, vielleicht bis 8 Uhr, dann noch eine Stunde pullern, applaudieren, Autogramm geben, also 9 Uhr los. Da bleiben noch vier Stunden bis 13 Uhr, macht beachtliche 6 km/h. Die schafft nicht nur ein rotteliger Lifestyleredakteur, sondern sogar mein betagtes Mütterlein samt ihres künstlichen Kniegelenks.
Was haben wir bisher gelernt: Dass das Timmilein die 24 Kilometer mit Robby mitgehalten hat, war kein Wunder. Ein Wunder war hingegen, dass er aus einem Feta-Jagdwurst-Streichkäse-Frühstück und einem Doppeldutzend geschlichener Kilometern nicht nur einen fundierten Bericht über Worldrun gemacht hat, sondern Robby sogar in den Olymp der deutschen Ratgebertanten erhob: In der Aprilausgabe des Männchenmagazins darf Robby seine zehn Gebote für den angehenden Marathonläufer verkünden. Ob er da erst mit seinem Fitnesspapa telefonieren musste? Aber vielleicht hat Rolfeckard auch gesagt: „Lass man, Junge, ich schreib Dir das, mit Berichten kenne ich mich von früher aus.“
Achja, das andere MGFM hatte ja auch was geschrieben. Wie hießen die noch mal? „einfach laufen“ – kann ich mir einfach nicht merken. Die hatten ja schon im März so ein Propagandastück gedruckt … Obwohl ich es nur als Kopie vorliegen hatte, stank der Artikel drei Meilen gegen den Wind nach bezahlter PR. Dass dieses MGFM im April trotz der inzwischen zutage getretenen Mega-Verlade, die unter dem Namen worldrun geboten wird, nun tatsächlich fünf weitere Seiten ihres wertvollen Heftchens nachgelegt hat, ist eigentlich nur mit redaktionskollektiver Umnachtung oder übelriechender Verbandelung zwischen Verlag und wordrun AG zu erklären. Und da eine ganze Redaktion nur höchst selten dem Wahnsinn anheim fällt (Man sollte dennoch nie nie sagen …), liegt’s hier wohl an der Verbandelung. Was so ein armes, unbekanntes Blättchen ist, das freut sich über jede Werbung und jede Spende. Nur mit der Aufnahme in die Linkliste des worldrun ist es sicher nicht getan.
Sollte sich einer meiner geneigten Leser nun immer noch fragen, ob es sich lohnt, die Aprilausgaben der Möchtergernseriösfachmagazine „einfach laufen“ und GQ käuflich zu erwerben? Ohne bedürftigen Kollegen das Geschäft vermasseln zu wollen: Kopien genügen. Und wer die Robby-Sülze nicht liest, hat auch nichts verpasst, dafür aber Zeit gespart, die er fürs Laufen nutzen kann.
In diesem Sinne: Bleibt in Bewegung (mit dem Spruch könnte ich auch in GQ auftreten!).
Der Zeitungsdieb
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